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Just Listen - Roman

Just Listen - Roman

Titel: Just Listen - Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Dessen
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Schulgelände ein. »Und jetzt entschuldige ich mich schon mal im Voraus.«
    »Entschuldigen? Wofür?«
    Er bremste, blieb schließlich unmittelbar an der Bordsteinkante stehen. »Für meine Schwester.«
    Ein paar Mädchen standen vor dem Haupteingang der
Lakeview Middle School.
Mein Blick wanderte über ihre Gesichter;ich versuchte mir vorzustellen, welche von ihnen wohl mit Owen verwandt war. Das Mädchen mit dem Instrumentenkoffer und dem langen Zopf, die sich an die Mauer des Schulgebäudes lehnte und ein aufgeschlagenes Buch in Händen hielt? Die große Blonde mit dem voluminösen
Nike
-Kleidersack und dem Feldhockey-Schläger, die eine Cola light trank? Oder aber   – am wahrscheinlichsten   – das dunkelhaarige Mädchen in Schwarz mit dem Kurzhaarschnitt, die auf einer Bank in der Nähe lag, Arme über der Brust verschränkt, und mit einem leidenden Gesichtsausdruck in den Himmel starrte?
    Just in dem Moment hörte ich ein klirrendes Geräusch direkt vor dem Fenster auf meiner Seite. Als ich den Kopf wandte, sah ich ein kleines, dünnes, dunkelhaariges Mädchen, das von Kopf bis Fuß rosa angezogen war: Ihr Pferdeschwanz war mit einem rosa Band zusammengebunden, sie hatte glänzenden rosa Lipgloss aufgetragen, trug ein grellrosa T-Shirt , Jeans und rosafarbige Plateau-Flipflops. Als sie mein Gesicht sah, schrie sie auf.
    »Nein! Das kann nicht wahr sein!« Sie schnappte nach Luft, ihre Stimme wurde durch das Glas zwischen uns gedämpft.
»Du?!«
    Ich öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, aber noch bevor ich das tun konnte, flutschte sie am Fenster vorbei und war verschwunden, wie eine rosafarbene Fata Morgana. Im nächsten Moment öffnete sie unter lautem Getöse die hintere Tür und krabbelte auf den Rücksitz. »Owen!« Ihre Stimme schnappte fast über vor Begeisterung. »Du hast mir gar nicht erzählt, dass du mit Annabel Greene befreundet bist!«
    Owen warf ihr via Rückspiegel einen Blick zu. »Schalt erst mal einen Gang runter, Mallory.«
    Ich wollte mich gerade umdrehen, um sie zu begrüßen, da lehnte sie sich auch schon vor und steckte ihren Kopf zwischen Owen und mir hindurch. Rückte mir so dicht auf die Pelle, dass ich ihren Kaugummiatem riechen konnte. »Das ist einfach unglaublich, ich meine, du bist es wirklich! Krass!«
    »Hallo«, sagte ich.
    »Hi!«, juchzte sie in höchsten Tönen und hopste ein wenig auf ihrem Sitz auf und ab. »Ich fasse es nicht. Ich finde total super, was du machst, ehrlich!«
    »Was sie macht?«, fragte Owen
    »Mensch, Owen!« Mallory seufzte schwer. »Hallo-o?! Sie ist ein
Lakeview -Model
und war schon in extrem vielen Anzeigen überall in der Gegend zu sehen. Und dann dieser Werbespot, du weißt schon, der, den ich so klasse finde, mit dem Mädchen im Cheerleader-Outfit.«
    »Kenn ich nicht.«
    »Das ist
sie
! Ich fasse es nicht. Das muss ich sofort Shelley und Courtney erzählen. Wahnsinn!« Mallory kramte ihre Tasche hervor, öffnete den Reißverschluss, holte ihr Handy heraus. »Oh, und vielleicht könntest du auch eben Hallo zu ihnen sagen, das wäre richtig cool und   –«
    Owen drehte sich auf seinem Sitz zu ihr um. »Mallory.«
    »Kleinen Moment.« Sie drückte hastig auf die Tasten. »Ich möchte bloß   –«
    »Mallory!« Seine Stimme rutschte eine Etage tiefer, klang richtig streng.
    »Lass mich nur kurz, Owen, bitte.«
    Doch Owen streckte die Hand aus und nahm ihr das Handy ab. Sie sah es mit großen Augen entschwinden und blickte enttäuscht zu ihm hoch. »Och, Manno. Ich wollte nur, dass sie Courtney schnell Hallo sagt.«
    »Nein.« Owen legte das Handy auf die Mittelkonsole.
    »Owen!«
    »Anschnallen.« Owen fuhr los, der Wagen löste sich von der Bordsteinkante. »Und Luft anhalten.«
    Nach einer Schrecksekunde tat Mallory beides, und zwar vernehmlich. Als ich mich zu ihr umwandte, saß sie in bester Schmollpose da, Arme über der Brust verschränkt. Doch als sie meinen Blick bemerkte, hellte sich ihre Miene in Windeseile auf. »Ist das Teil von
Lanoler

    »Von was?«
    Sie beugte sich vor und ließ ihre Finger über den gelben Strickpulli gleiten, den ich am Morgen, ohne groß darüber nachzudenken, angezogen hatte. »Das hier. Einfach das Größte. Von
Lanoler

    »Weißt du, da bin ich mir nicht   –«
    Ihre Hand wanderte zu meinem Kragen, den sie herunterklappte, um das Etikett zu studieren. »Ist es! Ich hab’s gewusst! Krass! Ich hätte sooo gern einen
Lanoler -Pulli
, ich habe schon ewig   –«
    »Mallory, mach jetzt keinen

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