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Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Titel: Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Plischke
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schwankte, weil er seinen verletzten Fuß nicht belasten wollte, doch sein Gesicht zeigte ein breites Grinsen. »Jagdzeit«, grollte er.
    Cleo hetzte weiter, stieß gegen ein weiches Hindernis, und dann griff sie jemand an den Handgelenken.
    »Nicht so schnell. Du tust dir sonst noch weh.«

64
    02.10.3042 A.D., 12:30
    System: Sol
    Planet: Erde
    Ort: Lantis Island, Speed-Air-Schwebetribüne Sonic Boom , Privatloge 6
    Pollock war schlagartig mächtig stolz auf sich. Da bin ich anscheinend gerade noch rechtzeitig gekommen, bevor sich das Kätzchen verdünnisieren konnte.
    »Lass mich durch!«, fauchte ihn Cleo an und zappelte zwei, drei Sekunden in seinem Griff, ehe sie es sich mit einem Mal anders überlegte. Sie warf sich ihm entgegen, als wäre sie auf Streicheleinheiten aus, schmiegte sich ihm an die Brust und schnurrte: »Oh, Pollock, endlich …«
    »Äh …« Er schob sie von sich und vor sich her in die Loge hinein. Im gleichen Augenblick bemerkte er, dass sie dort nicht allein gewesen war. »Was macht der böse Wolf hier?«
    »Wie schön«, knurrte der ganz in Schwarz gekleidete Beta, der eilig auf sie zuhumpelte. »Zwei in einem Abwasch.«
    »Sie haben einen Besucher«, vermeldete eine kreuzblöde Computerstimme, und die Tür hinter Pollock schloss sich mit einem Geräusch, das ihn an einen gequälten Seufzer erinnerte.
    Der kalte Blick des Wolfs und die dunklen Flecken, die er bei jedem Schritt auf dem Teppich hinterließ, verhießen nichts Gutes – ganz abgesehen davon, wie der Kerl die Zähne fletschte.
    Um trotzdem einem etwaigen Missverständnis vorzubeugen und der guten Kinderstube Rechnung zu tragen, die man ihm im Waisenhaus hatte angedeihen lassen, lächelte Pollock freundlich und fragte: »Gibt es hier ein Problem?«
    Seine Frage ging beinahe im Donnern und Rauschen der Gleiter unter, die draußen als Schwarm aus bunten Schemen vorüberzogen. Der Wolfsbeta verfügte allerdings offenbar über ein ausgezeichnetes Gehör, denn er nickte. »Und was für eins.«
    Immerhin ist der wandelnde Bettvorleger stehen geblieben. Pollock entließ Cleo aus seinem Griff, was sie nicht davon abhielt, einen zweiten Anschmiegeversuch zu unternehmen. Er antwortete darauf mit einem taktvollen Schritt zur Seite. »Lass das bitte, ja?« Ich brauche gleich noch etwas Armfreiheit, wenn ich die Situation hier richtig einschätze.
    »Er will mich umbringen«, sagte Cleo und taxierte Pollock mit einem flehenden Blick.
    »Stimmt das?«, wollte Pollock von dem Wolfsbeta wissen.
    »Natürlich stimmt das«, kam es schwer beleidigt von Cleo.
    »Das würde ich gern aus seinem Maul hören, wenn’s recht ist.« Pollock schaute den Wolf erwartungsvoll an. »Also?«
    »Na ja … Mister Shermar …« Der Wolf, der sich auf der Lehne eines der vielen Sofas in der Loge abgestützt hatte, humpelte einen Schritt nach vorn. »Sie sind doch der Pollock Shermar, oder?«
    »Gibt es noch einen anderen?«
    »Unsere gemeinsame Freundin hat Ihnen da eben nur die halbe Wahrheit erzählt.« Dem ersten Humpler folgte ein zweiter. »Genau genommen sieht es im Moment leider so aus, dass ich sie beide töten muss.«
    »Oh.« Pollock nickte. »Das ist wirklich außerordentlich bedauerlich. Wie haben Sie sich das denn so vorgestellt? So ganz ohne Waffe und mit Ihrer Verletzung? Sie erwarten doch nicht etwa, dass wir beide einfach stillhalten?«
    »Sie halten sich für ziemlich cool, was?« Der Wolf machte den dritten Schritt.
    »Eigentlich schon«, bestätigte Pollock.
    »Tu doch was«, wisperte Cleo. »Er ist wahnsinnig.«
    »Redest du immer so von deinen Freunden?« Pollock setzte ein schiefes Lächeln auf. »Und was ich damit fragen will, ist natürlich: Redest du so auch über mich, wenn ich nicht da bin?« Er wandte sich wieder an den Wolf. »Können wir das nicht wie zivilisierte Menschen … pardon … wie ein zivilisierter Mensch und ein braver Beta regeln? Wer sind Sie überhaupt?«
    »Ich bin der Wolf, der dir in äußerst absehbarer Zukunft die Kehle aufreißt, Menschlein, denn im Gegensatz zu dir bin ich immer bewaffnet. Selbst an einem Ort, an dem eure Waffen verboten sind. Meinen feinen Schöpfern und Unterdrückern sei Dank.«
    »Menschlein? Schöpfer? Unterdrücker?« Pollock nickte. »Aha. Verstehe. Pride Fur, hm?« Er drohte Cleo spielerisch mit dem Zeigefinger. »Du bist mir aber eine ungezogene Muschi. Dich hinter meinem Rücken mit irgendwelchen radikalen Terroristen treffen. Dafür gibt’s heute Abend kein Fresschen.« Er schaute den

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