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Justice (German Edition)

Justice (German Edition)

Titel: Justice (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Fermer
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Befehle in barschem Ton weiter. »Moses, hilf dem Jungen. Robin, schaff das Auto weg.«
    Zu dritt trugen sie Stein nach hinten und legten ihn auf einer Arbeitsbank ab. Die düstere Werkstatt war zugemüllt mit alten Fahrzeugen, Autoteilen und Arbeitsgeräten. Das einzige Tageslicht fiel durch ein schmales und sehr verschmutztes Dachfenster. Drei Glühbirnen hingen von der Decke, aber auch sie schienen eingestaubt zu sein.
    Der Chef schaute den Patienten an und schüttelte missbilligend den Kopf. »Woher kennst du ihn?«, fragte er, ohne Milan eines Blickes zu würdigen.
    »Er ist mein Lehrer«, antwortete er.
    »Und warum bringst du ihn hierher?«, fragte der Mechaniker sichtlich genervt.
    »Es war seine Idee«, entgegnete Milan knapp.
    Der Chef drehte sich zu Milan um und musterte den Jungen mit einem verächtlichen Blick. »Davon erzählst du niemandem was, kapiert?«
    »Ich sage nichts, wenn Sie ihm helfen.«
    Der Chef verzog das Gesicht. Es gefiel ihm offenbar nicht, in die Ecke gedrängt zu werden. Jedoch schien er Milans Forderung nachzukommen. Er wandte sich wieder dem verwundeten Mann zu und beugte sich vor, um die Schusswunde näher zu betrachten.
    »Dann kann ich mich auf dich verlassen«, schlussfolgerte er. Bevor der Junge dies bestätigen konnte, befühlte der Mechaniker die Wunde mit der Fingerspitze und seufzte. »Das sieht nicht gut aus. Moses, hol den Brenner!«
    Während Moses davoneilte, um das gewünschte Gerät zu holen, befreite der Chef die Wunde von Steins zerrissener Kleidung. Das Blut war zum Teil schon getrocknet und klebte am Stoff.
    »Wird er überleben?«, fragte Milan mit Blick auf den klaffenden Riss unter Steins Rippen.
    Der Chef antwortete nicht. Sorgfältig trennte er das Gewebe von der aufgerissenen Haut. Robin tauchte wieder auf, mit dem Autoschlüssel in der Hand, und bekam sofort die nächste Anweisung: »Zieh die Tür zu! Wir brauchen kein Publikum.«
    Moses kam mit dem Brenner wieder, der aus einer großen Gasflasche und einem langen Schlauch bestand.
    »Hier, Mustafa«, sagte er und drückte seinem Chef das Gerät in die Hand.
    Der Mann namens Mustafa nahm den Schlauch entgegen wie ein Chirurg sein Skalpell. Ohne zu zögern, hielt er das offene Ende über die Schusswunde und ließ eine blaue Flamme dagegenschießen. Eine Mischung aus Blut, Fleisch und Stoff verschmorte. Steins lebloser Körper zuckte kurz. Mustafa ließ noch eine Flamme hinausschießen, Stein schnellte senkrecht in die Höhe und schrie vor Schmerzen. Er lebte noch!
    Moses packte Stein heftig an den Schultern und drückte ihn auf die Werkbank nieder. Noch eine Flamme, noch ein ohrenbetäubender Schrei. Robin griff instinktiv zum Radio und drehte es auf volle Lautstärke. Der beißende Geruch nach verbranntem Fleisch stieg in Milans Nase. Der Junge hielt sich die Hand vors Gesicht, um das Gefühl der Übelkeit niederzukämpfen, doch der Gestank kroch durch seine geschlossenen Finger und brannte ihm im Kopf.
    Stein zitterte am ganzen Körper. Seine Stirn und seine Haare waren schweißnass. Er schaute Mustafa ängstlich an. Der Chef lachte nur.
    »So sieht man sich wieder, Kurt«, sagte er und beugte sich nach vorne, um die Schusswunde nach der ersten Phase der Behandlung zu begutachten. »Ich habe dich gewarnt.«
    Stein atmete schnell und flach. Er kämpfte mit den stechenden Schmerzen. Mustafa zog einen Lappen aus seiner Hosentasche. Er war mit Öl beschmiert.
    »Mach den Mund auf, Kurt«, hauchte er, und Stein folgte der Aufforderung. Mustafa steckte ihm den schmutzigen Lappen in den Mund. »Das wird jetzt wehtun«, warnte er und nahm eine Zange in die Hand.
    Milan drehte sich weg, als der Chefmechaniker die Zange in die offene Wunde unter Steins Rippen drückte. Stein schrie durch den Lappen und verstummte schlagartig. Er war erneut in Ohnmacht gefallen.
    Schließlich fand Mustafa das Geschoss und holte es heraus. »Ich hab den verdammten Scheißkerl!«, rief er erfreut.
    Milan drehte sich wieder um und sah, wie Mustafa triumphierend die blutige Kugel hochhielt. Seine Kompagnons grinsten begeistert. Mustafa nahm noch einmal den Brenner und zielte erneut mit einer Flamme auf die Schusswunde. Das Fleisch schmolz zusammen, bis es fast vollständig versiegelt war.
    Dann drehte sich Mustafa um und ging zur Werkbank. Dort standen einige halb leere Flaschen mit Whisky, Wodka und anderen Spirituosen. Er nahm eine davon in die Hand, lief damit in den Hinterraum und rief über die Schulter: »Wenn er aufwacht, schaff

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