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Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Titel: Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Plischke
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Herzlichen Glückwunsch. Da haben wir etwas gemeinsam.«
    Themis presste die vollen Lippen zu einem sehr schmalen Strich zusammen. »Ihre Leichtfertigkeit kränkt mich, Mister Shermar. Das, was mir widerfahren ist, diese Manipulation … dieser … Missbrauch …. er ängstigt mich.«
    »Sie haben mir immer noch nicht verraten, wem Sie dafür die Schuld geben«, sagte Pollock.
    »Weil es mir schwerfällt, darüber zu reden.« Ihre Stimme wurde zu einem Flüstern. »Ich schäme mich so sehr.«
    »Haben Sie mit Wilbur schon darüber gesprochen?«
    Themis schüttelte den Kopf.
    Pollock war sich nicht sicher, ob das, was er für die KI empfand, wirklich echtes Mitleid war. Er war kein Heiliger, und er hatte die kalte Arroganz, mit der ihm Themis bisher zumeist gegenübergetreten war, noch nicht vergessen. Ich verbuche das mal lieber unter lose Anteilnahme und behandle sie so, wie ich es mit anderen Opfern von ungeklärten Verbrechen auch mache. »Haben Sie und Wilbur eigentlich viele Geheimnisse voreinander?«
    »Ich nehme an, es sind nicht mehr als bei den meisten Paaren, die so lange zusammen sind wie wir.« Ein versonnenes Lächeln huschte über ihr Gesicht, und ihre Augen blitzten auf eine Art, die Pollock nur als schelmisch bezeichnen konnte. Er konnte nicht anders, als der KI stille Anerkennung für die Sorgfalt zu zollen, die sie in die Ausarbeitung der Mimik jenes Gesichts investiert hatte, mit dem sie sich gewöhnlichen Sterblichen zeigte. »Es sind kleine Dinge. Unschuldige Dinge.«
    »Zum Beispiel?«
    »Zum Beispiel hat Wilbur vor einigen Jahren sehr viel Geld für ein ahumanes Artefakt ausgegeben, dessen Sinn und Zweck ihm seither verschlossen geblieben ist.«
    »Und Ihnen nicht?«
    »Es hat mich einiges an Rechenzeit gekostet, aber ich weiß jetzt, wofür dieses Objekt ursprünglich einmal gebaut wurde.« Das Lächeln von eben kehrte zurück und hatte einige Sekunden länger Bestand. »Man könnte sogar sagen, Wilbur hat ein ausgezeichnetes Geschäft gemacht, ohne es zu ahnen.«
    »Und warum sagen Sie ihm das nicht?« Pollock wehrte sich gegen die Versuchung, der KI einige unschöne Charaktereigenschaften zuzusprechen, die vor rund tausend Jahren noch als typisch weiblich gegolten hatten. »Würden Sie ihm denn damit nicht eine große Freude machen?«
    »Nein.« Themis schüttelte den Kopf. »Ich würde ihm etwas wegnehmen. Männer wie Wilbur brauchen Herausforderungen. Er muss von selbst begreifen, was er da vor sich hat. Wenn ich es ihm verrate, bekommt er nur das Gefühl, er hätte versagt. Das will ich ihm nicht antun.«
    Pollock räusperte sich. Okay, das ist kein Kaffeekränzchen, und außerdem läuft mir noch diese streunende Katze davon, wenn wir hier nicht einen Zahn zulegen. Zeit für die fiesen Fragen. »Themis, hat Wilbur die nötigen Befugnisse, um den Vorgang einzuleiten, dem Sie zum Opfer gefallen sind?«
    »Schon.« Ihre Stimme wurde hart wie Sternenstahl. »Aber Wilbur ist es nicht gewesen. Er liebt mich. Würden Sie einer Person, die Sie aufrichtig lieben, etwas so Schreckliches antun?«
    Guter Punkt, aber zum Glück stehen hier nicht meine persönlichen Verfehlungen auf dem Prüfstand. »Wer war es dann?«
    »Trudy Zelle«, spie die KI den Namen förmlich aus. »Außer ihr und Wilbur hat niemand sonst die erforderlichen Zugriffsrechte.«
    Warum bin ich nicht überrascht? »Ich danke Ihnen für Ihre Offenheit«, sagte Pollock. »Und weil ich niemandem gern etwas schuldig bleibe, habe ich da jetzt ein paar offene Worte für Sie: Trudy kommt mir schon eine Weile nicht ganz koscher vor. Sie wissen ja, die ganzen zufälligen Sicherheitslücken und so. Ich dachte allerdings am Anfang eher, Trudy würde mit Ihnen und Wilbur unter einer Decke stecken, um gemeinsam zu versuchen, mich daran zu hindern, die dunkleren Seiten von At Lantis zu erforschen. Nichts wirklich Bösartiges. Nur die üblichen Vorsichtsmaßnahmen. Das hier ist nicht mein erster Fall, bei dem mein eigener Auftraggeber darum bemüht gewesen wäre, mich von der einen oder anderen peinlichen Leiche in seinem Keller abzulenken. Und ich darf Ihnen ein Kompliment machen, Themis. Sie sind mit Abstand die spannendste Leiche, die mir je untergekommen ist.«
    »Danke.«
    »Bitte.« Pollock spielte aufgeregt mit seinem leeren Whiskeyglas. Das war’s. Es ist so gut wie vorbei, und am Ende ist Cleo doch nicht mehr als eine vorlaute Mietze, die unbedingt mit mir spielen wollte, weil sie nicht anders kann. »Aber zurück zu Trudy. Ich habe

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