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Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Titel: Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Plischke
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biss sich auf die Zunge, bis er Blut schmeckte. »Dieser killerminx kannte den Bullen, der Cathy Clark ermordet hat. Sie waren zumindest früher mal im gleichen Team oder wenigstens am gleichen Einsatzort stationiert, wenn ich das hier richtig deute. Er kann uns eventuell verraten, welche alten Freunde unser Mörder noch hatte. Du glaubst doch hoffentlich nicht, dass der Bulle nur ein verwirrter Einzeltäter war.«
    »Bitte.« Bruno zuckte die Achseln. »Ich kann dich anscheinend ja nicht aufhalten.«
    Pollock legte auf der Seite des Blogbetreibers ein Benutzerkonto für sich an. Bruno, der ihm über die Schulter zusah, brummte, als er bemerkte, welchen Nick Pollock für sich gewählt hatte.
    »Hast du ein Problem?«
    »Nein, nein … mindpowerplayer23. Tu, was du nicht lassen kannst.«
    Dreißig Sekunden später war eine Privatnachricht an killerminx auf dem Weg durch den kosmischen Äther:
    Hi, killerminx,
    bin selbst ein alter Handlungsreisender, der mal auf Gambela einen Zwischenstopp eingelegt hat. Danke, dass du dem Bullen die Hörner geradegezogen hast. Halbe Wahrheiten sind billig, für ganze gibt’s ein Leckerli.
    »Das wird niemals funktionieren«, unkte Bruno. »Du klingst wie ein Wahnsinniger.«
    »Ich klinge wie jemand, der weiß, wie man eine fruchtbare Geschäftsbeziehung anbahnt«, berichtigte ihn Pollock. Dann starrte er auf den Monitor und hoffte, den richtigen Tonfall getroffen zu haben. Komm schon … denk an das Leckerli …
    Er lachte triumphierend auf, als nach nicht einmal zwei Minuten eine Antwort einging.
    mpp,
    Vollpension oder einmal Ficken mit Frühstück?
    »Hä?«, machte Bruno.
    »Ruhe«, ermahnte ihn Pollock und schrieb zurück:
    Fünf lange Lappen plus Trinkgeld.
    Pollock lächelte, als er sich Madonnas Gesicht vorstellte, falls die geplante Abbuchung zustandekam. Die soll sich mal nicht so künstlich aufregen. Wozu hat man ein Spesenkonto?
    »In was für einer Sprache unterhaltet ihr euch da?«, wollte Bruno wissen.
    »In der Sprache des Erfolgs«, antwortete Pollock. »Nerv nicht.«
    Die nächste eingehende Nachricht ließ nicht lange auf sich warten.
    Gruppensitzung oder Einzeltherapie?
    Der Druck in Pollocks Schädel wich Stück für Stück einem erwartungsvollen Kribbeln. Jetzt wird’s ernst … Er tippte:
    Auftritt als Duett.
    Die Antwort dauerte länger – lange genug, dass Pollock bereits befürchtete, killerminx könnte im letzten Moment einen Rückzieher machen, und Bruno mitleidige Geräusche von sich zu geben begann. Pollocks Hände waren schweißnass, als ihn sein fernes Gegenüber endlich erlöste:
    Torre Gama, Nível 12, Setor G, Apt 7
    Expresszustellung erbeten!
    »Ja!«, rief Pollock erleichtert. »Ja!«
    Bruno stand vor lauter Unglauben der Mund offen. »Das ist eine Adresse.«
    »Was du nicht sagst!« Er speicherte die letzte Nachricht auf seiner Multibox. »Der härteste Teil kommt aber erst noch.« Pollock zwinkerte Bruno zu. »Meinst du, es ist sehr unhöflich, ein Geschenk zurückzuverlangen, das man nie angenommen hat?«

51
    01.10.3042 A.D., 22:40
    System: Sol
    Planet: Erde
    Ort: Lantis Island, Angestelltenapartment 4 3/ 772-LUX
    Trudy lag auf dem Bett und starrte an die Decke. Das Gefühl, den weiteren Ablauf der Ereignisse nicht mehr grundlegend beeinflussen zu können, gefiel ihr gar nicht. Es war ein Gefühl der Ohnmacht, der Lähmung.
    Sie wälzte sich auf den Bauch. Wovor fürchte ich mich eigentlich so? Mir war von Anfang an klar, dass die Illusion irgendwann durchschaut werden wird. Keine Tarnung hält ewig. Oder habe ich am Ende vielleicht Angst davor, wieder ich selbst zu sein?
    Sie tastete unter dem Kopfkissen nach der Hundemarke, die sie aus dem Schrank geholt und dann in die Ritze zwischen dem Kopfende der Matratze und dem Bettgestell gesteckt hatte. Ihre Fingerspitzen strichen über das kühle Metall. Ich hätte das alles nie getan, wenn es dabei nur um mich selbst gehen würde. Aber hier geht es um so viel mehr.
    Sie dachte an die Erkundigungen, die ihr Befehlshaber über Shermar nach dem gescheiterten Attentat auf den Schnüffler eingeholt hatte. Es hatte einige Zeit – und zweifelsohne eine bizarre Menge Geld – gekostet, so schnell so viel über ihn herauszufinden, was im Grunde nie jemand herausfinden sollte. In unserem Metier sind alte Kontakte immer auch teure Kontakte. Die großen Konzerne steckten traditionell Unsummen in Geheimhaltung, Spionageabwehr und ähnliche Spirenzchen, wohlwissend, dass in der schattenhaften Parallelwelt,

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