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Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Titel: Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Plischke
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durch die Nase auf einmal nicht nur unwohl, sondern regelrecht verkleidet. »Was kann ich für dich tun … Prissy?«
    »Du bist ein Stricher.«
    »Ein Escort«, korrigierte er sie, unschlüssig, ob er nun auf eine bloße Feststellung oder auf eine absichtliche Beleidigung reagierte.
    »Du schläfst mit menschlichen Frauen.«
    »Unter anderem.«
    »Auch mit sehr einflussreichen menschlichen Frauen.«
    Er kippte den Drink, den sie ihm ausgegeben hatte, in einem Zug. Scheußliches Zeug! »Was wird das? Hast du vor, mir noch ein paar Dinge über mich zu erzählen, die ich schon längst weiß?«
    »Nein. Ich habe vor, dich daran zu erinnern, dass jeder von uns eine Verantwortung für das Schicksal unserer gesamten Art hat.«
    »Unserer Art?«
    »Stell dich nicht dumm.« Sie senkte die Stimme. »Betas«, zischte sie. »Du hast vergessen, wo du hingehörst.«
    Ein Funke Zorn begann in Manolete zu glimmen. »Wer bist du?«
    »Ich schreibe für den Howl of Freedom «, sagte sie ruhig. »Schon mal gehört?«
    »Du schreibst also billige Propaganda, meinst du wohl«, schnaubte er. »Verpiss dich.«
    »Es ist keine Propaganda.« Prissy sah nicht aus, als fühlte sie sich in ihrer Ehre gekränkt. »Pride Fur steht für eine gute Sache ein, eine gerechte Sache, die von den großen Konzernen als wahnsinniger Kreuzzug dargestellt wird. Deshalb arbeite ich für den Howl . Weil es jemanden geben muss, der den Leuten beibringt, wie es wirklich ist.«
    »Das ist dein gutes Recht, aber geh mir nicht damit auf den Zeiger.«
    »Mein gutes Recht …« Nun grinste sie, als hätte er einen dreckigen Scherz vom Stapel gelassen. »Viele von denen, denen du es für Geld besorgst, sind der Meinung, wir beide hätten gar keine Rechte. Außer uns ficken zu lassen, natürlich, und nicht nur im übertragenen Sinn.«
    »Ich lasse mich nicht ficken«, grollte Manolete.
    »Ist das nicht nur eine Frage des richtigen Preises?«, entgegnete Prissy.
    Jetzt reicht’s! Mit derselben Wildheit, die früher so manchen Gegner das Fürchten gelehrt hatte, versetzte Manolete der kleinen Beta einen Stoß vor die Brust. »Halt die Fresse!«
    Prissy taumelte nach hinten, fing sich an einem Stuhl und bleckte die Zähne in einem kalten Lächeln. »Wunder Punkt, hm?« Sie hob beide Hände und suchte den Blick des Barkeepers. »Kannst ruhig die Finger vom Panikbutton nehmen. Ich bin schon weg.«
    Sie zog sich ihr Jackett zurecht und ging in Richtung Ausgang. Nach einer Handvoll Schritte drehte sie sich noch einmal zu Manolete um. Ihr Lächeln war nicht verschwunden, aber es war wärmer, verständnisvoller geworden. »Denk darüber nach. Über dich und wer du bist und wem du dienst. Mehr verlange ich nicht.«
    Dann war sie fort.
    Manolete griff wieder zu seinem Proteinshake. Er schmeckte ihm nicht mehr. Scheiße … So sehr sich Manolete auch dagegen wehrte, es nutzte nichts. Der Gedanke war da, und er verflog selbst dann nicht, als Pop ihm eine Textnachricht schickte, um ihm mitzuteilen, dass ihn ein neuer Klient für die nächsten paar Tage exklusiv gebucht hatte. Im Gegenteil. Das machte den Gedanken nur umso hartnäckiger, umso quälender. Was, wenn sie Recht hat? Was, wenn ich nur eine Nutte bin? Es stimmt. Ich bin nur eine Nutte. Der Geschmack dieser Erkenntnis war noch bitterer als Prissys widerwärtiger Drink.

20
    29.09.3042 A.D., 01:41
    System: Sol
    Planet: Erde
    Ort: Lantis Island, ehemalige Residenz von Colt Nadar
    »Er trinkt wirklich sehr, sehr viel. Leider wüsste ich nicht, wie ich ihn davon abhalten könnte. Für einen etwaigen Tipp in dieser Richtung wäre ich höchst dankbar.«
    Bruno steckte mitten in seiner nächsten Meldung an Miss Presley und Doktor Woo-Suk. Wie schon zuvor hatte er sich dafür unter die Bank im Innenhof verzogen, nachdem er sich vergewissert hatte, dass Pollock tatsächlich eingeschlafen war. Das war an diesem Abend nicht sehr schwierig gewesen – Pollock hatte die Tür zu dem Raum, den er als sein Schlafzimmer auserkoren hatte, offen stehen lassen. Dort lag er nun, alle viere von sich gestreckt, schnarchte und stank für Brunos feine Nase wie ein Schnapsladen, in dem bei einer wilden Schießerei sämtliche Flaschen zu Bruch gegangen waren.
    »Außerdem muss ich ein kleines Geständnis ablegen.«
    Ja, gut, spiel es nur richtig runter …
    »Er ist mir heute einmal für einen kurzen Zeitraum entwischt. Er hat mich ausgetrickst, indem er behauptete, er müsse sich nur erleichtern, um dann doch unser zugewiesenes Wohnareal zu

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