Junge Liebe 050 - Bye,bye, Mauerblümchen
an
„Morgenabend“, übersetzte Diego. „Ich muss wieder … auf die Bühne. A presto.“ Er zwinkerte mir zu und verschwand.
Caesars Garden. Oh ja, ich würde da sein. Allein. Mit Madeleine konnte ich die Musik niemals so genießen. Wo war der Caesars Garden überhaupt?
Gedankenverloren ging ich zum Tisch zurück, gerade als das erste Lied nach der Pause anfing.
„Hey, ich dachte schon, du hättest mich vergessen“ sagte Madeleine amüsiert.
„Quatsch … nein. Ich hab nur …“ Sollte ich ihr von dem Gespräch erzählen? Dann würde sie womöglich mitkommen wollen. Oh nein! „Ich war nur …“ Neben ihr zu sitzen und ihr so nah zu sein, brachte mich ins Stottern.
Sie streichelte meinen Unterarm, sah mich mit tiefgrünen Augen an. „Ja?“, fragte sie leise, doch ich schüttelte nur den Kopf, schluckte. Komm schon, sie will es doch. Küss sie einfach, dann hast du das schon mal hinter dir. Und vor allem musst du nichts mehr erklären. Leicht leckte ich mir über die Lippen. Warum war mein Mund heute ständig so trocken?
Ich kam ihr etwas entgegen, spürte, wie mein Herz völlig unpassend zur Musik wie ein Presslufthammer arbeitete, dann blieb es stehen. Einfach so. Als wolle es sagen: ‚Yeah, er hats geschafft, alles hinschauen. Er hats geschafft!’
Und wirklich jeder schaute hin. Mein Kopf, denn leider war die schöne Musik plötzlich weg, mein Magen, der sich so sehr freute, dass er Purzelbäume schlug und … nein! Du nicht, zieh, verdammt nochmal den Kopf ein! Genau in dem Moment, wo ihre weichen Lippen meine berührten, zuckte mein Schwanz aufgeregt in der leider viel zu engen Hose.
Und dann brach alles auf mich ein. Ich nahm ihre Lippen deutlich wahr, mein Herz schlug heftig weiter, die weiche Musik drang in meine Ohren und ich spürte, wie sich ihre Hand in meinen Nacken schob. Ich küsste! Verdammt, wie geil! Ich küsste ein Mädchen!
Konzentrier dich, Jake! Freuen kannst du dich später.
Also konzentrierte ich mich auf Madeleine, auf diesen wunderbar weichen Mund, der liebevoll mit meinen Lippen schmuste. Oh ja, das fühlte sich nicht schlecht an.
Langsam vertiefte sie den Kuss. Ich spürte ihre Zungenspitze an meinen Lippen, die sich wie von allein öffneten. Als sich unsere Zungen trafen, stolperte es wieder in mir und unwillkürlich setzte auch mein Kopf wieder ein.
Hölle Junge, gleich mit Zunge!
Mann, warum konnte ich meinen Kopf nicht abschalten? Warum mussten mich die dämlichsten Gedanken gerade jetzt so sehr nerven?
Ich kniff kurz die Augen zusammen, um mich wieder auf das Mädchen zu konzentrieren und neigte den Kopf etwas, stupste die freche Zunge in meinem Mund immer wieder leicht an.
War das ein Stöhnen, welches sich da in mir hoch kämpfte?
Plötzlich löste sie den Kuss. „Kommst du wieder mit tanzen?“, fragte sie leise.
Ich nickte mechanisch, ließ mich von ihr auf die Tanzfläche führen und als sie ihre Arme wieder um mich legte, traf mich Diegos Blick. Er sah mir genau in die Augen und ich sah zurück. Ich war irgendwie wie gefesselt.
Dann schloss er die Augen allerdings wieder, vertiefte sich zurück in seinen Song und ich sah mich Madeleines sehnsuchtsvollem Blick ausgesetzt.
Plötzlich fühlte sich ihr Körper ganz anders an. Näher, wärmer. Ich sah ihr in die Augen und küsste sie wieder.
Ich könnte nicht mal sagen, wie lange wir auf der Tanzfläche standen und uns einfach nur küssten. Ihre Hände wühlten sich in mein Haar; immer wieder neigte sie den Kopf von einer Seite zur anderen.
Wir knutschen richtig herum, während meine Hände über ihren Rücken streichelten. Nun konnte ich ein leises Stöhnen nicht verhindern, vor allem, als ihr Bauch sich an mein Becken presste. Sie musste einfach spüren, dass sich da in der Hose etwas regte, doch wenn sie es spürte, zeigte sie es nicht. Sie küsste mich einfach weiter. Tief, leidenschaftlich und fast etwas gierig.
Atemlos löste ich mich und sah sie an.
„Das fühlt sich gut an“, flüsterte sie.
Ich konnte nur nicken. Mein Blick huschte über ihr Gesicht, über die geröteten Lippen und ich konnte nicht anders. Ich warf einen letzten Blick auf die Bühne. Morgen würde ich mich voll auf die Musik konzentrieren, heute war Madeleine dran. Ich zog sie an mich und küsste sie erneut.
Wie genau wir es von der Tanzfläche hinunter in eine kuschelige Sitzecke geschafft hatten, wusste ich nicht, doch unsere Jacken lagen bei uns und auch unsere Drinks waren da. Als sie kurz auf der Toilette war,
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