Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jungsspaß und Maedchenpanik

Jungsspaß und Maedchenpanik

Titel: Jungsspaß und Maedchenpanik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Martin Klein
Vom Netzwerk:
schimpfte der Kleine.
    »Sonst lernt er’s am Ende noch und ich kann ihn demnächst in den Bäumen suchen.«
    Derweil startete das Team Rosa-Bunte-Wolle den nächsten Angriffsversuch. Lara führte den Ball. Sie hielt inne und zeigte auf den Jungen oben auf dem Tor. »Hey, du da! Wenn ich dich aus Versehen da runterballere, bist du selber schuld!«
    »Versuch’s doch mal!« Der Junge lachte. »Ich wette, du schaffst es nie!«
    »Na warte«, schnaubte Lara. Sie holte mächtig aus, aber da war kein Ball mehr an ihrem Fuß.
    Pablo hatte die Ablenkung sofort ausgenutzt. Sekunden später netzte er zum nächsten Treffer ein. Hotzenplotz im Tor brummte wie ein Bär, als er sich so lang wie nur irgend möglich machte – was bei seinem Körperbau nicht viel brachte.
    Das Zwischenresultat lautete nun null zu zwölf, das sichere Tor, das der Mädchenhund verhindert hatte, nicht mitgezählt.
    »Na warte«, knurrte der Torwart.
    Er verzichtete auf den Abschlag und schaltete sich stattdessen zum ersten Mal selbst in den Angriff ein. Ein wenig schwerfällig, aber umso entschlossener bewegte er sich mit dem Ball am Fuß auf den Gegner zu.
    Pablo stellte sich dem rotköpfigen Ungetüm entgegen und strauchelte über eine Unebenheit im Boden. Im nächsten Moment landete er in viel weicher bunter Wolle. Gemeinsam sanken die offensive Torfrau und der wackere Einzelkämpfer zu Boden. Der Ball trudelte orientierungslos über den Platz.
    Lara bemerkte, dass Pablo ausgeschaltet war, und quietschte vor Vergnügen. Elegant erlief sie den Ball und passte mit dem großartigen Beinschwung einer echten Primaballerina weiter zu Clara. Die schob die Kugel mit der Anmut einer Märchenprinzessin ins Tor. Das war der Ehrentreffer für das Team Rosa-Bunte-Wolle.
    Die Zwillinge stießen kleine spitze Jubelrufe aus. »Eins zu zwölf!«, juchzten sie. »Eins zu zwölf!«
    »Anschlusstreffer!«, röhrte Hera. Sie lag noch am Boden und reckte die geballten Fäuste gen Himmel, während Pablo neben ihr seine Glieder sortierte.
    Hera rappelte sich auf und rumpelte ihren Töchtern mit erhobenen Armen entgegen. Die drei bildeten eine Jubeltraube, herzten und umarmten einander immer wieder, und als sei das nicht genug, folgte die Uraufführung eines sehr weiblichen Torjubel-Balletts. Vier kreiselnde rosafarbene Hüften und ein großer wackelnder Bunte-Wolle-Hintern spielten darin die Hauptrollen.
    ›Auweia‹, dachte Pablo. Er blieb in gebührender Entfernung im struppigen Gras sitzen und schaute dem bedenklichen Treiben leicht säuerlich zu. Es war eindeutig höchste Zeit für den Abpfiff. Pablo erhob sich. »Schluss für heute.«
    »Wie bitte?!« Lara und Clara zogen übertriebene Schmollmünder. »Wir kommen gerade erst richtig in Form!«
    »Das war das Startsignal zur Aufholjagd!«, verkündete ihre Mutter.
    »Nee.« Pablo schüttelte den Kopf und wunderte sich. Er erlebte zum ersten Mal, dass Mädchen länger kicken wollten als er. Und das bei diesem Spielstand.
    »Er gibt auf! Abbruchsieg für uns!« Die beiden Schwestern begannen erneut galant die Hüften zu schwingen. »Wir haben Superboy geschlagen!«
    Pablo zog genervt die Stirn in Falten.
    »Hey, nicht rumzicken!«
    »War nur Spaß!«
    »Wir wollten schon viel früher aufhören. Aber wir mussten doch wenigstens ein Törchen schießen. Frauenpower-Ehre, verstehst du?«
    Bevor Pablo erwidern konnte, dass er gar nicht rumzicken konnte , weil das eine reine Mädchenangewohnheit war, standen Lara und Clara und ihre Mutter vor ihm und streckten die Hände aus.
    »Du hast verdient gewonnen.« Lara überlegte. »Wie sagt man das noch mal als echter Fachmann?«
    »Als echte Fachfrau, meinst du«, sagte Hera.
    »Ja, von mir aus, Mama. Jetzt hab ich’s: Er hat aufgrund der größeren Spielanteile verdient gewonnen!«
    »Und wegen der größeren Effektivität vor dem Tor«, fügte Clara mit ernstem Gesicht hinzu. Nur ihre Augen blitzten verräterisch lustig dazu. »Allerdings ist das Ergebnis um ein Tor zu hoch.«
    Lara und Clara kicherten und Hera lachte ihr Hotzenplotz-Lachen.
    Pablo ergriff die Hände seiner Gegnerinnen und lächelte zum zweiten Mal an diesem Morgen.

Der Schwur wird schwer
Der Schwur
wird schwer

    »Hast eine schöne Einmannshow abgezogen«, sagte eine Stimme hinter Pablo. »Das nächste Mal würde ich gern mitmachen.«
    Pablo drehte sich um und stand dem Rothaarigen gegenüber. Der streckte freundlich die Hand aus. »Ich bin Willi.«
    Überrascht starrte Pablo auf die Finger seines

Weitere Kostenlose Bücher