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Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Titel: Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Plischke
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Verhältnissen, der sich in einer Konzernarmee Stück für Stück hochgearbeitet hat. Der sich seinen Erfolg mit Blut und Leid und dem Leben seiner Kameraden nach und nach erkaufen musste.« Pollock schlug die Augen auf und goss sich sein Glas randvoll mit Arrak. »Der nie vergessen hat, was es heißt, zu denen zu gehören, die Befehle befolgen müssen, obwohl er irgendwann derjenige war, der anderen die Befehle gab. Unter Umständen ist es sogar in einigen Punkten die Wahrheit oder das, was Sie sich als Ihre Wahrheit definieren. Aber Sie müssen verstehen, dass mich diese Wahrheit keinen Schritt weiterbringt. Sie haben eben gesagt, Sie sind nicht dazu da, meine Arbeit zu machen. Stimmt. Ich mache meine Arbeit auch liebend gern selbst. Fangen wir doch sofort an.« Pollock begegnete Beauregards halb misstrauischem, halb verdutztem Blick. »Warum sind Sie hier?«
    »Ich will wissen, worauf ich mich einzustellen habe«, sagte Beauregard. »Hier sterben mir im Moment zu viele Leute. Was passiert hier? Sind es die Kartelle, die sich bekriegen und auf Kollateralschäden pfeifen? Irgendwelche Terroristen? Diese linken Träumer von Anti-Kon oder Democrazy, die sich denken, sie greifen die herrschende Klasse genau dort an, wo sie sich am sichersten fühlt? Radikale Betamenschenrechtler wie Pride Fur, die sich daran stören, dass man hier im Überfluss und nahezu völliger persönlicher Freiheit lebt, während man sich andernorts in der Galaxis Betas als billige Sklaven und Kanonenfutter hält? Religiöse Fanatiker, die …«
    »Das weiß ich ehrlich gesagt noch nicht«, fiel ihm Pollock ins Wort. »Ich ziehe nie voreilige Schlüsse.« Er nippte am Arrak. »Sie scheinen sehr gut informiert zu sein. Ich bin davon ausgegangen, dass die Ereignisse, die mich hierhergebracht haben, nicht an die große Glocke gehängt wurden.«
    »Als ich noch anderweitig aktiv war, war es eine meiner wichtigsten Pflichten, gut informiert zu sein.« Beauregard verschränkte lässig die Arme hinter dem Kopf, und der Stoff seines Anzugs spannte bedenklich. »Da lernt man schnell, auch auf das Klingeln des kleinsten Glöckchens zu achten.«
    Pollock leerte sein Glas und stellte es auf der untersten Stufe des Schreins mit der verhüllten Statue ab. Verflucht, Lantis hat anscheinend irgendwo ein gewaltiges Informationsleck!
    »Sie tun etwas, was Sie mir vorwerfen, Shermar«, fuhr Beauregard fort. »Sie markieren den harten Mann. Dabei sind Sie weich. Genau wie Lantis.«
    Fütter sein Ego , rieten Pollocks Instinkte ihm. »Ich fasse zusammen: Sie sind hier, weil Sie sich ein genaueres Bild der derzeitigen Lage erhofften und weil Sie sehen wollten, was für einen Windbeutel Lantis angeheuert hat, um diese unglückliche Situation mit den gehäuften Todesfällen geradezubiegen. Nur um sicherzugehen, dass Sie keine eigenen Schritte einleiten müssen, um Ihr Leben zu schützen, wozu Sie ohne jeden Zweifel ausgezeichnet imstande wären.«
    »Vollkommen richtig.«
    »Na gut.« Pollock zuckte die Achseln und setzte seine zerknirschteste Miene auf. »Sie sind zu schlau, als dass ich Ihnen etwas vormachen könnte. Also lasse ich die Hosen runter. Ich tappe völlig im Dunkeln und wäre für jeden Tipp dankbar. Was würden Sie tun, wenn Sie an unserer Stelle wären? An meiner und Lantis’?«
    Aus der Ecke des Raums, in die sich Bruno mit seinem Laptop verzogen hatte, kam ein überraschtes, unverständliches Genuschel. Pollock achtete nicht weiter darauf.
    »Ich würde Ihnen ein extrem hartes Vorgehen empfehlen«, sagte Beauregard. Seine Augen funkelten kalt, und er beugte sich nach vorn, die Ellbogen auf die Knie gestützt, als hockte er breitbeinig über einer im blutigen Schlamm eines Schlachtfelds ausgebreiteten Karte. »Was hier vor sich geht, ist ein Angriff. Ein Angriff aus dem Hinterhalt. Guerillataktiken. Und darauf antwortet man nicht mit Zurückhaltung. Man muss dem Gegner seine Grenzen aufzeigen und das eigene Potenzial voll ausschöpfen. An Ihrer Stelle hätte ich für ganz At Lantis einen Ein- und Ausreisestopp verhängt und schon ein paar Dutzend Leute in Gewahrsam nehmen lassen.« Beauregard zählte die einzelnen Gruppen, die er unter Druck gesetzt hätte, an den Fingern ab. »Das Sicherheitspersonal auf dieser Ebene, alle Besucher mit begrenzter Aufenthaltserlaubnis, Kuriere und andere zugangsberechtigte Dienstleister, die Nachbarn der Opfer. Wenn man die alle schön hart in die Mangel nimmt, weiß die Gegenseite, dass man zu allem bereit ist, um sie

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