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Jungs zum Anbeißen

Jungs zum Anbeißen

Titel: Jungs zum Anbeißen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mari Mancusi
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Ich fühle mich in Wirklichkeit überhaupt nicht zu ihm hingezogen.
    Es sind bloß diese Pheromone, die mich in Wallung bringen. Ha!
    Ich ziehe mich zurück. »Gibt es eigentlich eine Möglichkeit, wie du den Vampirduft abstellen kannst?«, frage ich. »Weil er mich nämlich irgendwie umhaut.«
    Er lacht und zieht mich näher an sich, sodass meine Kurven mit seinem harten, flachen Bauch verschmelzen. Er fühlt sich so gut an, dass ich kaum aufrecht stehen bleiben kann.
    »Als meine Blutsgefährtin bist du immun gegen meinen Vampirduft«, flüstert er mir zu und kitzelt mit seinem Atem mein Ohrläppchen. »Wenn du dich zu mir hingezogen fühlst, hat das nur mit dir selbst zu tun.«
    Siehst du? Ich bin wirklich geliefert.
    »Ähm, bitte. Du hast das total falsch verstanden. Ich, ähm, fühle mich nicht zu dir hingezogen«, bringe ich mit Mühe heraus und löse mich widerstrebend aus seiner Umarmung.
    »Ich meine … ähm ...«
    Er lässt mich mit einem Grinsen los. »Klar. Du fühlst dich nicht zu mir hingezogen. Kein bisschen. Gut zu wissen.« Er sieht so aus, als würde er mir keine Sekunde glauben. Was verständlich ist, da ich mir nicht einmal selbst glaube.
    »Ich, ähm, muss jetzt gehen«, sage ich und mache einige Schritte rückwärts. Tatsächlich muss ich diesen Schauplatz verlassen, und zwar pronto - bevor ich mich ihm an den Hals werfe und den Leidenschaften der Nacht erliege.
    (Wow, kling ich jetzt wie ein Liebesroman oder was?) »Ich möchte nicht, dass meine Mum sauer wird und ich Hausarrest kriege, weil ich den dritten Abend hintereinander zu spät nach Hause komme.«
    Magnus nickt. »Natürlich. Ich verstehe.« Ich gebe mir alle Mühe festzustellen, ob er enttäuscht wirkt, aber er zeigt ein komplettes Pokerface. »Es ist wahrscheinlich das Beste so. Ich hab viel zu tun.«
    »Klasse. Okay.« Warum bin ich dann plötzlich so furchtbar enttäuscht? Was wollte ich, dass er tut - mich packen und in seine Höhle schleifen und mir seinen Willen aufzwingen?
    Er ist ein Gentleman. Ein ehemaliger edler Ritter, der die Regeln der Ritterlichkeit noch voll draufhat. Kein barbarischer Höhlenmensch, der keinen Respekt vor Frauen hat.
    »Also, wann brechen wir nach England auf?«, frage ich und wende mich meinem geparkten Wagen zu. Magnus folgt mir mit einigen Schritten Abstand.
    »So bald wie möglich«, sagt er. »Ich werde mich heute Nacht um einen Privatjet kümmern. Wir treffen uns morgen Nachmittag um vier am Manchester Airport und dann werden wir weitersehen.«
    »Okay«, sage ich und angele meine Schlüssel aus meiner Handtasche. Ich öffne die Fahrertür. »Also dann, bis morgen, schätze ich.«
    »Bis morgen«, wiederholt Magnus.
    Wir stehen einen Moment lang da, als wolle keiner von uns als Erster weggehen. Warum muss das so peinlich sein?
    Schließlich wendet Magnus sich ab. »Mag?«, rufe ich ihm nach.
    Er bleibt stehen und dreht sich wieder zu mir um. »Ja?«, fragt er mit einer leisen, kehligen Stimme, die mich schon wieder total anturnt.
    »Danke.«
    Er nickt langsam und setzt sich wieder in Bewegung. Ich höre ihn etwas vor sich hin murmeln. Etwas, das ich nicht ganz verstehen kann. Aber es klingt verdammt nach: »Für dich tue ich doch alles, meine Liebste.«
    Aber ich bilde mir das sicher nur ein, klar?

Aber ich bin ein Vampir, kein Junkie!
    Ich komme nur drei Minuten nach der vorgeschrieben zu Hause an. Wahrscheinlich habe ich jedes Tempolimit auf Erden durchbrochen, um es zu schaffen, aber ich dachte fallsmir irgendwelche Cops Strafzettel ausschreiben wollen, nebele ich sie mit meinem Vampirduft ein. Eins steht fest, das ist eindeutig eine nützliche übernatürliche Gabe.
    (Natürlich ausgenommen die Fälle, in denen sie lesbische Sekretärinnen und perverse Lehrer anturnt. Darauf könnte ich verzichten.)
    Ich schließe die Tür zu meinem Haus auf und trete ein. Es ist vollkommen dunkel. Ich frage mich, ob alle bereits im Bett liegen. Obwohl ich annehme, dass Rayne wahrscheinlich noch wach ist und wie üblich auf ihren Computer einhämmert. Was gut ist, weil ich mit ihr zusammen einen Plan schmieden muss. Ich kann Mom wohl kaum erzählen, dass ich für ein paar Tage die Stadt verlassen werde, um mal kurz nach England zu düsen, weil ich hoffe, den verlorenen Kelch Christi zu finden, mein Blut reinigen und mich von dem Makel befreien wird, auf ewig ein Vampir zu sein. Deshalb wird meine liebe
    Schwester mich also decken müssen.
    Ich schleiche in den Flur und versuche, auf den Zehenspitzen zu

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