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Jurassic Park

Jurassic Park

Titel: Jurassic Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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Norden losmarschiert, und dann habe ich ihn verloren. Ich weiß nicht warum, außer daß er sich vielleicht wieder schlafen gelegt hat.«
    »Und Grant und die Kinder können Sie auch nicht finden?« 
    »Nein.«
    »Ich glaube, die Sache ist ganz einfach«, sagte Malcolm. »Die Bewegungsmelder decken nur ein inadäquates Gebiet ab.« 
    »Inadäquat?« wiederholte Arnold pikiert. »Sie decken 92 -« 
    »92 Prozent der Landfläche, ich weiß«, unterbrach ihn Malcolm. »Aber wenn Sie sich den Rest auf der Karte ansehen, werden Sie sicher feststellen, daß diese acht Prozent topologische Kontinuität besitzen, das heißt, sie hängen zusammen. Das bedeutet, daß sich ein Tier im ganzen Park frei bewegen kann, ohne entdeckt zu werden, indem es dem Verlauf einer Wirtschaftsstraße, des Dschungelflusses, der Küste oder ähnlichem folgt.«
    »Auch wenn das so wäre«, erwiderte Arnold, »sind die Tiere doch zu blöd, um das zu wissen.«
    »Es ist noch gar nicht klar, wie dumm die Tiere sind«, sagte Malcolm.
    »Sie glauben, daß Grant und die Kinder das tun?« fragte Arnold. »Auf gar keinen Fall«, antwortete Malcolm und hustete wieder. »Grant ist kein Dummkopf. Er will ja von Ihnen entdeckt werden. Grant und die Kinder werden wahrscheinlich vor jedem Bewegungsmelder, an dem sie vorbeikommen, stehenbleiben und winken. Aber vielleicht haben sie andere Probleme, von denen wir nichts wissen. Vielleicht sind sie aber auch am Fluß.«
    »Das kann ich mir nicht vorstellen. Die Ufer sind sehr schmal. Man kann an ihnen nicht entlanggehen.«
    »Würde der Fluß sie hierher zurückbringen?«
    »Ja, aber es ist nicht gerade der sicherste Weg. Er fließt durch das Aviarium...«
    »Warum gehörte eigentlich das Aviarium nicht zur Besichtigungstour?« fragte Malcolm.
    »Wir hatten Probleme bei der Fertigstellung. Ursprünglich war dort ein zweites Hotel geplant, ein Pfahlbau hoch über dem Erdboden, von dem aus die Besucher die Pterodaktylen in Flughöhe beobachten könnten. Wir haben inzwischen vier Daktylen im Aviarium - genaugenommen sind es Cearadaktylen, große Fischräuber.« 
    »Was ist mit denen?«
    »Also, während der Fertigstellung des Hotels haben wir die Daktylen ins Aviarium gebracht, um sie zu akklimatisieren. Aber das war ein schwerer Fehler. Wir haben nämlich gemerkt, daß unsere Fischräuber Revierverhalten zeigen.« 
    »Revierverhalten?«
    »Ein äußerst ausgeprägtes Revierverhalten«, sagte Arnold. »Sie kämpfen untereinander um ihre Reviere, und sie greifen jedes Tier an, das in ein von ihnen markiertes Gebiet eindringt.«
    »Sie greifen es an?«
    »Es ist ein eindrucksvolles Schauspiel«, sagte Arnold. »Die Daktylen schweben bis zur Spitze des Aviariums, klappen die Flügel ein und tauchen ab. Ein 30 Pfund schweres Tier wirft einen Mann zu Boden wie eine Tonne Ziegel. Die haben schon Arbeiter bewußtlos geschlagen und sie übel zugerichtet.«
    »Die Daktylen verletzen sich dabei nicht?« 
    »Bis jetzt noch keiner.«
    »Wenn also die Kinder im Aviarium sind...« 
    »Sind sie nicht«, entgegnete Arnold. »Ich hoffe es wenigstens.«

    »Ist das das Hotel?« fragte Lex. »Was für ein Dreckloch.« Unter der Kuppel des Aviariums ragte das Pteratops-Hotel auf dicken, hölzernen Pfählen aus einer Tannengruppe. Aber das Gebäude war unfertig und noch ohne Anstrich, die Fenster vernagelt. Bäume und Gebäude waren mit breiten, weißen Farbstreifen bespritzt.
    »Sie haben bestimmt einen Grund gehabt, warum sie es nicht fertiggebaut haben«, sagte Grant und versuchte, seine Enttäuschung zu verbergen. Er sah auf die Uhr. »Kommt, laßt uns zum Boot zurückgehen.«
    Unterwegs brach die Sonne durch und machte den Morgen etwas fröhlicher. Grant betrachtete das Gitterwerk der Schatten, das die Verstrebungen der Kuppel auf die Erde warfen. Auf Blättern und auf dem Erdboden bemerkte er die gleiche kalkweiße Substanz, mit der auch das Hotel bespritzt war. Außerdem lag ein ausgeprägter, säuerlicher Geruch in der morgendlichen Luft.
    »Hier stinkt's«, sagte Lex. »Was ist denn das ganze weiße Zeugs?« 
    »Sieht aus wie Reptilienkot. Wahrscheinlich von den Vögeln.« 
    »Warum haben sie das Haus nicht fertiggebaut?« 
    »Das weiß ich nicht.«
    Sie betraten eine grasbewachsene, mit Wildblumen überwucherte Lichtung. Ein langgezogener, leiser Pfeifton war zu hören. Vom anderen Ende des Waldstücks kam als Antwort ein zweiter.
    »Was war das?«
    »Weiß ich nicht.«
    Dann sahen sie auf der Wiese vor sich den

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