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Jungen und Maedchen - wie sie lernen

Jungen und Maedchen - wie sie lernen

Titel: Jungen und Maedchen - wie sie lernen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vera F. Birkenbihl
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finden Sie faszinierende Info in dem flüssig geschriebenen Taschenbuch Brain-Sex von MOIR und JESSEL (s. Literaturverzeichnis, Seite 139 f.).
    Antwort: Der Unterschied ist dramatisch, sowohl bei schweigenden als auch bei sprechenden Erwachsenen. Jungen interessieren sich für die Welt, für Dinge und für Tiere. Sie reagieren auf das Ticken einer Uhr oder andere mechanische Geräusche wesentlich stärker als auf die Stimme eines Menschen. Später spielen sie Flugzeug, Eisenbahn etc. und ahmen deren Geräusche nach, während Mädchen selten andere Geräusche, oft aber Stimmen „machen“ (erst brabbeln und plappern, dann reden sie). Andere Menschen sind für Jungen jeden Alters (leider auch für manche Männer) relativ uninteressant. Wenn ein Erwachsener schweigend 2 Minuten lang guckt, ist die Person spätestens nach einer Minute für einen Jungen völlig uninteressant geworden. Er schaut schnell woandershin. Sprechen die Erwachsenen, dann lauschen Jungen auch nur ganz kurz, um sich dann wieder der Welt zuzuwenden, während sie geometrische Formen oder andere Dinge weit faszinierter betrachten. Fazit: Jungen schauen und hören (im statistischen Schnitt) nur jeweils halb so lange wie Mädchen, selbst im Alter von 2 bis 3 Tagen sind Mädchen bereits an Menschen weit interessierter als Jungen.
    Chronologisches Alter
    Schon Anfang des 20. Jahrhunderts stand fest, daß Kinder sich nicht chronologisch im Gleichschritt entwickeln. Deshalb plädierten Alfred BINET in Frankreich und Maria MONTESSORI in Italien dafür, Kinder eben nicht nach Alter zu „sortieren“. Beide hatten nach langjährigen Beobachtungen und Tests ermittelt, daß man gewisse Fertigkeiten (z. B. in einem bestimmten „Zahlenraum“ zu rechnen bzw. eine gewisse Fertigkeit zu schreiben etc.) nicht bei einer konkreten Altersgruppe finden wird, sondern daß man die (statistisch ermittelten) Durchschnittszahlen immer +/–2 Jahre sehen muß (s. Abbildung auf Seite 20). Wenn also laut NORM ein Kind im Alter von 7 Jahren eine bestimmte Fertigkeit beherrschen müßte, wird es 5jährige geben, die es können, und andere, die es im Alter von 9 lernen. Der Unterschied kann sogar +/–3½ Jahre sein, ohne daß man die betroffenen (MINUS-)Kinder als „minderbemittelt“ einstufen darf (vgl. auch Intelligenz – ist sie lernbar? , Seite 99 ff.). Neuron al langsame LernerInnen wirken nur so lange „doof“, wie wir davon ausgehen, daß alle Kinder zu einem bestimmten Zeitpunkt dieselbe Sache und auch noch im selbem Tempo lernen müssen. Wenn natürlich DIN-Normen wichtiger sind als die Entwicklung unserer Kinder, dann werden immer mehr Kinder mit spitzem Bleistift ausge-SONDER-t – kein Wunder, daß wir stetig mehr Kinder auf SONDER-Schulen abschieben. Aber überlegen Sie bitte: Sie haben ein einmaliges Gesicht wie jeder andere Mensch auf dieser Erde – selbst eineiige Zwillinge haben als (ältere) Erwachsene unterscheidbare Gesichtszüge. Nun sollten wir uns klarmachen, notfalls jeden einzelnen Tag, an dem wir Kinder beurteilen: So unterschiedlich wie unsere Gesichtszüge sind auch die Gehirne unter der Schädeldecke. Deshalb können wir nicht alle „im Gleichschritt, Marsch!“ zum chronologisch „richtigen“ Zeitpunkt lernen. Insbesondere da Jungen und Mädchen unterschiedliche Reife-Phasen aufweisen (s. Kapitel 1 und Kapitel 2).
    Default-Wert
    Damit bezeichnet man Werte, die sich, ohne Eingriffe von außen, automatisch ergeben. Der DEFAULT-WERT in der Natur ist zu 98 % WEIBLICH. Das heißt: Wenn gewisse Faktoren, die eintreten müssen, um ein Wesen männlich zu machen, aus irgendwelchen Gründen verhindert werden, wird sich das Wesen weiblich entwickeln.
    Detailliertere Informationen enthält mein DVD-Vortrag Männer/Frauen – s. Seite 144.
    So reagieren z. B. viele Fische und andere Wasserlebewesen auf bestimmte Abfälle, die wir in den 1970-er Jahren in großen Mengen in Flüsse und Seen leiteten, mit extremer Verweiblichung bzw. mit vermehrter Geburt weiblicher Wesen. Wenn diese eine gewisse Menge überschreiten, ist das Überleben der Art gefährdet. Übrigens halfen diese Zusammenhänge, endlich zu begreifen, daß bestimmte Nebenwirkungen ausgelöst werden, weil so manche Mittelchen, die wir als Medizin oder Abfall in die Umwelt geben, hormonähnlichen Charakter haben und ähnlich wie (weibliche) Hormone wirken.
    Bei Menschen heißt das im Klartext: Wenn ab der 6. Schwangerschaftswoche eine Reihe von Faktoren nicht gleichzeitig bzw. hintereinander

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