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Jungs zum Anbeißen

Jungs zum Anbeißen

Titel: Jungs zum Anbeißen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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blöden Grinsen im Gesicht riesige, unverständliche Matheprobleme zu berechnen. Großes Bäh.
    Ich bin froh, in den Flur zu kommen, weg vom Unterricht, aber mir geht schon bald auf, dass ich da womöglich vom Regen in die Traufe komme. Ich habe keine Ahnung,
    warum ich ins Büro des Direktors gerufen werde, aber solche Dinge gehen im Allgemeinen nicht gut aus.Andererseits habe ich nichts falsch gemacht. Ich habe nichts Komisches gesagt oder getan, ich habe kein Mitglied der Schülerschaft gebissen. Allerdings habe ich den Hauswirtschaftsunterricht fluchtartig verlassen, nachdem die Lehrerin angekündigt hatte, dass wir Käse-Knoblauch-Brot backen würden, aber später habe ich das mit meiner Abneigung gegen Kohlehydrate mit meiner South-Beach-Diät erklärt.
    Mit wild hämmerndem Herzen erreiche ich das verglaste Büro und trete ein. Ich kann jetzt echt nicht noch mehr Probleme brauchen, bei allem, was gerade los ist.
    »Hi, ich bin Sunshine McDonald«, sage ich zu Miss Rose, der langjährigen Schulsekretärin, die am vorderen Schreibtisch sitzt. »Sie haben mich gerufen?«
    Miss Rose blickt auf. Sie ist eine ältere Frau, wahrscheinlich um die sechzig, und sie trägt ein adrettes Kostüm in Pastellfarben mit einer perfekten Perlenkette.
    Barbara Bush, wie sie leibt und lebt. Aber als sie mich sieht, verwandelt sich ihr sittsames Lächeln in etwas, das stark wie ein lüsternes Grinsen aussieht.
    »Hallo, Schätzchen«, schnurrt sie mit einer tiefen, sinnlichen Stimme, die keinem Barbara-Bush-Double je gestattet werden sollte. »Ich freue mich ja so, dass du herkommen konntest.» Sie mustert mich von Kopf bis Fuß.
    »Du siehst heute schrecklich gut aus, meine Liebe.«
    Ich trete einen Schritt zurück, ein wenig erschüttert. Wirkt der Vampirduft auch bei ihr? Das ist unmöglich. Er wirkt nur bei Männern und ... Ich fange an zu lachen. Ich kann einfach nicht anders.
    Die ganze Sache ist so absurd, so surreal. Ich kann nicht fassen, dass ich in der Schule von einer heimlich lesbischen Oma angemacht werde.
    Miss Rose quittiert meine Erheiterung mit einem Stirnrunzeln und einem ziemlich gekränkten Blick. Armes Ding.
    »Tut mir leid« sage ich und schlucke kräftig, um mein Gekicher in den Griff zu bekommen. »Der Direktor wollte mich sprechen?«
    »Nein, meine Liebe«, sagt Miss Rose mit verletztem Tonfall. »Ich habe dich ausrufen lassen, damit du deine Blumen abholen kannst.«
    »Blumen?«
    Miss Rose deutet auf den Schreibtisch neben ihrem. Mein Blick fällt auf einen absolut riesigen Strauß blutroter Rosen.
    Es müssen mindestens fünf Dutzend in der Vase stehen, alle sorgfältig arrangiert von einer sachkundigen Floristin.
    »Für mich?«, frage ich und gehe im Geiste eine Liste von Leuten durch, die mir Rosen geschickt haben könnten.
    Und wunderbarerweise ist die einzige Person, auf die ich komme, Jake Wilder.
    Natürlich. Es ergibt unbedingt einen Sinn. Er kann nicht aufhören, an mich und an unser Date am Samstagabend zu denken. Er will sich mit diesem 'kleinen' Zeichen seiner Wertschätzung dafür bedanken, dass ich Ja gesagt habe. Es ist etwas, das mich über Wasser halten soll, bis er mir mein Ballsträußchen bringt. Ich trete vor die Blumen und atme durch die Nase ein, um ihren sanften, pudrigen Duft in
    mich aufzunehmen. Jake ist so ein wunderbarer Typ. So aufmerksam. So süß. Ich greife nach der Karte und kann es kaum erwarten, sie zu lesen, weil ich davon überzeugt bin, dass es sich um ein geistreiches Gedicht handelt, in dem er mir seine unsterbliche Liebe erklärt...
    Verdammt, die Blumen sind von Magnus.
    Ich starre auf die Karte, zuerst so versunken in meine Fantasiewelt, dass ich denke, der Blumenhändler habe vielleicht den falschen Strauß geliefert. Aber nein, auf der Karte steht mein Name. Sie ist lediglich von einem Vampir unterschrieben und nicht von meinem Schulball-Date.
    Wie enttäuschend.
    Ich blicke zu den Blumen hinüber. Er hat sie wahrscheinlich von einem Friedhof gestohlen oder so was. Mistkerl. Außerdem, warum sollte er mir Blumen schicken?
    Ich sehe mir die Karte noch einmal an.
    Liebe Sunny,
    es tut mir so leid, dass du aufgrund meines schrecklichen Fehlers so viel durchmachen musstest. Ich bin davon überzeugt, dass vor allem die vergangene Nacht traumatisch für dich war. Bitte, nimm diese kleine Geste meiner Entschuldigung an und komm heute Abend in den Club Fang, damit wir über deine Situation sprechen können.
    Mit herzlichen Grüßen
    Magnus
    Ich stoße einen

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