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Jurassic Park

Jurassic Park

Titel: Jurassic Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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sich sicher, daß er sie gesehen hatte, aber das große Tier reagierte nicht. Er saß einfach nur da. Grant brauchte eine Weile, bis er bemerkte, daß der Tyrannosaurier schlief. Er schlief im Sitzen.
    Mit einer Handbewegung befahl er Tim und Lex, sich nicht zu rühren. Dann ging er langsam auf das Dock zu, immer in Sichtweite des Tyrannosauriers. Aber das große Tier schlief weiter und schnarchte leise.
    Am Ende des Docks stand eine grüngestrichene Holzhütte. Grant öffnete leise die Tür und sah hinein. Er entdeckte ein halbes Dutzend orangefarbene Schwimmwesten, die an der Wand hingen, einige Rollen Maschendrahtzaun, ein paar zusammengerollte Seile und auf dem Boden zwei große Gummiwürfel. Die Würfel waren mit flachen Gummigurten fest zusammengezurrt. Floße.
    Er drehte sich um und sah Lex an.
    Sie formte mit den Lippen: Kein Boot?
    Er nickte: Doch.
    Der Tyrannosaurier hob einen Vorderlauf, um sich die summenden Fliegen von der Schnauze zu wischen. Aber sonst rührte er sich nicht. Grant zog einen der Würfel auf das Dock; er war überraschend schwer. Grant löste die Gurte und betätigte den Hochdruckzylinder zum Aufpumpen. Mit einem lauten Zischen quoll die Gummihaut auf und klatschte schließlich voll aufgeblasen auf das Dock. Das Geräusch klang in Grants Ohren schrecklich laut. Er drehte sich um und sah zu dem Dinosaurier hinüber.
    Der Tyrannosaurier grunzte und schnaubte. Er begann sich zu bewegen. Grant wollte schon davonlaufen, aber das Tier veränderte nur seine Stellung, ließ dann seinen massigen Körper wieder gegen den Baumstamm sinken und rülpste laut.
    Lex setzte eine angewiderte Miene auf und wedelte mit der Hand vor dem Gesicht.
    Grant war schweißnaß vor Anspannung. Er zerrte das Gummifloß über das Dock. Mit einem lauten Platschen fiel es ins Wasser. Der Tyrannosaurier schlief weiter.
    Grant band das Floß am Dock fest, und holte dann zwei Schwimmwesten aus der Hütte. Er legte sie ins Floß und winkte die Kinder zu sich.
    Lex, die aschfahl war vor Angst, winkte ab. Nein.
    Grant gestikulierte: Doch. Der Tyrannosaurier schlief weiter.
    Grant drohte ihr nachdrücklich mit dem Finger. Sie kam leise zu ihm; er ließ zuerst sie, dann Tim einsteigen und befahl beiden, die Schwimmwesten anzuziehen. Schließlich stieg auch er ein und stieß das Floß ab. Es trieb leise in die Lagune hinaus. Grant nahm die Paddel und steckte sie in die Dollen. Das Dock blieb immer weiter zurück.
    Lex lehnte sich zurück und seufzte laut und erleichtert auf. Doch plötzlich sah sie sehr betroffen aus und hielt sich die Hand vor den Mund. Ihr Körper bebte, ein gedämpftes Geräusch war zu hören: Sie unterdrückte ein Husten. Sie hustete einfach immer zur falschen Zeit! »Lex«, flüsterte Tim eindringlich und sah zum Ufer zurück. Sie schüttelte unglücklich den Kopf und deutete auf ihren Hals. Er wußte, was sie meinte: ein Kitzeln im Hals. Was sie brauchte, war ein Schluck Wasser. Während Grant ruderte, beugte Tim sich über den Rand des Floßes, schöpfte mit der Hand etwas Wasser und hielt es ihr hin.
    Lex hustete laut und explosiv. Für Tims Ohren hallte das Geräusch über das Wasser wie Kanonendonner.
    Der Tyrannosaurier gähnte träge und kratzte sich wie ein Hund mit dem Hinterlauf am Ohr. Er gähnte noch einmal. Er war erschöpft von seiner großen Mahlzeit und wachte nur langsam auf. Lex produzierte leise, gurgelnde Geräusche. »Lex, sei still!« sagte Tim.
    »Ich kann nichts dagegen machen«, sagte sie und hustete wieder.
    Grant ruderte schnell und brachte das Floß mit kräftigen Schlägen in die Mitte der Lagune.
    Der Tyrannosaurier rappelte sich hoch.
    »Ich hab doch nichts dagegen tun können, Timmy!« kreischte Lex unglücklich. »Ich hab doch nichts dagegen tun können!«
    »Pscht!«
    Grant ruderte, so schnell er konnte.
    »Aber es ist ja sowieso egal«, sagte sie. »Wir sind schon weit genug weg. Der kann nicht schwimmen.«
    »Natürlich kann er schwimmen, du blöde Kuh!« schrie Tim sie an. Der Tyrannosaurier sprang vom Dock ins Wasser. Mit kräftigen Bewegungen folgte er ihnen in die Lagune. »Na, woher soll ich denn das wissen?« fragte sie.
    »Jeder weiß, daß Tyrannosaurier schwimmen können! Es steht doch in jedem Buch. Außerdem können alle Reptilien schwimmen!« 
    »Schlangen nicht.«
    »Natürlich können Schlangen schwimmen, du Trottel.«
    »Beruhigt euch«, sagte Grant. »Und haltet euch irgendwo fest!« Grant beobachtete, wie der Tyrannosaurier schwamm. Er war bis zur

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