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Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Titel: Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Plischke
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gäbe einen Ausfallplan. Wollen wir doch mal sehen, was da dran ist.«

57
    02.10.3042 A.D., 09:28
    System: Sol
    Planet: Erde
    Ort: über den Amazonas-Canyons
    »Nacktmulle wie du betreiben also seit Ewigkeiten ein inoffizielles Informationsnetzwerk im gesamten bekannten All.« Pollock konnte nicht so recht glauben, was er da gerade zu hören bekam. »Und das ist bisher noch nie irgendwem aufgefallen?«
    »Die meisten Menschen schenken uns keinerlei Beachtung«, sagte Bruno. »Und die, die es tun, interessieren sich in der Regel nur dafür, ob wir die Arbeit zuverlässig erledigen, die man uns gibt. Außerdem klingst du, als wären wir alle Spione. Das sind wir nicht. Wir reden nur gern miteinander, weil uns sonst ja kaum jemand zuhört, wenn wir etwas zu sagen haben.«
    »Okay, verstehe.« Er justierte den Empfang an der Multibox nach, weil Brunos Gesicht auf dem Display immer wieder von größeren Artefakten zu einem Gewirr aus farbigen Blöcken zerhäckselt wurde. »Aber kannst du mir erklären, was Mulle auf Bremen II treiben? Außer dieser Militärakademie von Gauss ist doch da absolut nichts los.«
    Bruno nahm die Hand vor die Kamera und wackelte mit den langen Klauen an seinen Fingern. »Was glaubst du, wer dort vor den großen Manövern die Schützengräben aushebt?«
    »Ich hätte gedacht, dass das Bots übernehmen.«
    »Wir Mulle sind billiger in der Wartung«, entgegnete Bruno.
    »Wie lange wird es dauern, bis dein Kontakt etwas über Trudys Zeit auf der Akademie herausfindet?«
    Bruno schürzte die Lippen. »Da müsste ich raten.«
    »Trotzdem gute Arbeit«, lobte Pollock. »Und danke übrigens.«
    »Wofür?«
    »Dass du mir eben nur einmal vorgeworfen hast, was für ein unvorsichtiger Idiot ich gewesen bin«, sagte Pollock. »Ich bin davon ausgegangen, dass du mir damit länger in den Ohren liegst.«
    »Hauptsache, du lebst noch und kommst heil zurück.«
    »Mach ich, Mutti.« Pollock grinste. »Aber du brauchst nicht am Fenster stehen und auf mich zu warten. Ich habe meinen Schlüssel dabei, und …«
    Schlagartig brach die Verbindung ab. Pollock stutzte, da begann das Licht in der Passagierkabine rot zu pulsieren, begleitet vom aufdringlichen Heulen einer Warnsirene.
    Mindy fuhr von ihrem Sitz hoch und hastete an Pollock vorbei in Richtung Heck. »Bringen Sie bitte Ihren Sitz in eine aufrechte Position und schnallen Sie sich an, Sir.«
    Pollock schwang die Beine von seinem zur Liege umfunktionierten Sessel. »Was hat das zu bedeuten? Stürzen wir ab?«
    Die gehetzte Stimme des Piloten erklang aus versteckten Lautsprechern. »Mindy, wir haben da zwei Brummer am Arsch!«
    »Bin schon unterwegs!« Mindy war an der Rückwand der Passagierkabine angelangt, wo sie die Tür zu einer engen Nische mit einem Klappsitz und einer Monitorbank aufriss.
    Anschnallen? Das kannst du vergessen. Pollock bezog breitbeinig direkt hinter Mindy Position, wobei er sich links und rechts im Türrahmen abstützte.
    Die kreuzförmig angeordneten Bildschirme in der Nische zeigten den gesamten Luftraum rings um die Maschine. Der Himmel war klar, ein kräftiges Blau, das nur noch den feinsten Hauch eines verblassenden Morgenrots aufwies. Die beiden Verfolger waren nur schwarze Punkte, die lange Kondensstreifen hinter sich herzogen, bis Mindy näher an sie heranzoomte.
    Die Vögel hatten die charakteristische Pfeilspitzenform von Abfangjägern – ein schlanker, spitzer Rumpf, von dem zwei kurze, dreieckige Tragflächen abgingen. Die knolligen Auswüchse unter ihren Nasen verhießen ebenso wenig Gutes wie die Raketenpaare, die unter den Tragflächen in ihren Abschussvorrichtungen hervorragend zu erkennen waren.
    »Hast du Unterstützung angefordert?«, fragte Mindy ins Leere.
    »Sie stören unser Signal«, antwortete der Pilot.
    »Können wir sie abhängen?«
    »Negativ. Das sind Kestrels. Waidmannsheil!«
    Mindy warf einen kurzen Blick über die Schulter. »Setzen Sie sich auf Ihren Platz, Sir!«
    Pollock blieb, wo er war. Ich sterbe bestimmt nicht im Sitzen, während ich hilflos Däumchen drehe. Und was heißt hier überhaupt Waidmannsheil?
    Mindy drückte zwei, drei Knöpfe. Aus einem Vorbau unterhalb der Monitorbank und somit direkt über Mindys Schoß fuhr ein ergonomisch geformter Steuerknüppel aus. Ein sanfter Ruck ging durch den Boden der Kabine, und auf einem der kleineren Monitore erschien ein grünes Fadenkreuz. Darunter schob sich langsam der Lauf eines Bordgeschützes ins Bild. Es ruckte ein paar Grad nach links unten

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