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Jungs sind wie Kaugummi - süß und leicht um den Finger zu wickeln (German Edition)

Jungs sind wie Kaugummi - süß und leicht um den Finger zu wickeln (German Edition)

Titel: Jungs sind wie Kaugummi - süß und leicht um den Finger zu wickeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Gier
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Lia, Sissis Windpocken gehen wieder weg, aber deine Nase wird wohl für immer in deinem Gesicht bleiben müssen.«
    Auf Jakob war wirklich Verlass, und das brachte mich auf einen ganz neuen Gedanken. Warum sollte ich mit Jörg-Thomas üben, wenn ich es genauso gut mit Jakob tun konnte? Gut, Jakob war vielleicht nicht das erfahrenste Testobjekt, aber er wusste wenigstens schon mal, was man mit den Zungen bei einem Zungenkuss machte. Kati hatte nämlich gesagt, Jakob hätte am besten von allen geküsst, und das stimmte auch: Er war der einzige Junge gewesen, der keine Probleme damit hatte, seine Nase rechtzeitig aus dem Weg zu drehen. Alle anderen waren mit ihren Riechorganen angestoßen. Iris Winkler war seit diesem blöden Spiel in Meinrads Garage übrigens total in Jakob verknallt. Sie schrieb ihm jede Woche einen Liebesbrief, unterschrieben mit »eine heimliche Verehrerin« – aber jeder wusste, dass es Iris war. Ununterbrochen warf sie Jakob schmachtende Blicke zu, aber sobald er in ihre Richtung schaute, wurde sie knallrot und guckte weg. Arme Iris. Sie hatte das mit den »Signalen« wohl auch noch nicht raus.
    »Jakob?«
    »Hm?«
    »Was du da eben gesagt hast, von wegen Hilfe. Die könnte ich tatsächlich brauchen«, begann ich gedehnt. »In einer dringenden Angelegenheit.«
    »Und die wäre?«, fragte Jakob.
    »Das erzähle ich dir, wenn wir mal irgendwo ungestört sind«, sagte ich.
    »Okay«, sagte Jakob. »Oh, guck mal, da vorne kommt ein heulender Eierwärmer.«
    »Oh nein! Kati! Die hatte ich ja total vergessen«, sagte ich und beeilte mich, meine blaue Federkappe aus dem Rucksack zu ziehen.

VIER
    Allmählich ging es mir wirklich auf den Wecker, neben Simon zu sitzen. Er war total verstockt und verriet mir nicht die klitzekleinste Silbe über Konstantin, egal, wie geschickt ich auch fragte. Dafür stank er vor sich hin und quetschte seine Pickel aus. Das waren eigentlich keine Pickel mehr, sondern Eitervulkane, und einer davon spuckte Lava bis auf mein Mathebuch.
    »Simon! Das ist supereklig«, schimpfte ich. »Da sitze ich wirklich lieber wieder neben Valerie, die ist wenigstens nett zu ihren Pickeln. Und wo ist eigentlich dein blauer Pullover? Du hast seit Wochen nur diesen roten an, und ich wette, den musst du abends anbinden, weil er sonst von allein zur Waschmaschine rennen würde.«
    »Haha«, sagte Simon.
    »Simon, das war kein Witz«, sagte ich und da machte Simon ein beleidigtes Gesicht.
    Meine Laune wurde noch schlechter, als das Gürteltier sich anschickte, von Tisch zu Tisch zu gehen, um sich die Hausaufgaben anzuschauen. So ein Mist!
    »Sissi – wo sind deine Zeichnungen?«
    »Die habe ich auf ein Extrablatt gemacht und das habe ich zu Hause auf dem Klavier liegen gelassen«, sagte ich.
    Das Gürteltier glaubte mir kein Wort. »Sissi, mit den Nachhilfestunden hast du eine Chance, die du nutzen solltest. Du musst dich wirklich am Riemen reißen, sonst sehe ich schwarz für dich.« Außerdem machte sie eine Notiz ins Heft, die meine Mutter unterschreiben sollte.
    Ich überlegte, ob ich die Sissi-Raabe-Magenverstimmungs-Show abziehen sollte, denn schlecht war mir von Simons Pickeldrückaktion wirklich. Aber dann gab ich den Gedanken auf: Das Gürteltier hätte sowieso nicht mitgespielt.
    »Frau Gürteler, wir haben dieses Halbjahr noch gar keinen Klassensprecher gewählt«, sagte Meinrad.
    Das Gürteltier zog erstaunt die Augenbrauen hoch und erinnerte Meinrad daran, dass sich bei der letzten Wahl kein einziger Kandidat für dieses Amt gefunden hätte und er selber, Meinrad, laut »Anarchie, Anarchie!« gebrüllt habe. Daran konnte sich Meinrad nicht erinnern.
    »Wir sollten aber einen Klassensprecher haben«, mischte sich Alyssa ein. »Einen, der unsere Interessen in der Schülervertretung wahrnimmt.«
    Schülervertretung! Das war doch nur ein Verein von Strebern und Lehrerlieblingen. Die organisieren höchstens mal einen Schulgottesdienst in der Aula, wo alle ihre Blockflöten mitbringen dürfen.
    »Also, ich weiß nicht«, sagte das Gürteltier unschlüssig.
    Aber so eine Klassensprecherwahl war immer noch besser als Matheunterricht, deshalb klopften wir alle mit unseren Fäusten auf den Tisch und schrien nach geheimen Wahlen. Dem Gürteltier blieb nichts anderes übrig, als nachzugeben.
    »Gut, und wer stellt sich als Kandidat zur Verfügung?«, fragte es. »Hat jemand einen Vorschlag?«
    »Alyssa«, brüllte Meinrad, und die Klasse stimmte einen rhythmischen Singsang an: »Alyssa for

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