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Junimond (German Edition)

Junimond (German Edition)

Titel: Junimond (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katrin Bongard
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von hier sowohl den Eingang, als auch das Haus seiner Eltern im Blick hatte. Außerdem war es der einzige vollkommen leere Raum.
    Stella lehnte sich mit dem Rücken an das Fensterbrett und schielte nach draußen. Nick fragte sich, ob sie auf Olivia oder Ares wartete.
    »Ich habe es leider nur geschafft, die Räume zu wischen. Aber Antje, die Frau, die uns hier mit Wasser und Strom geholfen hat, hat vorhin Farbe vorbeigebracht.« Stella strahlte ihn an. »Du kannst mit diesem Zimmer machen, was du willst.«
    »Wirklich?« Nick lächelte skeptisch.
    »Ja, solange du nicht die Wände wegreißt oder den Boden aufsägst ist alles okay. Weißt du ...«, sie wich seinem Blick aus, »wir bleiben hier vielleicht gar nicht lange.«
    »Nein? Wieso nicht?« Nick machte einen erstaunten Schritt auf Stella zu und sah, dass ihre Augen feucht glänzten. Er überlegte, ob er sie trösten sollte, sie wirkte mit einem Mal einsam und verletzt. Er schob sich neben sie an die Fensterbank und legte ungeschickt einen Arm um ihre Schulter.
    »Hej, ist es wegen deiner Mutter? Sie wird wieder gesund und dann werdet ihr hieraus ein Schloss machen! Ich organisiere die Führungen.«
    Sie lächelte matt, schniefte kurz und wischte sich schnell über die Augen. Nick zog sie an sich und schüttelte sie leicht. »Wir helfen dir.«
    »Okay.«
    Sie schnupperte an seiner Schulter.
    »Was ist?«
    »Du riechst gut.«
    »Ja? Ist es nicht ... zu viel?«
    Stella dachte kurz nach. »Nein, genau richtig.«
    Auf der Treppe hörten sie nun schnelle Schritte und bevor Nick sich von Stella lösen konnte, standen Ares und Olivia schon in der Tür.
    »Ach, hier seid ihr«, rief Olivia aufgekratzt. »Na, Nick, was sagst du zu dem Haus. Ist doch der Wahnsinn, oder?«
    Er räusperte sich und zog vorsichtig den Arm von Stellas Schulter. Es sollte nicht übereilt aussehen, aber er spürte Ares' Blick, der ihn ziemlich feindselig und eifersüchtig fixierte.
    »Stella hat sich nur Sorgen gemacht, ob wir das alles schaffen. Tun wir doch, oder?«
    »Und was wäre dann dein Beitrag?«, fragte Ares kühl. Er war tatsächlich sauer.
    »Ich habe Werkzeug dabei!«, sagte Nick, froh einen Vorwand gefunden zu haben, sich bewegen zu können. Er sprang zu seinem Rucksack, öffnete ihn und wühlte unkonzentriert darin herum. Er wäre jetzt gerne allein mit Ares gewesen und hätte die Situation erklärt, aber die Mädchen standen wie festgenagelt am Fenster.
    Ich dachte, ich nehme dieses Zimmer. Das nebenan ist größer, das könntest du haben«, sagte Nick laut und mehr an die Mädchen als an Ares gewandt. Er deutete mit einem Kopfnicken an, dass sie den Raum verlassen sollten. Als Ares das ignorierte, zog er ihn kurz entschlossen hinter sich her.
    »Was?«
    »Hör mal Ares ...«
    Er öffnete den Raum auf der gegenüberliegenden Seite, ging hinein und schloss die Tür hinter ihnen. Ein Eckzimmer mit Blick auf den See. Nick räusperte sich. Ares hatte wieder diese Stimmung. Das war wie beim Monopoly spielen. Natürlich konnte jeder jede Straße kaufen. Theoretisch. Aber praktisch wurde Ares sauer, wenn irgendjemand die Parkstraße oder die Schlossallee einkaufte. Das waren einfach Ares' Straßen, die wollte er haben. Wenn sie also spielten, dann wusste Nick und auch Olivia, Lars, Felix, eigentlich alle, dass man zwar auf die blauen Straßen laufen konnte, sie aber besser nicht kaufte ( eh viel zu teuer, ich habe schon genug Straßen ... ) wenn man nicht riskieren wollte, dass Ares beleidigt war. Auf diese besondere Art. Nun gut.
    »Sie hatte gerade nur nen traurigen Moment.«
    »Und du musstest sie natürlich trösten.«
    »Ich will nichts von ihr. Echt.«
    Ares schien sich etwas zu beruhigen.
    Sie schwiegen und sahen sich im Zimmer um. An einer Wand standen ein Kleiderschrank und eine Truhe. Alt, aber nicht antik. Eher Sperrmüll.
    »Und wo schlafen die anderen?«
    »Alle bei mir«, sagte Nick.
    Ares lächelte sogar über den Spruch. Er konnte nicht lange sauer sein.
    »Stella hat das Zimmer auf der anderen Ecke und Olivia das daneben. Hier neben deinem Zimmer ist das Bad. Nennen wir es mal Bad, es sieht eher wie eine Waschgelegenheit aus. Kein warmes Wasser.«
    »Uhh.«
    Die Mädchen kamen ins Zimmer.
    »Na, wie gefällt es dir?«, fragte Olivia begeistert.
    »Schönes Zimmer.«
    »Das ganze Haus ist toll.«
    Olivia drehte sich und zog Ares mit in die Zimmermitte.
    »Hej, mach nicht so ein Gesicht. Willst du lieber mein Zimmer? Ich wohne gleich neben Stella und habe einen eigenen

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