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Jungs sind wie Kaugummi - süß und leicht um den Finger zu wickeln (German Edition)

Jungs sind wie Kaugummi - süß und leicht um den Finger zu wickeln (German Edition)

Titel: Jungs sind wie Kaugummi - süß und leicht um den Finger zu wickeln (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Gier
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dich«, sagte das Gürteltier noch und damit schien es nicht die Einzige zu sein.
    »Ich denke, du hast jetzt Nachhilfe in Mathe«, sagte Jakob auf dem Weg zum Bus. »Wieso kannst du es dann immer noch nicht? Das eben war allereinfachster Anfängerstoff. Ich meine – Tangenten !«
    »Weil ich zu blöd dafür bin«, erwiderte ich schlecht gelaunt.
    »Nein«, widersprach Jakob. »Ich glaube eher, dein Nachhilfelehrer ist zu blöd, dir was beizubringen. Wenn du willst, könnte ich es dir erklären. Es ist wirklich nicht schwer, wenn man den Dreh einmal raus hat.«
    Ich hatte natürlich nicht die geringste Lust, mir meine kostbare Freizeit mit Mathelernen um die Ohren zu schlagen, aber es war die Gelegenheit, das Nützliche mit dem Angenehmen zu verbinden: Während des Mathelernens konnte Jakob mir auch gleich die Sache mit den Zungenküssen zeigen.
    »Wie wär’s mit heute Nachmittag?«, fragte ich.
    Und weil auf Jakob immer Verlass war, antwortete er: »Heute Nachmittag wäre gut.«

    Ich sagte Mama nichts von dem Brief, den sie bekommen würde, denn dann hätte ich genauso gut einen Liter Abflussreiniger trinken können oder so. Ich musste den Brief abfangen und Mamas Unterschrift fälschen, dann – und nur dann – konnten wir beide in Ruhe weiterleben.
    »In der Schule alles in Ordnung?«, erkundigte sie sich, als sie aus der Firma anrief, um zu kontrollieren, ob ich auch wohlbehalten nach Hause gekommen war.
    »Alles bestens«, beteuerte ich und musste schlucken, weil ich mir mit einem Mal richtig schäbig vorkam. Mein schlechtes Gewissen meldete sich, und es schlug mit voller Kraft zu.
    »Mama – ich hab dich lieb!«, sagte ich ins Telefon.
    »Ich dich auch«, sagte meine Mutter. »Mein kleines Schätzchen.« Und trotz meines schlechten Gewissens war ich mehr denn je entschlossen, sie diesen Brief niemals in die Finger kriegen zu lassen. Sicher würde sie dann nie wieder »Schätzchen« zu mir sagen.
    Jakobs Eltern waren in Urlaub gefahren und hatten ihn und seine drei Schwestern für ein paar Tage allein gelassen, etwas, was meine Mutter niemals tun würde, nicht mal für eine Nacht. Wenn sie für die Firma wegmusste, hetzte sie uns immer Oma auf den Hals.
    »Die Tiefkühltruhe ist bis zum Rand voll«, sagte Jakob. »Und die Naschschublade ebenfalls. Möchtest du Pizza?«
    »Ja, bitte«, sagte ich. Bei uns hatte es wieder mal Nudeln mit Fertigsoße zu Mittag gegeben, da war Pizza eine hübsche Abwechslung. Jakob und ich teilten uns brüderlich eine Pizza Funghi, dann holte Jakob doch tatsächlich sein Mathebuch aus der Tasche.
    »Also, wir fangen mit was ganz Leichtem an«, sagte er.
    Der Kerl wollte wirklich Mathe lernen, und das, obwohl gleichzeitig Telefon, Fernseher, DVD-Player und eine riesige Schublade mit Süßigkeiten zur freien Verfügung standen?
    »Sollen wir nicht lieber was anderes machen?«, fragte ich. »Telefonspiele zum Beispiel? Oder eine DVD ansehen?« Jakobs große Schwestern hatten eine riesige Auswahl an kitschigen Liebesfilmen.
    »Nein, nein«, sagte Jakob. »Wenn du jetzt in Mathe den Anschluss verpasst, schaffst du es niemals bis zum Abitur.«
    »Ich denke, in einem Jahr kommt der Meteorit«, sagte ich.
    »Vielleicht aber auch nicht«, sagte Jakob.
    »Aber wenn doch, dann tut es uns furchtbar leid, dass wir unsere kostbare Zeit mit Mathe verschwendet haben. Mal ehrlich, gibt es nicht andere Dinge, die du viel lieber ausprobieren würdest, bevor du ...äh...verglühst?«, fragte ich. Das klang ganz schön dramatisch. »Zum Beispiel... Zungenküsse und diesen ganzen Kram?« Wenn du willst, stelle ich mich als Versuchsobjekt zur Verfügung , hätte ich beinahe hinzugefügt.
    »Ach, ich glaube nicht, dass das so wichtig ist«, sagte Jakob. »Da würde ich lieber Whale-Watching machen oder so was. In Kanada.«
    »Na ja, du hast es ja auch schon mal ausprobiert. Du wirst nicht ungeküsst sterben«, sagte ich ein bisschen beleidigt. »Aber ich! Weißt du, dass sich schon alle über mich lustig machen, weil ich keine Ahnung habe, was man mit den Zungen anstellt, ganz zu schweigen von den anderen Sachen?«
    »Wer macht sich über dich lustig?«
    »Na, Alyssa zum Beispiel. Sie sagt, dass Jungs nur auf Mädchen stehen, die sich mit ein bisschen Knutschen nicht zufriedengeben. Mädchen wie ich sind total aus der Mode.«
    »Mir ist egal, ob du in Mode bist oder nicht«, sagte Jakob.
    »Aber ich weiß nicht mal, wie es funktioniert«, sagte ich. »Und jetzt sag bitte nicht, dass wir das doch in der

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