Jungen und Maedchen - wie sie lernen
Geschlecht (von wegen des kleinen Unterschiedes). Mainstreaming leitet sich von mainstream (Hauptstrom) her. Es beschreibt den Prozeß „sich im Hauptstrom befinden“ (oder „etwas in den Hauptstrom hineinbringen“).
Nachdem man jahrelang versucht hatte, Unterschiede zwischen den Geschlechtern wegzudiskutieren, geht man nun einen anderen Weg. Man sagt (stark verkürzt): Liebe Leute, zwar müssen wir zugeben, daß Jungen und Mädchen sich unterscheiden, aber wenn wir sie UNGLEICH behandeln, werden sie am Ende doch GLEICH herauskommen. Im Klartext: Wenn wir Mädchen richtig fördern, werden sie am Ende genauso gut in Naturwissenschaften und Mathe sein wie die Jungen. Diese neueste Variante des Feminismus ist leider nicht hilfreich, denn: Solange wir nicht anerkennen, daß es echte Unterschiede gibt, können wir nicht lernen, wie wir uns am besten ERGÄNZEN, so daß die Gemeinschaft von den Stärken beider Geschlechter profitieren kann. 2)
Die Tatsache, daß frau es geschafft hat, GENDER-MAINSTREAMING als Europa-Gesetz durchzubringen (Deutschland hat es bereits ratifiziert, und die meisten Bundesländer sind derzeit bereits „im Boot“), kann katastrophale Auswirkungen auf die zukünftige Entwicklung haben und die optimale Entwicklung beider Geschlechter um Jahre oder Jahrzehnte zurückwerfen. Zwar führt GENDER-MAINSTREAMING teilweise zu einer (zumindest stundenweisen) Auflösung der Koedukation (für kritische Fächer), was von Vorteil ist. Aber wenn die Erwartung lautet, daß die jungen Leute am Ende dieses Prozesses „gleich“ sein sollen, werden wieder viele Mädchen als „ungleicher“ in Mathe und Naturwissenschaften dastehen. Dies könnte das alte Vorurteil, sie scheinen ja doch vielleicht ein wenig „doofer“ zu sein, eher stärken als schwächen. Womit die Frauen ein großes Eigentor geschossen hätten. Aber auch die Jungen verlieren, denn viele werden bezüglich Sprache/Fremdsprachen ebenfalls hinterherhinken (solange man von einer nicht existierenden Gleichheit ausgeht).
Statt jede Gruppe ihren Denk-Stil, ihre besondere Art, die Welt zu sehen und Probleme zu lösen, bewußt entwickeln zu lassen, werden alle in Richtung GLEICHMACHEREI auf MITTELMASS getrimmt. Einer der Hauptgründe für unser mieses Abschneiden bei PISA führe ich auf unser krampfhaftes Bemühen zurück, alle über einen Kamm zu scheren! (s. „C“)
Hormone
Hormone bestimmen unser Empfinden und Verhalten weit mehr, als man früher je für denkbar gehalten hätte. Was einst als weibliche „Hysterie“ belächelt wurde, hat sich als hormonelle Imbalance herausgestellt. Die gefürchteten PMS-Beschwerden sind hormoneller Natur; genaugenommen handelt es sich um Entzugserscheinungen, weil bei manchen Frauen die monatliche Umstellung nicht klappt. Die eine Art von Horinon (der zweiten Zyklushälfte) wird einige Tage zu früh gestoppt, ehe der erste Teil des nächsten Zyklus beginnt. Diese Art von Entzug ist extrem unangenehm und mit dem „cold Turkey“ eines Drogensüchtigen zu vergleichen, nur daß betroffene Frauen es jeden Monat erleben (erleiden). Heute kann man mit Medikamenten, die hormonähnliche Wirkung haben, erfolgreich gegensteuern, d. h. mit der Art von Medikamenten, die wir schwangeren Frauen nicht mehr geben dürfen. Aber die PMS-Beschwerden sind ja geradezu der Beweis, daß keine Schwangerschaft vorliegt. Am erstaunlichsten aber war, daß hormonelle Schwankungen in kleinsten Dosierungen die Gehirn-Entwicklung bereits vor der Geburt beeinflussen, was große Auswirkungen auf die Gehirn-Architektur hat (d. h. darauf, in welchen Aspekten das heranwachsende Wesen sich eher männlich oder weiblich entwickeln wird, s.ö„A“, „V“).
Über dieses Thema gäbe es natürlich noch weit mehr zu sagen – und in einem späteren Buch werde ich das auch (ich arbeite noch daran . . .).
Intelligenz – ist sie lernbar?
Der amerikanische HARVARD-Professor Dave PERKINS entwickelte das brillante Konzept der LERNBAREN INTELLIGENZ. Nach vier Jahrzehnten der Forschung beantwortet er die alte Frage „Angeboren oder erworben?“ (Genetik oder Umwelt?) anders, indem er drei Aspekte herausarbeitet, die wir kennen sollten. An zwei dieser drei „Rädchen“ können wir nämlich sehr wohl selbstverantwortlich „drehen“:
1.
ANGEBOREN ist die neuronale Geschwindigkeit , d. h. die Geschwindigkeit, mit der unsere Nervenzellen feuern. Das können wir nicht beeinflussen. Aber wir sollten wissen , daß neuronal langsame Lerner nicht
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