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Jungs sind wie Kaugummi - süß und leicht um den Finger zu wickeln (German Edition)

Jungs sind wie Kaugummi - süß und leicht um den Finger zu wickeln (German Edition)

Titel: Jungs sind wie Kaugummi - süß und leicht um den Finger zu wickeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Gier
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aber Kati konnte einfach nicht lügen. Sie wurde rot wie eine Tomate und sah aus wie das personifizierte schlechte Gewissen.
    »Das meine ich aber doch«, sagte der Alke prompt. »Musik, wenn ich mich nicht irre.«
    Ja, hatte der denn nichts Besseres zu tun, als sämtliche Stundenpläne auswendig zu lernen? Nun sah es ganz so aus, als würde ich dem Direktor wieder mal einen Besuch abstatten müssen, und das war sicher nicht gut für mich.
    Aber was tun? Das Beste wäre gewesen, in Tränen auszubrechen und vor dem Alke auf die Knie zu fallen, aber das konnte ich natürlich nicht – wegen Konstantin.
    Glücklicherweise übernahm Kati dann diesen Part für mich. Sie heulte Rotz und Wasser und schreckte nicht mal davor zurück, flehend nach Alkes Hand zu greifen. Vermutlich nahm er deshalb davon Abstand, uns zum Direktor zu führen, aber er bestand darauf, uns in den Musikunterricht zu bringen und Herrn Müller-Rubens über unsere Untat zu informieren, daran konnten Katis Tränen auch nichts ändern. Wie Lämmer auf dem Weg zur Schlachtbank wurden wir aus der Eisdiele geführt. Ich versuchte, den Abgang so würdevoll wie möglich zu gestalten und wackelte heftig mit dem Hintern – für Konstantin. Aber er sah gar nicht hin, leider. Immerhin, ein Gutes hatte die Sache doch: In der ganzen Hektik hatten wir völlig vergessen, die Milchshakes zu bezahlen.
    Herr Müller-Rubens nahm unsere »Verspätung« recht gelassen. Er schrieb auch nichts ins Klassenbuch, vermutlich, weil ihm unsere Namen wieder mal nicht einfielen.
    »Noch mal davongekommen«, flüsterte ich Valerie erleichtert zu, aber leider, leider hatte der Alke nichts Besseres zu tun gehabt, als dem Gürteltier unsere Missetat zu petzen.
    Als wir am nächsten Morgen im Matheunterricht saßen, machte das Gürteltier ein stinksaures Gesicht. Sie hielt uns eine ellenlange Gardinenpredigt über das Schuleschwänzen und darüber, dass nur dumme Schüler so was für cool halten würden. Jakob, der zu meiner großen Freude wieder gesund war – das Pfeiffersche Drüsenfieber hatte sich als harmlose Angina herausgestellt –, drehte sich zu mir um und fragte: »Von wem spricht sie da?«
    Ich zuckte mit den Schultern, aber leider verriet das Gürteltier am Ende ihrer Predigt unsere Namen und sagte, sie hoffe sehr, dass niemand in der Klasse sich ausgerechnet uns als Vorbilder nehmen würde.
    »Wohl kaum«, sagte Alyssa und grinste absolut hinterhältig und gemein.
    Kati und Valerie bekamen einen Eintrag wegen Schwänzens im Klassenbuch, aber für mich reichte das wohl allein nicht aus. Das Gürteltier baute sich drohend vor mir auf.
    »Sissi Raabe! Als hättest du nicht genug Ärger am Hals! Jetzt musst du auch noch mit dem Schuleschwänzen anfangen. Langsam weiß ich wirklich nicht mehr weiter. Es wird uns nichts anderes übrig bleiben, als deine Mutter zu informieren.«
    Ich überlegte, ob ich es noch einmal mit der Krankheitsgeschichte versuchen sollte, aber das Gürteltier spielte in einer ganz anderen Liga als der Direktor. Also hielt ich meinen Mund, während mich das Gürteltier an die Tafel zwang.
    »Zeichne einen Kreis mit dem Radius r gleich vier Zentimeter und eine Gerade g, die mit dem Kreis keinen Punkt gemeinsam hat«, schnarrte es. »Konstruiere die Berührpunkte aller Tangenten an dem Kreis, die zu g parallel sind, und zeichne die Tangenten ein.«
    »Hä?«, sagte ich. Tigerenten?
    Im Gegensatz zu Konstantin half mir das Gürteltier kein bisschen, also blieben die Tigerenten, was immer das auch war, ungezeichnet.
    Das Gürteltier schüttelte eine ganze Weile scheinbar zutiefst betroffen den Kopf, und dann setzte es zu einer erneuten Gardinenpredigt an, die überhaupt kein Ende mehr nahm. Wie ich die nächste Klassenarbeit zu schreiben gedächte und ob es mir bewusst wäre, dass ich bei einer Fünf einen blauen Brief bekäme. Und überhaupt sei ich versetzungsgefährdet, weil die Klemperer mir in Chemie ebenfalls eine Fünf geben wolle, und das nach allem, was sie gehört habe, völlig zu Recht. Und dass ich doch gar nicht so dumm sei; im Gegenteil, und wo denn mein gesunder Menschenverstand geblieben sei, und dass ich mir meine Zukunft verbauen würde, wenn ich jetzt auch noch mit dem Schuleschwänzen anfinge. Ich fand das schon ziemlich heftig und auch total ungerecht, aber ich wollte meine Lage nicht noch verschlimmern. Also hielt ich die Klappe und verhielt mich für den Rest des Unterrichts möglichst unauffällig.
    »Ich mache mir doch nur Sorgen um

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