Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jupiter

Jupiter

Titel: Jupiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bova Ben
Vom Netzwerk:
ist aller Dank, den Sie abstatten müssen.«
    »Das verlangt nach einer Feier«, erklärte Karlstad. »Es kommt nicht jeden Tag vor, dass ein Studienanfänger in die Reihen von uns Scootern aufgenommen wird.«
    »Bin ich jetzt ein Scooter?«, fragte Grant verdutzt.
    Alle nickten und lachten. Ukara schlug ihm sogar auf den Rücken.
    »Was für eine Feier soll es geben?«, fragte O’Hara.
    »Wir könnten in den Aufenthaltsraum gehen, nehme ich an«, schlug Muzorawa vor.
    »Und Fruchtsaft trinken, während Wo jedes Wort aufzeichnet, das wir sagen?«,höhnte Karlstad.
    »Der Aufenthaltsraum ist langweilig«, pflichtete ihm Ukara bei.
    »Und verwanzt«, ergänzte O’Hara.
    Karlstad machte eine Geste zu den Überresten ihres Abendessens auf den Tellern und sagte: »In meinem Quartier habe ich etwas, das einer Feier angemessener ist als dieses schleimige Zeug.«
    »Sojafleisch ist kein schleimiges Zeug«, sagte Hideshi mit gespielter Empörung. »Es ist ein Hauptnahrungsmittel für die Hälfte der Weltbevölkerung.«
    »Er meint den Algensalat«, sagte Ukara. »Und darin stimme ich ihm zu.«
    »Los, gehen wir«, sagte Karlstad und stand auf. »Sie alle sind eingeladen zu Grants Beförderungsfeier.«
    »Beförderung?«
    »Aus dem Sklavenstand«, sagte Karlstad. »Aus der Leibeigenschaft des Laborhelfers…«
    »… in die Vertragsknechtschaft des Scootertums«, beendete O’Hara den Satz für ihn.
    Als sie durch den Korridor gingen, fragte Grant: »Woher kommt dieser Begriff >Scooter    »Er bedeutet >Wissenschaftler<«, antwortete Ukara. »Es ist ein abschätziges Wort, erfunden von den Bürokraten.«
    »Aber warum >ScooterWissenschaftler< gewählt werden?«
    »Wahrscheinlich ist es eine Entstellung des lateinischen Wortes >scholasticus<, das >Gelehrter< bedeutet«, meinte O’Hara.
    »Oder es kommt von dem Wort >scoter<«, sagte Hideshi.
    »Scoter?«, grübelte Karlstad. »Ist das nicht die Bezeichnung für die Trauerente?«
    »Genau. Ein passender Name für einen Wissenschaftler, nicht wahr?«
    »Quack, quack«, machte Ukara in einem bei ihr seltenen Anflug von Humor.
    »Sie meinen Quark, Quark«, sagte Karlstad.
    »Nur wenn Sie Physiker sind«, sagte O’Hara. »Und zwar ein Theoretischer Physiker.«
    Karlstads Quartier war mit Grants beinahe identisch, soweit es die Abmessungen und die Einrichtung betraf, aber Karlstad hatte seinen Raum mit Wasserkulturen von Pflanzen in langen Gefäßen geschmückt, und als sie das Zimmer betraten, leuchtete der Wandbildschirm mit einer Ansicht schöner Wälder und Wiesen auf. Auch begann leise Musik zu spielen. Grant erkannte sie nicht, aber sie klang sinfonisch, melodiös und entspannend.
    »Willkommen in meiner bescheidenen Behausung«, sagte Karlstad, als sie eintraten und umherblickten.
    Der größte Teil des Bodens war von einem farbenfrohen Teppich bedeckt. Grant fragte sich, woher er das Stück hatte.
    »Sprachen Sie nicht von etwas Besonderem zur Feier des Anlasses?«, fragte Ukara.
    »Gewiss, das tat ich«, erwiderte Karlstad und trat zum Schrank.
    Grant war unwohl zumute. Karlstad musste alkoholische Getränke haben, dachte er. Dann fiel ihm ein, dass Karlstad Biophysiker war und sein Zimmer voll von grünen Pflanzen. Konnte es sein, dass er hier illegal Rauschmittel anbaute? Narkotika?
    Stattdessen zog Karlstad mehrere dicke Sitzkissen aus dem Schrank und warf sie auf den Boden. Als die anderen sich auf die Kissen niederließen, führte er Grant zu dem einzigen gepolsterten Stuhl im Raum.
    »Sie bekommen heute Abend den Ehrensitz«, sagte er großartig.
    Muzorawa hockte sich neben Grant nieder, den Rücken an die Wand gelehnt. Karlstad ging zum Kühlschrank in seiner Kochnische.
    »Wein«, verkündete er und hob eine Flasche mit dunklem Inhalt in die Höhe. »Der feinste Raketensaft. Hat garantiert noch nie eine Traube gesehen.«
    »Hundert Prozent künstlich, wie?« Ukara rümpfte die Nase.
    »Das feinste Produkt der Prospektoren draußen im Asteroidengürtel«, sagte Karlstad.
    Grant atmete auf. Er hatte schon öfter Wein getrunken. Es war in Ordnung.
    Aber Muzorawa beugte sich zu ihm und sagte im Flüsterton: »Wenn Sie alkoholische Getränke nicht gewohnt sind, nehmen Sie sich vor diesem Zeug in Acht. Es ist ziemlich stark.«
    »Ich habe nicht genug Gläser«, sagte Karlstad. »Wir werden die Flasche herumreichen müssen.«
    »Wie unhygienisch«, sagte Hideshi grinsend. Sie entriss Karlstad die

Weitere Kostenlose Bücher