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Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Titel: Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Plischke
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verhältnismäßig nüchterner Blog: keine blinkenden Werbebanner, kein halbes Dutzend Video-Pop-ups, keine dramatischen Hintergrundeffekte. Nur schwarzer Text in einer schnörkellosen Schrift auf weißem Grund, darüber ein krudes Logo aus zwei gekreuzten Sturmgewehren zwischen den Hörnern eines blutroten Stierkopfs. Das Blog trug den charmanten Titel Bigbadbull did it all for the LOL s – Lebensbeichte eines bezahlten Massenmörders. Der letzte Eintrag war von vergangener Woche, und bereits als Pollock die Überschrift las, breitete sich hinter seiner Stirn sofort der merkwürdige Druck aus, der ihn in letzter Zeit immer wieder heimsuchte.
    Mit dem Autopilot nach Gambela oder: Der gezähmte Beta
    Nur mal zur Klarstellung, liebe menschliche Leser: Autopilot, das geile Zeug, das sich eure Beta-Kumpels derzeit so gern reinpfeifen, ist nicht vom Himmel gefallen, und es ist auch nicht so neu, wie euch eure pelzigen (oder geschuppten oder gefiederten) Freunde erzählen.
    »Ja, ja«, denkt ihr, »der bigbadbull mal wieder. Reißt groß die Klappe auf, der alte Besserwisser, und am Ende kommt da nix bei rum, weil er einen auf Wenn-ich-euch-das-erzähle-muss-ich-euch-alle-töten macht.«
    Okay? Wisst ihr was?
    Ich pack aus. Ungeschönt und ohne falsche Bescheidenheit.
    Warum?
    Weil Autopilot in Wahrheit ein so alter Hut ist, dass die Hutmacher selbst sich schon lange die Radieschen von unten ansehen. Von denen pinkelt mir keiner mehr ans Bein.
    Fangen wir an.
    Wir schreiben das Spätjahr 3020. Wer bei meinen früheren Missionsberichten gut aufgepasst hat, wird sich erinnern, wer damals meine Brötchen und meine Muni bezahlt hat. (Ein Tipp für die Neulinge und die Siebhirne: Der Laden reimt sich prima auf Mullkorb. Mullkorb? Was ist das denn? Geduld, Geduld.) Jedenfalls schickt man mich und meine Kameraden auf einen fiesen Klumpen Scheiße in einem der miesesten Winkel der Galaxis. Gambela heißt dieses planetare Kleinod, und da gibt es alles, was Spaß macht und schmeckt: Sandstürme, Temperaturschwankungen zwischen Glutofen und Gefrierschrank ( je nach Tages- bzw. Jahreszeit), eklige Geschlechtskrankheiten und alle Naselang ein Erdbeben, damit einem die Füße nicht einschlafen. Leider gibt es dort auch reichlich Vorkommen an Xenan, Yttrium, Holmium und lauter solcher coolen Stoffe. Das heißt natürlich, dass man von Kon-Seite aus Gambela nicht einfach Gambela sein lassen kann. Nein, nein. Da stampft man eine Handvoll Kolonien aus dem Boden und betreibt fleißig Bergbau. Und weil man unmöglich mehr kostbare Menschenleben aufs Spiel setzen will, als es unbedingt sein muss, überlässt man die Drecksarbeit einfach ein paar Betas. In diesem Fall hauptsächlich Nacktmullbetas, weil die so geil aufs Buddeln und dank schlauer Gengenieure auch noch total folgsam sind und nicht aufmucken (wir erinnern uns: Mullkorb und so).
    So, damit bin ich meinem offiziellen Bildungsauftrag nachgekommen. Es wird dringend Zeit, meinen inoffiziellen Bildungsauftrag zu erfüllen: Auf Gambela wurde vor zwanzig Jahren nicht nur nach seltenen Erden gewühlt. Mein damaliger Brötchen- und Munigeber hatte da eine nette kleine Forschungsstation mitten im Nirgendwo laufen. Na ja, denkt jetzt bei Forschungsstation bloß nicht an eine hübsche Containersiedlung oder so. Denkt lieber an einen Bunker. Einen von der Art, in die man sich bei einem thermonuklearen Schlagabtausch flüchtet. Woran man in solch heimeliger Atmosphäre forscht? Sicher nicht an der nächsten Generation selbstreinigender Unterwäsche.
    Ich hab’s ja normalerweise nicht so mit Eierköppen, vor allem nicht im Einsatz, aber ab und an läuft man einem von denen in der Kantine über den Weg, und manchmal erwischt man dann eine Plaudertasche. Das war auf Gambela nicht anders, Verschwiegenheitsklauseln in den Arbeitsverträgen hin oder her. Mir hat einer von den Jungs in den Laborkitteln – ein Neurodingsbums von der Gattung »Ich mache irgendwas mit Genen« – gesteckt, was man in diesem Bunker zusammenbraute. Die Idee war grob gesprochen, ein Mittelchen zu entwickeln, das zuverlässig verhindert, dass sich Einsatzkräfte – sprich, Soldaten – im Feld vor Angst in die Hosen scheißen und ihren Job vernachlässigen. Richtig, man wollte einen Zaubertrank, der aus jedem Muttersöhnchen einen tapferen Krieger macht. Natürlich muss man dafür ein bisschen in der Hirnchemie rumpfuschen, und wohin das gern mal führt, brauche ich nun wirklich niemandem zu erklären.
    Mein Informant war

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