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Jurassic Park

Jurassic Park

Titel: Jurassic Park Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Crichton
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in beschützende Fröhlichkeit. Sie glaubte einfach nicht, daß es passieren würde.
    Die Raptoren knurrten. Ellie wich zur Dachmitte zurück. Dort holte sie tief Atem und begann dann, auf den Rand zuzurennen. Im Laufen sah sie das Schwimmbecken, wußte, daß es zu weit war, dachte aber, was soll's, und sprang. Und fiel.
    Und spürte plötzlich beißende Kälte um sich. Sie war unter Wasser. Sie hatte es geschafft! Sie tauchte auf und sah, daß die Raptoren zu ihr herunterstarrten. Und sie wußte, wenn sie es geschafft hatte, dann schafften die Raptoren es auch. Sie ruderte im Wasser und überlegte sich, ob Raptoren schwimmen konnten. Sie war sich ziemlich sicher. Wahrscheinlich schwammen sie so gut wie Krokodile.
    Die Raptoren drehten sich plötzlich um. Dann hörte sie Harding »Sattler!« rufen, und ihr wurde bewußt, daß er die Tür geöffnet hatte. Die Raptoren gingen jetzt auf ihn los. Sie stieg hastig aus dem Wasser und lief auf das Gebäude zu.

    Harding war die Treppe zum Dach hinaufgestürmt und hatte, ohne lange zu überlegen, die Tür aufgerissen.
    »Sattler!« rief er. Und hielt dann plötzlich inne. Nebel hing zwischen den Pyramiden auf dem Dach. Die Raptoren waren nirgends zu sehen.
»Sattler!«
    Er war so auf Ellie konzentriert, daß es einen Moment dauerte, bis er seinen Fehler erkannte. Eigentlich müßte ich die Tiere sehen können, dachte er. Im nächsten Augenblick schnellte ein klauenbewehrter Vorderlauf zur Tür herein und packte ihn an der Brust. Er spürte einen brennenden Schmerz und mußte seine ganze Kraft zusammennehmen, um einen Schritt zurückzuweichen und die Tür auf den Vorderlauf zu schmettern. Von unten hörte er Muldoon rufen: »Sie ist im Haus! Sie ist im Haus!«
    Der Raptor auf der anderen Seite der Tür knurrte, Harding knallte noch einmal die Tür auf den Vorderlauf, und die Klaue verschwand. Der Tierarzt warf die Tür mit einem metallischen Klirren endgültig ins Schloß und sank zu Boden.

    »Wo gehen wir hin?« fragte Lex. Sie waren im ersten Stock des Besucherzentrums. Ein Gang mit einer Glaswand auf der einen Seite lief über die ganze Länge des Gebäudes. »Zum Kontrollraum«, erwiderte Tim. 
    »Und wo ist der?«
    »Irgendwo da vorne.« Tim las die Beschriftungen der Türen, an denen sie vorbeigingen. Dahinter schienen Büros zu sein: PARKAUFSICHT ... BESUCHERSERVICE ... GESCHÄFTSLEITUNG ... Dann kamen sie zu einer Glastür mit dem Schild:

    SPERRBEREICH! 
    Ab hier für Unbefugte kein Zutritt

    Neben der Tür war ein Schlitz für eine Codekarte, doch Tim stieß die Tür einfach auf.
    »Warum geht die so einfach auf?«
    »Der Strom ist aus«, erwiderte Tim.
    »Warum gehen wir in den Kontrollraum?«
    »Um ein Funkgerät zu suchen. Wir müssen jemand anrufen.« Hinter der Glastür führte der Gang weiter. Tim erinnerte sich an diesen Abschnitt, sie hatten ihn bei der Besichtigungstour schon einmal gesehen. Lex trottete neben ihm her. In der Ferne hörten sie das Knurren der Raptoren. Sie schienen näherzukommen. Dann hörte Tim, wie die Tiere im Erdgeschoß gegen die Glastüren stießen.
    »Die sind da unten...« flüsterte Lex.
    »Keine Angst.«
    »Was machen die hier?«
    »Ist jetzt auch egal.«
    KONTROLLRAUM. Endlich hatte er ihn gefunden. »Hier«, sagte Tim und stieß die Tür auf. Der Kontrollraum sah genauso aus, wie er ihn in Erinnerung hatte. In der Mitte stand eine Konsole mit vier Stühlen und vier Computermonitoren. Der Raum war dunkel bis auf die Bildschirme, die alle Reihen farbiger Rechtecke zeigten. »Wo ist jetzt das Funkgerät?« fragte Lex.
    Aber Tim dachte schon nicht mehr an das Funkgerät. Er ging zur Konsole und starrte überrascht die Monitore an. Sie liefen wieder! Das konnte nur bedeuten –
    »Anscheinend ist der Strom wieder an!«
    »Igitt«, sagte Lex und wich zur Seite.
    »Was?«
    »Ich bin auf ein Ohr getreten«, sagte sie.
Tim hatte beim Hereinkommen keine Leiche gesehen. Er drehte sich um und sah, daß es wirklich nur ein menschliches Ohr war, das am Boden lag.
    »Das ist ja ekelhaft«, sagte Lex.
    »Was soll's.« Er wandte sich wieder den Monitoren zu. »Wo ist der Rest von ihm?« »Kümmer dich jetzt nicht darum.«
    Er studierte einen der Monitore. Ein Auswahlmenü mit mehreren Reihen farbiger Rechtecke war zu sehen:

    »Spiel lieber nicht daran rum, Timmy«, sagte Lex. »Keine Angst, das tu ich schon nicht.«
    Er hatte schon früher komplizierte Computer gesehen, in den Gebäuden, in denen sein Vater arbeitete, zum Beispiel.

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