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Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Titel: Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Plischke
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meinen Anfangsverdacht dahingehend in die Tat umgesetzt, dass ich meinen Partner gebeten habe, in Miss Zelles Vergangenheit zu wühlen. Und jetzt bin ich mir absolut sicher, dass er dabei auf mancherlei interessantes Detail stoßen wird.« Pollock stellte das Glas ab. »Worauf warten Sie denn noch? Nehmen Sie sie fest, und wir kriegen alle Antworten, die wir brauchen.«
    »Trudy Zelle ist verschwunden«, sagte Themis ruhig.
    Okay, das ist eine Überraschung. »Wie kann sie verschwinden? Hat sie denn keinen Chip im Nacken?«
    »Doch«, erwiderte Themis. »Das Signal, das von ihrem Chip ausgesendet wird, habe ich längst verfolgt, Mister Shermar. Ich habe mich auf den Ort konzentriert, den das Signal angegeben hat, und zu meinem tiefsten Entsetzen war Trudy Zelle dort nirgends zu finden.«
    »Oh.« Pollock stützte das Kinn in die Hände. »Lassen Sie mich raten. Trudy hat auch die nötigen Befugnisse, um sich ihren alten Chip gegen einen neuen austauschen zu lassen, den sie vorher entsprechend manipuliert hat.«
    »Leider ja«, untermauerte Themis Pollocks kleine Theorie. »Sie könnte überall sein.«
    So eine Scheiße! Pollocks Euphorie über die Aussicht, seinen Fall endlich abschließen zu können, schlug endgültig in Ärger um. »Sie ist auf jeden Fall noch in At Lantis. Warum sonst hätte sie sich diese Mühe mit dem Chip machen sollen? Und es kommt noch schlimmer. Wir wissen, dass Sie definitiv keine Einzeltäterin ist. Ich darf kurz an den Stachelschweinbeta erinnern, der mich vergiften wollte.« Und diese eiskalte Schlange hat einfach nur daneben gesessen und darauf gewartet, dass ich den Löffel abgebe! »Das ist eine ganze Gruppe, mit der wir es hier zu tun haben. Gut möglich, dass Trudy da die Chefansagerin ist.« Pollock stand auf. »Es war wirklich sehr nett mit Ihnen, Themis. Wenigstens weiß ich jetzt definitiv, woran ich bei Trudy bin. Bevor ich jetzt versuche, vielleicht doch noch herauszufinden, wie sie und ihre Kumpanen mit diesen ansteckenden Beta-Escorts in Verbindung stehen, hätte ich noch eine kleine, unschuldige Frage.« Er stemmte die Fäuste auf die Tischplatte und beugte sich dicht über den Monitor. »Wie in Ares Satanas’ Namen konnten Sie und Wilbur sich so ein faules Ei wie Trudy ins Nest legen?«
    »Ich verstehe Ihren Groll, Mister Shermar«, sagte Themis. »Aus Gründen der Fairness möchte ich Sie allerdings darauf hinweisen, dass der Posten des Sicherheitschefs nicht von Wilbur und mir allein vergeben wird. Daran ist ein vielköpfiges Gremium beteiligt, das sich unter anderem aus den ältesten Bewohnern zusammensetzt. Trudy Zelle hat diese Menschen im persönlichen Gespräch von ihrer Eignung überzeugt und nicht zuletzt auch deshalb, weil sie erstklassige Referenzen vorzuweisen hatte.«
    »Darf ich ehrlich zu Ihnen sein?«, giftete Pollock. »Ich hätte mir von einer künstlichen Intelligenz eigentlich erwartet, dass sie sich nicht von einer Schwarmintelligenz ausstechen lässt. Aber man lernt bekanntlich nie aus.«

63
    02.10.3042 A.D., 12:28
    System: Sol
    Planet: Erde
    Ort: Lantis Island, Speed-Air-Schwebetribüne Sonic Boom , Privatloge 6
    »Ich sage es dir jetzt bestimmt zum hundertsten Mal.« Cleo legte sämtliche Überzeugungskraft, die ihr noch geblieben war, in ihre Worte. Und das war, wie sie sich eingestehen musste, leider nicht mehr sehr viel. »Ich weiß nicht mehr über diese neue Zelle als du. Also rein gar nichts.«
    »Du lügst.« Jasper machte einen Schritt um den Tisch herum, und Cleo tat es ihm nach, um den Abstand zwischen ihnen gleichzuhalten, als wären sie nur zwei Molekularteilchen, die einander beharrlich abstießen.
    Es konnten nicht mehr als zehn oder fünfzehn Minuten sein, in denen sie dieses sinnlose Ritual aufführten, doch Cleo kam es vor, als wären es Stunden oder gar Tage. Sie hatte sich bereits mehrfach dabei ertappt, wie sie wider ihren Willen durch den weit geöffneten Mund Witterung aufnahm, und jedes Mal schmeckte die Luft, die sie beim Flehmen einsog, nur nach ihrer eigenen Furcht und Jaspers Zorn. Es waren zwei scharfe, bittere Aromen, die ihr im Rachen brannten.
    Jasper hielt inne und knurrte, ein langer Laut, der in einen knappen Satz ausrollte. »Bleib stehen!«
    »Ich denke gar nicht daran.« Cleo spürte, wie ihr der Schwanz zwischen den Schulterblättern gegen den Rücken pochte. Das Fell an ihrem gesamten Körper war gesträubt, und das Reiben der aufgestellten Härchen gegen ihre Kleidung bereitete ihr peinigendes Unbehagen.

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