Jungen und Maedchen - wie sie lernen
spielen, deshalb ist jungen Leserinnen sein Argument vielleicht fremd).
ROBINSON hat die Methode erfolgreich in den USA, Kanada und England eingesetzt und faßt die Vorteile (gegenüber TARP) zusammen. Ich erlaube mir, einige Kommentare (vfb) hinzuzufügen:
1.
Man kann spannende Dinge auswählen, von denen die Jungen vorher nicht wußten, wie interessant sie es finden könnten. (vfb: Man kann auch mittendrin den Text wechseln, eine Karte oder Bilder einschieben und dann den Text wieder einlegen und weiterlesen.)
2.
Die Buchstaben werden GROSS – zu viele Texte für Kinder sind viel zu klein geschrieben. (vfb: Wenn die Schrift zu klein ist, können keine „sauberen“ Nervenbahnen aufgebaut werden, dies gilt auch für die meisten fremdsprachlichen Bücher im Schulbetrieb. Man will Geld und Seiten sparen und verhindert leichtes Lesen – und das ist einem Schulbuch. Absurdistan in Reinkultur!)
3.
Die Lehrkraft kann den Text vielleicht besser vortragen als so manche Eltern, die bei der Methode TARP mitmachen. (vfb: Also könnte die Unterrichts-Methode von ROBINSON der Walkman-Methode vorausgehen; später sind gerade auch Lesungen von Menschen, die weniger deutlich sprechen, hilfreich, um verschiedene Schattierungen von Klangbildern erkennen zu lernen.)
4.
Die Lehrkraft kann (und soll) einen Finger oder Pointer benutzen, damit die SchülerInnen genau mitverfolgen können, wo man sich gerade befindet. (vfb: Dies ist den Kindern ebenfalls zu raten – im Gegensatz zur oft gehörten Meinung, daß nur Anfänger so lesen. Erstens hilft diese Les-Art sogar professionellen Schnell-Lesern; es handelt sich also um ein seit langem überholtes Vorurteil. Zweitens sind die Kinder mit Lese-Problemen doch Anfänger, oder? Drittens kann ein/e SchülerIn im Zweifelsfall schnell wieder „einsteigen“, wenn er/ sie mit der Aufmerksamkeit nicht bei der Sache war.)
5.
Die Lehrkraft kann Satzteile SINNVOLL lesen, so daß die Kinder immer wieder hören, daß Schriftsprache Bedeutungen enthält. (vfb: Ich halte weit mehr davon, daß gute Leser gute Modelle bieten, statt daß stolpernde SchülerInnen sich durch Texte quälen, die sie regelrecht „abmurksen“. Erstens lernen die so Vorgeführten absolut NICHTS, zweitens lernen die anderen nur, daß vorlesen langweilig ist, und drittens kann niemand mehr dem Text irgendeine Bedeutung entnehmen! Wenn aber ein/e VorleserIn den Text wirklich gut liest, mit Betonungen, Pausen etc., dann beginnt der Text zu leben. Daraus resultiert: Die Person, die hätte lesen müssen, kann LERNEN. Alle anderen, die einer geübten Leserstimme zuhören, können diesem Text ebenfalls viel „entnehmen“. So können junge Leute ein Gefühl dafür entwickeln, was die denkende Auseinandersetzung mit einem guten Text einem geben kann, vielleicht sogar eine Liebe zum Lesen entwickeln . .ö.) Dem möchte ich noch hinzufügen:
6.
vfb: Man kann die Schüler auch im Chor lesen lassen, wenn sie mit einem Text vertraut werden (über die Vorteile des Chorsprechens vgl. meine Bücher Trotzdem LEHREN und Trotzdem LERNEN ).
ROBINSON betont, daß diese Art des Lesens allen Freude machen muß, also auch den SchülerInnen. Inzwischen hat sich herausgestellt, daß die ROBINSON-VORLESE-METHODE auch für den Zweitsprachenerwerb ausgezeichnet geeignet ist. Allerdings muß ich hinzufügen, daß ich wenig davon halte, wenn Deutsche als Englisch- oder Französisch-LehrerInnen die Rolle von ROBINSON einnehmen. Die meisten Schulbücher werden um Audio-Angebote ergänzt, deshalb schlage ich vor, die SchülerInnen LESEN aktiv zu Hause und HÖREN passiv. Aber auch in der Klasse könnte die Lehrkraft eine Audio-Aufzeichnung abspielen lassen, während sie (oder ein Schüler) mit dem Pointer auf dem Text mitfährt. Es hätte die Vorteile der GROSSEN SCHRIFT und wäre eine gute Vorbereitung für späteres CHORSPRECHEN in der Klasse (wie oben erwähnt).
Technik 6: Peer-Coaching : P-P-P (PAUSE, PROMT, PRAISE)
Prof. Ted GLYNN (University of Otago, Neuseeland) erfand eine besondere Art des PAIRING (vgl. Seite 111 ff.). Wichtig ist dabei, daß der Coach nur ein wenig weiter sein soll als das Kind, das gecoacht wird. Der Witz an diesem System ist (was auch ich vor 25 Jahren bereits beschrieben habe): Beide profitieren. Auch der Coach wird besser. Schon die alten Römer wußten dies, als sie sagten: Lehrend lernen wir. Diese Methode sieht wie folgt aus:
1.
Die Coachs werden mit einer Checkliste trainiert. (vfb: Am besten trainieren wir alle
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