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Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Titel: Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Plischke
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gewissen Nicodemus Poplar.«
    »Poplar?« Pop? Pollocks Gehirn war offenbar in der richtigen Stimmung für das Zusammenfügen von Puzzleteilchen, denn es lieferte ihm umgehend die nächste Einsicht. »Hermes Christus, ich hätte wissen können, dass er ein Stricher ist!«
    »Das müssten Sie mir erklären«, verlangte Themis.
    »Na schön, auch wenn ich dabei das Risiko eingehe, mich vor Ihnen als komplett unfähig hinzustellen.« Aus alter Gewohnheit wollte Pollock sein Datenmonokel zurechtrücken, stellte fest, dass es nicht da war, und rieb sich stattdessen die Augenbraue. »Ich habe Taurus’ Multibox vom letzten Tatort mitgenommen. Als ich sie meinem Partner hingeworfen habe, meinte er, das Armband würde nach einem Fellpflegemittel riechen. Das hätte mir zu denken geben sollen, verstehen Sie?«
    »Sie sind zu streng mit sich«, sagte Themis. »Dieser Geruch war doch höchstens ein Indiz und keineswegs ein Beweis.«
    »Kann schon sein«, erwiderte Pollock. »Aber meine Aufgabe ist es eigentlich, aus Indizien Beweise zu machen.«
    »Ich dachte, Sie würden sich freuen.« Das Bild des Bullen verschwand. »Was ich herausgefunden habe, stützt doch Ihre Theorie, dass die Mörder Beta-Escorts als Überträger für ein tödliches Virus einsetzen.«
    »Das wohl, aber wenn ich vorher geschnallt hätte, dass Taurus in At Lantis lebt, hätte ich mich nicht so einfach nach Brasilia locken lassen.« Er seufzte und winkte ab. »Wem mache ich hier was vor? Ich wäre trotzdem hingeflogen.«
    »Warum?«
    »Weil die Leute, die hinter dieser Sache stecken, eine extrem genaue Vorstellung davon haben, womit sie mich ködern können.« Pollock nutzte die günstige Gelegenheit, Themis auf den neuesten Stand seiner eigenen Erkenntnisse zu bringen. »Sie wissen, dass mir in all den Jahren Gambela nie aus dem Kopf gegangen ist. Und wo sie schon zufällig mit einem Stoff hantierten, der höchstwahrscheinlich dort in diesem verdammten Bunkerlabor entwickelt wurde, dachten sie sich offenbar: ›Warum nutzen wir das nicht aus, um uns den Schnüffler vom Hals zu schaffen?‹«
    »Einer dieser Leute, von denen Sie da reden …« Es war das erste Mal, dass Pollock die KI einen Satz erst im zweiten Anlauf beenden hörte – und es bescherte ihm eine Gänsehaut. »Einer dieser Leute ist jemand, dem ich voll und ganz vertraut habe.«

62
    02.10.3042 A.D., 12:22
    System: Sol
    Planet: Erde
    Ort: Lantis Island, Speed-Air-Schwebetribüne Sonic Boom , Hinterzimmer des Happy-Go-Lucky
    »Es waren Sie und Ihr Verhalten, die mich nachdenklich gestimmt haben.« Themis schaute Pollock fest in die Augen. »Sie haben den Finger in eine Wunde gelegt, die ich nicht sehen wollte, Mister Shermar.«
    Pollock nahm einen Schluck Whiskey. »Und welche?«
    »Die Häufung der Sicherheitslücken, die mit dieser Mordserie in Verbindung stehen«, sagte Themis leise, als wäre sie eine echte Frau, die einem Fremden gegenüber ein verschämtes Geständnis ablegte. »Ich habe mir all diese Vorgänge noch einmal in aller Klarheit bewusst gemacht. Ihr Auftreten in so großer Zahl über einen so begrenzten Zeitraum hinweg widerspricht allen Gesetzmäßigkeiten der Stochastik.«
    »Sprich, sie sind kein Zufall?«, horchte Pollock auf.
    »Sie haben mich höchstpersönlich darauf gestoßen.«
    »Wie das?« Pollock fühlte sich ein wenig geschmeichelt. Man ist nicht alle Tage schlauer als eine KI. Oder liegt der Unterschied zwischen ihr und mir nur darin, dass sie keine Instinkte, keine Bauchgefühle kennt?
    »Sie haben Wilbur gegenüber erwähnt, Sie hätten Überwachungsvideos angefordert und nie erhalten«, sagte Themis.
    »Ja, im Dampfbad.« Pollock nickte und runzelte die Stirn. »Wenn ich mich recht entsinne, haben Sie mir doch dann erklärt, dass ich mir von diesen Aufzeichnungen nichts Großes erwarten soll. Wie war das?« Er kramte in seinem Gedächtnis. »Irgendwas in die Richtung, dass sich ein Atlanter mit genügend Kleingeld seine Beta-Betthäschen oder Bettbullen oder Bettnashörner auch prima in die eigene Bude schmuggeln lassen kann, ohne dass Außenstehende davon etwas mitkriegen.«
    »Dem ist auch so.« Themis legte den Kopf schief. »Bitte, Mister Shermar, Sie müssen mir glauben. Das waren keine fadenscheinigen Ausflüchte.«
    »Schon gut.« Pollock blinzelte verwirrt. Das habe ich ihr doch gar nicht unterstellt. Was ist mit ihr los? Und warum rückt sie nicht mit der Sprache raus, wer ihr Vertrauen so enttäuscht hat?
    »Ich habe nach diesen Aufzeichnungen

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