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Jurassic Park

Jurassic Park

Titel: Jurassic Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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dunklen Schatten einer Wolke. Der Schatten bewegte sich sehr schnell. In wenigen Sekunden war er über sie hinweggezogen. Grant hob den Kopf und sah eine riesige, dunkle Gestalt über ihnen schweben, die die Sonne verdeckte. »Puh!« sagte Lex. »Ist das ein Pterodaktyl?« 
    »Ja«, antwortete Tim. Grant schwieg. Er war verzaubert vom Anblick dieses riesigen fliegenden Tiers. Leise pfeifend segelte der Pterodaktyl hoch oben in der Luft einen anmutigen Kreis.
    »Warum bekommt man die eigentlich bei der Tour nicht zu sehen?« fragte Tim.
    Grant hatte sich diese Frage auch schon gestellt. Es war wunderschön, das anmutige Schweben dieser Flugsaurier zu beobachten. Ein zweiter Pterodaktyl tauchte auf, dann ein dritter und ein vierter.
    »Vielleicht weil sie das Haus nicht fertiggebaut haben«, sagte Lex. Grant dachte eben, daß dies keine gewöhnlichen Pterodaktylen sein konnten. Dafür waren sie viel zu groß. Es waren wahrscheinlich Cearadaktylen, große fliegende Reptilien aus der frühen Kreidezeit. Hoch oben in der Luft sahen sie aus wie kleine Flugzeuge. Als sie dann etwas tiefer flogen, sah er ihre Spannweite von über fünf Metern, die pelzigen Körper und die krokodilähnlichen Köpfe. Es waren Fischfresser gewesen, fiel ihm ein. In Südamerika und Mexiko.
    Lex hielt sich die Hand über die Augen und sah nach oben.
    »Können sie uns was tun?«
    »Ich glaube nicht. Sie fressen nur Fische.«
    Einer der Daktylen sauste spiralförmig nach unten, ein huschender dunkler Schatten, der in einem Schwall warmer Luft, einen säuerlichen Geruch hinter sich herziehend, an ihnen vorbeirauschte.
    »Whow!« rief Lex. »Die sind aber wirklich groß.« Und dann fügte sie hinzu: »Sind Sie sicher, daß sie uns nichts tun können?« 
    »Ziemlich sicher.«
    Ein zweiter Daktyl stürzte, noch schneller als der erste, auf sie zu. Er kam von hinten und strich knapp über ihre Köpfe hinweg. Grant sah kurz den zahnbewehrten Schnabel und den pelzigen Körper. Wie eine große Fledermaus, dachte er. Er war überrascht, wie zart und zerbrechlich diese Tiere wirkten. Die riesigen Flügel bestanden aus einer feinen, rosafarbenen Membran, die so dünn war, daß die Sonne durchschien.
    »Au!« rief Lex plötzlich und faßte sich an den Kopf. »Er hat mich gebissen.«
    »Was?« fragte Grant.
    »Er hat mich gebissen! Er hat mich gebissen!« Als sie die Hand wegzog, sah er Blut an ihren Fingern.
    Die beiden Daktylen oben am Himmel zogen ihre Flügel ein und rasten als kleine dunkle Körper auf die Erde zu. Während des Sturzflugs stießen sie eine Art Schrei aus.
    »Kommt!« rief Grant und faßte die Kinder an den Händen. Die näherkommenden Schreie in den Ohren, rannten sie über die Lichtung, und Grant warf sich, die Kinder mitreißend, gerade noch rechtzeitig zu Boden, während die Daktylen kreischend und flügelschlagend über sie hinwegpfiffen. Grant spürte, wie Klauen sein Hemd am Rücken aufrissen.
    Dann war er wieder auf den Beinen, zerrte Lex hoch und lief mit den Kindern an der Hand ein paar Schritte, während über ihnen die beiden anderen Vögel kreisten und dann schreiend auf sie zustürzten. Im letzten Augenblick warf er die Kinder zu Boden, und die großen Schatten flatterten vorbei.
    »Igitt«, sagte Lex angeekelt. Er sah, daß sie mit weißem Vogelkot bekleckert war.
    Grant rappelte sich wieder hoch. »Los, weiter!«
    Er wollte eben anfangen zu laufen, als Lex entsetzt aufschrie. Er drehte sich um und sah, daß einer der Daktylen sie mit den Klauen an der Schulter gepackt hatte. Die riesigen, durchscheinenden Flügel flatterten links und rechts von ihr. Der Daktyl versuchte abzuheben, aber Lex war zu schwer, und während er sich abmühte, schlug er immer wieder mit seiner langen, spitzen Schnauze auf ihren Kopf ein.
    Lex schrie und wedelte wild mit den Armen. Grant tat das erste, was ihm in den Sinn kam. Er rannte zu ihr, sprang hoch und warf sich gegen den Körper des Daktyls. Er warf ihn zu Boden und stürzte auf den pelzigen Körper. Das Tier kreischte und schnappte nach ihm; Grant zog den Kopf ein und stieß sich ab, während die riesigen Flügel seinen Körper umflatterten. Es war, wie wenn man bei Sturm in einem Zelt sitzt. Grant sah nichts und hörte nichts; um ihn war nichts als Flattern und Kreischen und die ledrigen Membranen. Die klauenbewehrten Beine schlugen wild nach seiner Brust. Lex schrie. Grant löste sich von dem Daktyl, und das Tier schnatterte und kreischte, während es flügelschlagend versuchte, sich

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