Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

nach haben bei einem Spazz-Festival Tiere auf der Bühne nichts verloren.‹ Juma Wanjiru kurz nach seinem letzten Sieg auf Olympus Prime: ›Betas im normalen Leistungssport? Krasseste Wettbewerbsverzerrung. Diese Freaks sollen gefälligst ihre eigenen Ligen und Verbände aufmachen.‹ Ippolito Carter in einem Essay im sogenannten Fachblatt Ancient Astronauts : ›Es ist meine feste Überzeugung, dass die Ancients uns seit mehreren Jahrhunderten beobachten und den Kontakt mit uns verweigern, weil wir uns in ihren Augen versündigt haben. Versündigt durch die widerwärtige und unnatürliche Vermischung von Tier und Mensch, dem Minderen und dem Hehren, dem Unreinen und dem Reinen.«
    Pollock exte hastig seinen Arrak. Hermes Christus, er hat es! »Bruno, weißt du, was du da gerade gefunden hast?«
    Der Beta nickte. »Eine mögliche Verbindung zwischen den Opfern.«
    »Exakt!« Pollock sprang vom Sofa auf und fing an, eiligen Schrittes Runden um den Schrein in der Mitte des Wohnzimmers zu drehen. »Die Opfer waren alle Bewohner derselben Ebene, Besitzer von Wohneigentum und haben sich in der Öffentlichkeit kritisch über Betas geäußert. Am Ende liegt Beauregard mit seiner sonderbaren Paranoia goldrichtig. Es könnten Terrorakte sein. Begangen von fanatischen Betarechtsaktivisten. Eine Zelle von Pride Fur vielleicht. Hat er die nicht eigens erwähnt?«
    »Hat er«, bestätigte Bruno.
    »Siehst du wohl!«, jubelte Pollock fast. »Es geht hier anscheinend wirklich darum, dass jemand ein unmissverständliches Zeichen setzen will. Das ist unsere Spur, Bruno. Radikale Betas. Oder deren menschliche Unterstützer. Ein Komplott.« Pollock rieb sich die Hände. »Verschieb das Herumstochern in Beauregards Vergangenheit auf später, ja? Als Erstes brauche ich eine möglichst vollständige Liste aller Betas, die in den letzten sechs Monaten in At Lantis waren.«
    »Pollock?«, warf Bruno behutsam ein.
    »Ich weiß, ich weiß«, wehrte Pollock ab. »Das könnte eine verdammt lange Liste werden. Aber wir haben keine andere Wahl, und wenn mich mein Näschen nicht im Stich lässt, finden wir auf dieser Liste die Leute, die für alles verantwortlich sind. Wir ordnen sie nach verschiedenen Kriterien: Herkunft, Alter, Beruf, Vorstrafen …«
    »Pollock«, sagte Bruno etwas energischer.
    »Was?« Pollock warf die Hände in die Luft. »Ist dir das zu viel Arbeit? Dann gewöhn dich lieber dran. Madonna hat dir hoffentlich nicht versprochen, es würde ein Zuckerschlecken, mein Sidekick zu sein.«
    »Wie sollen die Betas das denn gemacht haben?«, fragte Bruno.
    Pollock stellte das Kreisen um den Schrein schlagartig ein.
    »Ich habe eine lose Verbindung zwischen den Opfern gefunden, mehr nicht«, sagte Bruno. »Sie erklärt doch nicht, wie Pride Fur oder sonst wer es geschafft haben könnte, die Opfer dazu zu bringen, komplett durchzudrehen und dabei sich und andere zu töten.«
    »Nicht?«, erwiderte Pollock trotzig. »Dann pass mal auf: Ich bin mir sicher, dass wir überall auf DNA -Spuren von Betas stoßen, wenn wir uns die Berichte der hiesigen Spurensicherung von den Tatorten noch einmal anschauen.«
    »Glaubst du wirklich, Lantis hätte dich holen lassen, wenn alles so einfach wäre?« Schwungvoll klappte Bruno sein Laptop zu. »Selbst wenn es diese DNA -Spuren gibt, sind sie höchstens Indizien und keine Beweise. Denk mal an den Pub, wo wir uns begegnet sind. Da drin laufen bestimmt jede Menge krumme Dinger, und wenn man dort danach sucht, würde man jetzt sicher irgendeine Hautschuppe oder ein Tasthaar finden, das mir ausgefallen ist. Heißt das dann für dich automatisch, ich hätte etwas mit einem Mord zu tun, der in diesem Pub vielleicht geplant wurde oder noch geplant wird?«
    »Nein, selbstverständlich nicht.« Pollocks Adern in den Schläfen begannen unangenehm zu pochen. Zu viel Adrenalin. Zu viel voreilig ausgeschüttetes Adrenalin. »Warum hast du mich auf diese Verbindung hingewiesen, wenn du sie für nutzlos hältst?«
    »Sie ist nicht nutzlos«, sagte Bruno. »Ich möchte nur nicht, dass du dich in etwas verrennst.«
    Zu spät. »Das lass mal meine Sorge sein, ja?« Pollock stapfte zum Tisch und schnappte sich die Arrakflasche. »Ich will diese Liste.«
    »Hast du tatsächlich vor, diese Ermittlung einzig und allein mit Vorurteilen und Ressentiments voranzutreiben?«, fragte Bruno bitter.
    »Nein.« Pollock hielt auf einen der Ausgänge zu, hinter dem er ein Schlafzimmer vermutete. »Ich mache nur das, was man Betas