Jungen und Maedchen - wie sie lernen
dümmer sind, nur langsamer, wenn es um NEUES geht. Jene, die (ohne Hausaufgaben) in der Schule wunderbar „klarkommen“, lernen, eben weil sie alles „sofort begriffen haben“, in der Regel nicht , wie man sich selbst unterweist (zumindest nicht auf 99 % aller Regelschulen). Deshalb gehören viele Superschnelle in die Kategorie jener, die als Kinder immens begabt wirken, die man oft sogar für Genies hält, die aber ab ca. 15 Jahren dramatisch abbauen (wenn sie nicht gefördert werden). Oft verlassen sie die Schule vorzeitig und begreifen Zeit ihres Lebens nicht, was ihnen eigentlich widerfahren ist. Antwort: Sie haben nie gelernt, zu lernen. Im Gegensatz zu den neuronal Langsamen, denen der normale „Unterricht“ im Klassenzimmer nicht ausreicht, weil alles zu schnell geht. Deshalb mußten sie schon früh lernen, sich selbst zu unterweisen. EINSTEIN, auch ein neuronal Langsamer, brachte es auf den Punkt, als er sagte: „Alles wirklich Wichtige mußte ich mir selbst beibringen.“ Somit sind langsame LernerInnen ab dem Alter von ca. 15 Jahren im Vorteil, wenn die besonders Schnellen Probleme entwickeln, und dieser Vorteil wächst von Jahr zu Jahr, wenn sie den zweiten Aspekt systematisch ausbauen.
2.
ERWORBEN (gelernt, trainiert): Je mehr wir wissen und können, desto leichter können wir mehr lernen. Denn: Lernkurven sind immer exponential. Oder: Je mehr Wissens-Fäden wir im Wissens-Netz haben, desto leichter kann Neues in einen der vielen Fäden „eingehängt“ werden. Wer Chemie gelernt hat, kann sich weit schneller in bestimmte Aspekte von Physik „hineinfinden“ als jemand, der diese Fäden nicht im Wissens-Netz besitzt. Wissens-Fäden aber erwirbt man nicht durch stures (dummes) Pauken, ohne nachzudenken, sondern nur, wenn (weil) man etwas begriffen hatte. Da gepaukte Infos nicht wirklich gelernt wurden, entwickeln die meisten Schülerlnnen zuwenig Wissens-Fäden im Wissens-Netz – trotz unzähliger Wochenstunden in der Schule. Demzufolge erhalten sie nur wenig Hilfe für späteres Weiterlernen . . . Deshalb muß es eine unserer wichtigsten Aufgaben sein, Lernenden (jeden Alters) beizubringen, wie man sich Dinge selbst beibringt. 3)
3.
METHODE, STRATEGIE oder TECHNIK: Im normalen Schulbetrieb lernen wir meist nur je eine Technik kennen (z. B. wie man multipliziert). Dann richten sich alle jahrelang danach, so daß man später kaum glauben kann, daß es auch andere Strategien geben könnte. In meinem Kurz-Seminar Gehirn-gerechtes Rechen-Training zeige ich mehrere Methoden auf. Dies erwähne ich nicht nur, um zu zeigen, daß es sie gibt, sondern weil ich berichten möchte, daß viele Lehrkräfte sich darüber ziemlich aufgeregt hatten. Die Anklage lautete, ich würde die armen Kinder total verwirren. Tatsache aber ist: Genau das Gegenteil ist der Fall. Kinder, die mit der herkömmlichen Methode NICHT klarkommen, sind immens erleichtert, daß es auch andere Methoden gibt, vor allem eine (die abessinische Bauernmethode), bei der man nur addieren und durch 2 teilen muß, um (auch große, mehrstellige) Zahlen miteinander zu multiplizieren. Das macht Spaß und bietet eine interessantere Art der „Probe“ als die „lange Division“. Aber Lehrkräfte kennen oft nur einen Weg und glauben daher, weil sie es auch so gelernt haben, es dürfe keinen anderen geben. PERKINS betont, daß dieser dritte Aspekt der LERNBAREN INTELLIGENZ genau darin besteht, andere Methoden zu suchen und dann zu wählen , welche einem selbst am meisten hilft. Neben meinem gehirn-gerechten Ansatz zu den vier Grundrechenarten beweise ich seit Jahrzehnten, daß dies auch für Fremdsprachen gilt: Wer mit der Birkenbihl-Methode Sprachen lernt, freut sich, daß Vokabel-Pauken verboten ist. Zwar erwerben wir einen Sprachschatz, aber eben nicht, indem wir isolierte Wörter pauken. Des weiteren ist Grammatik unnötig (erlaubt, aber nicht notwendig). So begreifen immer mehr Menschen, daß sie doch sprachbegabt sind!
Seit ich durch PERKINS begriffen habe, wie wichtig die methodischen Ansätze sind (nicht nur beim Sprachen- und Rechnenlernen), begann ich systematisch neue Techniken zu entwickeln. Ich nannte jene, die INCIDENTALES (= beiläufiges) Lernen erlauben: NICHT-LERN LERN-STRATEGIEN © (neudeutsch: NON-LEARNING LEARNING STRATEGIES ©), abgekürzt jeweils NLLS . Lernen kann also tatsächlich immer leichter, spielerischer, gehirn-gerechter gestaltet werden!
Jeder sollte SchülerIn UND LehrerIn sein
(vgl. Pairing , Seite 114
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