Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Titel: Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Plischke
Vom Netzwerk:
allerdings ganz aufgeregt, weil er und seine Kollegen meinten, sie wären da auf einer richtig heißen Spur und stünden kurz vor dem entscheidenden Durchbruch. Sie hätten da einen Angsthemmer parat, der bei Betas schon richtig gut funktioniert und außerdem den schönen Nebeneffekt hat, dass die bösen Tiermenschen nicht mehr gar so böse sind, weil sie ihre animalischen Triebe besser unter Kontrolle haben (insofern wäre »Zuchtmeister« vielleicht ein treffenderer Name als »Autopilot«, wenn nur nicht »Zuchtmeister« so unangenehm nach Zwang und Unterdrückung klingen würde). Die etwas unschöneren Nebeneffekte sind: Erstens der hässliche Umstand, dass das Mittel bei Menschen derzeit noch die genau umgekehrte Wirkung zeigt – will meinen, ein Homo sapiens reagiert darauf mit Angst, Aggression oder einer attraktiven Mischung aus beidem. Zweitens ist das Mittel momentan nur in einer unsexy Variante als relativ leicht übertragbares Virus vorhanden, aber irgendwas ist ja immer …
    [Kurzer Einschub aus Gründen einer politisch korrekten moralischen Empörung: Dieses Zeug musste selbstverständlich ausgiebig getestet werden, und da jedes Menschenleben nun einmal unfassbar kostbar ist, konnte man leider nicht anders, als erst ein paar Hundert Betas allerlei interessanten Experimenten zu unterziehen. Nichts Dramatisches. Nur so Testreihen mit unterschiedlichen Dosierungen der Wunderarznei. Dass man dazu den Probanden ein klein wenig den Schädel aufbohrt, um da das eine oder andere Messinstrument einzuführen, das Veränderungen am Hirngewebe protokolliert … geschenkt. Apropos Probanden: Woher nehmen und nicht stehlen? Die Antwort lautet: Man stiehlt sie sich, und zwar aus dem breiten Angebot an einheimischen Betas, von denen so mancher sowieso im wahrsten Sinne des Wortes verschütt geht, ohne dass man ihm auch nur eine einzige Krokodilsträne nachweint. Wo wir auch schon wieder beim Thema Mullkorb wären …]
    Jetzt stellt sich die Frage, wie es sein kann, dass Autopilot der neue heiße Scheiß unter Betas mit einer Vorliebe für bewusstseinserweiternde Substanzen ist, obwohl es doch schon vor zwanzig Jahren auf Gambela entwickelt wurde. Tut mir leid, Leute, aber da muss selbst der bigbadbull passen. Für durchgeknallte Theorien aller Art bin ich aber wie immer offen.
    Hermes Christus, das hier hängt wirklich alles mit Gambela zusammen! Mit pochendem Herzen und einem bitteren, öligen Geschmack im Mund wandte sich Pollock den Kommentaren zu, die andere Benutzer unter bigbadbulls Eintrag hinterlassen hatten. Das erste halbe Dutzend waren Jubelarien in krudester Rechtschreibung, die bigbadbull dafür abfeierten, aus seinem Leben als Justifier zu plaudern. Kinder. Und Deppen. Dann folgte ein Kommentar einer Nutzerin namens killerminx:
    Ach, Bully, immer die gleiche Kacke mit dir. Immer nur die Hälfte der Geschichte erzählen. Was ist los? Hast du die Hosen voll?
    bigbadbull antwortete darauf:
    Mach mal halblang, Minxibinxi. Was kann ich dafür, dass ich damals auf Landgang war, als die Kacke in der Butze derbe zu dampfen anfing?
    killerminx zeigte sich davon wenig beeindruckt:
    So, so. Landgang. Und dann hast du natürlich auch rein gar nix davon mitgekriegt, wie da nach dem Großreinemachen plötzlich alles voller Typen in Kampfrüstungen war, die eine Leiche aus dem ausgebrannten Bunker geschafft haben, was?
    bigbadbull zeigte sich beleidigt:
    Im Gegensatz zu anderen weiß ich nur, wann es angebracht ist, einfach mal die Fresse zu halten.
    Das konnte killerminx nicht auf sich sitzen lassen:
    Bock auf Schläge, hm?
    Bigbadbull antwortete ihr nicht mehr.
    »Ich muss mit killerminx reden«, murmelte Pollock.
    »Mit wem?«, fragte Bruno.
    Pollock zeigte ihm den Nick auf dem Folienmonitor. »Mit diesem User hier.« Er schluckte kräftig, aber der Geschmack wollte nicht weichen. »Er war auf Gambela. Er muss die Bergungsaktion gesehen haben, mit der mich Alliance damals da rausgeholt hat.«
    »Er schreibt, da wäre eine Leiche geborgen worden«, sagte Bruno vorsichtig.
    »Da muss er sich ja wohl eindeutig geirrt haben, oder?«, schnarrte Pollock. »Aber er kann mir vielleicht sagen, was damals wirklich gelaufen ist.«
    »Ich will dich in deinem Enthusiasmus nicht bremsen«, warf Bruno ein, und seine Miene strafte ihn Lügen. »Ich finde nur, dass wir uns vielleicht erst um unseren Fall hier kümmern sollten, bevor du der Vergangenheit nachjagst.«
    »Hier geht es um unseren Fall! Siehst du das denn nicht?« Pollock

Weitere Kostenlose Bücher