Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jurassic Park

Jurassic Park

Titel: Jurassic Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
Vom Netzwerk:
den Jeep. »Er ist wahrscheinlich irgendwo falsch abgebogen«, sagte Muldoon. »Der Saukerl.«
    »Was hat er mitgehen lassen?« fragte Gennaro. 
    »Fünfzehn Embryos, sagt Wu. Wissen Sie, was die wert sind? Gennaro schüttelte den Kopf. »So zwischen zwei und zehn Millionen«, sagte Muldoon. »'ne ganz große Sache.«
    Beim Näherkommen sah Gennaro die Leiche neben dem Auto liegen. Sie war grün und ihre Umrisse nicht klar zu erkennen. Doch als der Jeep anhielt, huschten kleine, grüne Gestalten von ihr weg.
    »Compys«, sagte Muldoon. »Die Compys haben ihn sich geschnappt.«
    Ein Dutzend Procompsognathen, zierliche, kleine Räuber etwa von der Größe einer Ente, standen am Dschungelrand und quiekten aufgeregt, als die Männer aus dem Auto stiegen.
    Dennis Nedry lag auf dem Rücken, das kindlich-runde Gesicht war rot und aufgedunsen. Fliegen summten um den geöffneten Mund und die geschwollene Zunge. Seine Leiche war verstümmelt, die Eingeweide herausgerissen, ein Bein durchgenagt. Gennaro drehte sich schnell um und sah zu den Compys hinüber, die einige Meter weiter weg auf ihren Hinterläufen kauerten und die Männer neugierig beobachteten. Er bemerkte, daß die kleinen Dinosaurier fünf Finger hatten. Sie wischten sich damit über das Gesicht, was ihnen ein gespenstisch menschliches Aussehen verlieh – »O Mann«, sagte Muldoon. »Das waren nicht die Compys.« »Was?«
    Muldoon schüttelte den Kopf. »Sehen Sie diese Flecken da? Auf dem Hemd und dem Gesicht? Und riechen Sie diesen süßlichen Gestank, wie alte, vertrocknete Kotze?«
Gennaro verdrehte die Augen. Er roch es.
    »Das ist Dilo-Spucke«, sagte Muldoon. »Speichel von Dilophosauriern. Sehen Sie sich seine Hornhaut an, diese Rötung. In den Augen ist es schmerzhaft, aber nicht tödlich. Dem Opfer bleiben ungefähr zwei Stunden Zeit, um es mit dem Gegenmittel auszuwaschen. Wir haben überall im Park welches deponiert, für den Notfall. Aber dem Kerl hätte es sowieso nichts geholfen. Die haben ihn geblendet und ihm dann den Bauch aufgeschlitzt. Nicht gerade ein schöner Tod. Vielleicht gibt es doch eine Gerechtigkeit in dieser Welt.« Die Procompsognathen quietschten und hüpften auf und ab, als Muldoon die hintere Tür des Jeeps öffnete und eine graue Metallröhre und einen Stahlkoffer herausholte. »Es ist noch alles da«, sagte er und gab Gennaro zwei dunkle Zylinder. »Was sind das für Dinger?« fragte Gennaro.
    »Die sind genau das, wonach sie aussehen«, antwortete Muldoon. »Raketen.« Als Gennaro zurückwich, sagte er: »Aufpassen - oder wollen Sie in was hineintreten?«
    Gennaro stieg vorsichtig über Nedrys Leiche. Muldoon trug die Röhre zu dem anderen Jeep und legte sie auf den Rücksitz. Dann setzte er sich hinter das Lenkrad. »Fahren wir.«
    „Was ist mit ihm?« fragte Gennaro und deutete auf die Leiche. „Was soll mit ihm sein?« entgegnete Muldoon. »Wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns.« Er legte den Gang ein. Als Gennaro sich noch einmal umdrehte, sah er, daß die Compys schon wieder weiterfraßen. Einer sprang hoch, hockte sich auf Nedrys klaffenden Mund und nagte an seiner Nase.

    Der Dschungelfluß wurde immer schmaler. Die Ufer kamen so nahe, daß die überhängenden Äste sich berührten und ein Blätterdach bildeten, das die Sonne verdeckte. Tim hörte Vögel kreischen und sah kleine, piepsende Dinosaurier von Ast zu Ast hüpfen. Doch ansonsten war es still und die Luft heiß und schwer unter dem Baldachin der Blätter.
    Grant sah auf die Uhr. Es war acht Uhr. Friedlich trieben sie zwischen Sonnenlichtflecken dahin. Die Strömung schien etwas kräftiger geworden zu sein. Grant, der wieder aufgewacht war, lag auf dem Rücken und starrte hoch in das Blätterdach. Lex saß im Bug und streckte die Arme nach den Zweigen aus. »He, was machst du da?« fragte er.
    »Glauben Sie, daß man diese Beeren da essen kann?« Sie zeigte auf die Bäume. Einige der überhängenden Äste waren so nah, daß man sie berühren konnte. Tim sah Trauben leuchtendroter Beeren an den Zweigen.
    »Nein«, sagte Grant. »Warum nicht? Die kleinen Dinosaurier fressen sie doch auch.«Sie deutete auf ein paar kleine Microceratopsiden in den Bäumen. »Nein, Lex.«
    Sie seufzte. Seine Autorität paßte ihr nicht. »Wenn nur Daddy hier wäre«, sagte sie. »Daddy weiß immer, was man tun muß.« »Was redest du denn da?« sagte Tim. »Der weiß doch nie, was man tun muß.«
    »Doch, weiß er schon«, seufzte sie und starrte die vorbeiziehenden Bäume

Weitere Kostenlose Bücher