Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)
Rücken straffte und das Kinn hochnahm.
Fehlt nur noch, dass sie die Hacken zusammenschlägt und salutiert … Er seufzte innerlich auf. Die guten alten militärischen Reflexe …
Pollock wartete, bis sich Beauregard verzogen hatte, ehe er Trudy ansprach. »Entschuldigung, Ma’am , aber ich hätte da noch eine kleine Bitte.«
»Was?«, blaffte Trudy.
»Mir ist schon klar, dass Sie nicht gut auf mich zu sprechen sind«, sagte Pollock. »Und wahrscheinlich halten Sie mich nach dieser Heldennummer von Beauregard noch für viel überflüssiger als vorher. Glauben Sie mir, Sie sind bestimmt nicht die Erste, die mich als einen Kropf auf einem Kropf ansieht, aber …«
»Kommen Sie zum Punkt, Mann!«
»Mister Shermar ist auf meine persönliche Einladung hier«, erinnerte sie Lantis sanft.
Danke, Papi, aber ich bin schon groß. Pollock hob die Hand. »Okay, Klartext: Ich will, dass Miss Clarks Leiche schnellstmöglich obduziert wird. Nur um zu vermeiden, dass es zu so einer bedauerlichen, voreiligen Einäscherung wie bei Hughette kommt. Haben wir uns da verstanden?« Er zeigte auf den toten Bullenbeta. »Und für diesen Typen hier gilt dasselbe.«
Trudy funkelte Pollock nur ärgerlich an, während Lantis seiner augenscheinlichen Verwunderung Luft machte. »Was versprechen Sie sich davon, Pollock? Dass Sie den Mörder obduziert haben wollen, sehe ich ja vollkommen ein, aber wozu Cathy?«
Warum wohl? »Ich will wissen, ob Ihre Amygdala irgendwelche Auffälligkeiten zeigt.«
»Sie meinen, Sie wäre mit diesem Virus infiziert gewesen?«
»Ich kann es nicht ausschließen.«
Lantis sah ihn an, als hätte er gerade eingestanden, dass er es für möglich hielt, dass Schweine fliegen konnten. »Wie soll Sie sich denn angesteckt haben? In Ihrem Zustand hatte Sie unmöglich Sex mit einem Escort. Und dieser Beta hier sieht mir außerdem ganz und gar nicht wie ein Escort aus.«
»Ich möchte nur auf Nummer sicher gehen«, erwiderte Pollock. Er brachte sogar ein gewisses Verständnis für Lantis’ Haltung auf. Du bist für einen ihrer schweren, wenn nicht den schwersten Schub verantwortlich, Wilbur, und natürlich gefällt dir diese Vorstellung nicht. Aber darauf kann ich leider keine Rücksicht nehmen. Pollock ging neben dem toten Beta in die Hocke. Die Leiche hatte den linken Arm weit von sich gestreckt, der rechte war unter ihrer Brust begraben. Um das linke Handgelenk trug sie eine abgewetzte Multibox, an der ein rotes Licht blinkte, um auf eine eingegangene und nicht beantwortete Nachricht hinzuweisen. Vorsichtig streifte Pollock dem Toten das Gerät ab. »Ich hoffe, Sie haben kein Problem damit, wenn ich mir das hier zuerst ansehe«, sagte er zu Trudy.
»Nur zu«, knurrte Trudy. »Solange Sie die Güte haben, mir die Box auszuhändigen, sobald Sie damit fertig sind. Ich will diesen Fall ordentlich abwickeln und die Akte dazu endlich schließen.«
»Selbstverständlich.« Pollock steckte die Box in seine Manteltasche. »Mir geht es da kein bisschen anders.« Er betrachtete das Chipauslesegerät an Trudys Gürtel. »Haben Sie den Toten eigentlich schon identifizieren können?«
»Er hat keinen Chip«, sagte Trudy gepresst.
»Aha.« Pollock nickte und stand auf. »Kein Chip. Schön. Also doch ein Escort?«
»Ich werde meine Leute losschicken, damit sie sich umhören, ob es einen Escort-Manager in At Lantis gibt, der einen Bullenbeta betreut. Aber machen Sie sich nicht zu viele Hoffnungen.«
»Das habe ich mir hier inzwischen abgewöhnt.« Pollock winkte ab. »Und nur der Vollständigkeit halber hätte ich gern die Aufnahmen der Kameras draußen vor dem Eingang.«
»Wenn es sonst nichts ist …«
»Sehen Sie, Pollock«, sagte Lantis. »Sie haben nach wie vor unsere vollste Unterstützung.«
Trudy nickte Lantis zu und entfernte sich dann ein paar Schritte, um den Sanitätern Bescheid zu geben, dass sie abziehen konnten.
Pollock klopfte gegen die Tasche, in der er die Multibox des toten Betas verstaut hatte. »Ich sehe mir das mal näher an, ja? Aber nicht hier. Mein Partner macht sich bestimmt schon Sorgen um mich.« Er senkte die Stimme. »Und Sie können Ihrer Themis bitte einen schönen Gruß von mir ausrichten, sie soll ihre letzte Prognose korrigieren.«
»Was meinen Sie?«, raunte Lantis.
»Ich werde Ihnen und ihr noch ein Weilchen erhalten bleiben, fürchte ich. Diese Sache ist nicht vorbei.« Er sah zu der Leiche zu seinen Füßen. »Wenn dieses wandelnde Rumpsteak da ein Einzeltäter war, fress ich
Weitere Kostenlose Bücher