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Jungsspaß und Maedchenpanik

Jungsspaß und Maedchenpanik

Titel: Jungsspaß und Maedchenpanik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Klein
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Gegenübers. Die Nägel waren bunt lackiert.
    Der Rothaarige grinste. »Na ja, vollständig Wilhelmina. Aber so nennt mich keiner, nicht mal der Heinz.«
    »Was für ein Heinz?«, murmelte Pablo.
    »Das ist mein Vater.«
    Unwillkürlich schaute Pablo sich suchend um.
    Willi winkte ab. »Der ist nicht hier. Der ist längst beim Angeln. Wie immer. Deshalb habe ich gecheckt, was Lara und Clara heute Vormittag so machen. Wenn sie mir rechtzeitig Bescheid gesagt hätten, hätte ich mitgespielt. Dann hättest du’s nicht so leicht gehabt, das kannst du mir glauben.«
    »Leute, was läuft? Gibt’s ein neues Spiel oder was? Wir sind dabei!«
    Der schwarzhaarige Junge und der kleine mit dem großen Scheitel gesellten sich dazu. Der große Zottelhund schlappte neben ihnen her und wedelte freundlich mit dem Schwanz.
    »Heute bestimmt nicht mehr«, sagte Lara. »Wir gehen jetzt shoppen, und Mama will unbedingt noch aufs Land, so ein komisches Projekt besuchen.«
    »Pass auf, was du sagst, mein Kind!« Hera-Hotzenplotz drohte ihrer Tochter spielerisch mit dem Zeigefinger. »Das ist kein komisches Projekt, sondern eine ganz tolle Sache. Das Frauenkollektiv Wilder Rhabarber betreibt einen Öko-Kräuterhof nach anthroposophischen Grundsätzen. Ihr werdet begeistert sein.«
    »An-popo-was?«, fragte Willi.
    »Anthro-po-so-phisch«, sagte Hera.
    »Anthroposophie läuft nur, wenn wir vorher shoppen gehen«, erklärte Clara.
    »Und zwar ausgiebig«, bekräftigte Lara.
    Hera schaute sie kopfschüttelnd an. »Manchmal frage ich mich, ob ihr wirklich meine Töchter seid.«
    »Lara und Clara sind garantiert deine Kinder«, stellte Willi nüchtern fest. »Sie sehen dir ziemlich ähnlich. Sie haben sogar fast dieselbe Figur wie du.«
    »Ach wirklich?« Hera warf einen Blick auf ihre ranken Töchter in Rosa und sah an ihren eigenen ausladenden Formen herunter.
    »Wirklich«, beteuerte Willi. »Nur, ähm … dein Klamottenstil ist anders.«
    »Du bist sehr charmant.« Hera deutete eine Verbeugung an.
    »Für dich immer«, sagte Willi würdevoll. »Kann ich heute wieder mit euch mitkommen?«
    »Klar!« Die Zwillingsschwestern und ihre Mutter nickten.
    Hera klopfte Staubwolken aus ihrem bunten Wollpullover. »Ich gehe schon mal duschen, bevor meine Töchter das Bad besetzen. Die brauchen immer so lange. Bis gleich!«
    Sie klemmte sich den Fußball unter den Arm und stapfte in Richtung der Ferienhäuser davon.
    »Besser shoppen und einen Anthropo-Dingsda-Hof besuchen, als hier herumzuhängen oder Heinz beim Angeln zuzugucken«, sagte Willi. »Bestimmt gibt’s auf dem Hof auch Ökoeis oder so was.« Sie schaute in die Runde. »Und was ist mit euch los? Bleibt jemand tagsüber hier?«
    »Zoe und ich fahren mit unseren Eltern an den Strand«, erklärte der schwarzhaarige Junge. »Wie immer. Die warten bestimmt schon auf uns.«
    Pablo kombinierte, dass mit Zoe das schwarzhaarige Mädchen gemeint und sie die Schwester des Jungen war.
    Zoe tollte mit der kleinen Hündin namens Lady Gaga über den Platz. Die schlug plötzlich einen Haken und stürmte auf den großen Zottelhund los. Jaulend stob er davon.
    »Halt, stopp, hiergeblieben!«, rief Zoe. »Platz!«
    Lady Gaga kümmerte sich überhaupt nicht darum.
    Zoe zuckte etwas frustriert die Achseln. »Sie hört noch nicht richtig auf mich. Aber ich krieg sie schon noch so weit. Oder hättest du was dagegen, Willi?«
    Willi schüttelte den Kopf. »Es könnte ihr nicht schaden, wenn es außer mir noch jemanden gäbe, der ihr zeigt, wo’s langgeht.«
    »Dafür ist Zoe genau die Richtige«, sagte der Schwarzhaarige. »Zu Hause will sie auch immer alles bestimmen und keiner kümmert sich darum.«
    »Brüder!« Zoe verdrehte die Augen. »Brüder sind ein Problem. Aber ein Bruder wie Hassan ist eine Katastrophe.«
    Der Schwarzhaarige machte einen Schritt auf seine Schwester zu. »Jetzt gibt’s Mädchenpanik! Du hast es so gewollt!«
    Sie rannte blitzschnell los, brachte sich kichernd in Sicherheit und streckte ihrem Bruder die Zunge heraus. Hassan verzichtete auf eine Verfolgung. Er grinste die anderen Kinder an. »Zoe gerät ziemlich schnell in Mädchenpanik, findet ihr nicht?«
    »Schau mal da«, sagte Willi und zeigte auf die kleine Hündin, die den großen Zottel begeistert kläffend kreuz und quer über den Platz jagte. »Da kannst du sehen, was Jungenpanik ist.«
    »Lass dich nicht einschüchtern, Darthie!«, rief der kleine Junge mit dem Riesenscheitel. »Zeig Lady Gaga, was ein echter Kerl

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