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Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Titel: Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Plischke
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hatte?«
    »Ja, dank seiner eigenen Schlampigkeit«, sagte Trudy voller Abscheu. »Wir haben in seiner Kabine jede Menge Fasern von diversen Togen gefunden.«
    »Aha. Schon klar. Togen. Sehr verräterisch.«
    »In der Tat, Shermar.« Trudy grinste. »Sofern man weiß, welcher Atlanter jeden Monat regelmäßig eine Mottoparty veranstaltet, in der dem ersten Atlantis in einer Orgie ganz alter Schule gedacht wird.«
    »Und wer ist das?«
    »Kluge Leute wissen so was. Finden Sie’s raus.« Trudy bremste hart. »Wir sind da.«
    Während Trudy an einem der Paneele neben der Eingangstür einen ID-Check samt Retina- und Handabdruckscan durchführte, fragte Pollock: »Und es wurde noch nichts an diesem Tatort verändert?«
    »Wir haben die beiden Leichen abtransportiert. Ansonsten ist alles so, wie wir es nach unserer eigenen Untersuchung hinterlassen haben.« Die Sicherheitschefin wischte sich nach dem Scan ihrer Hand reflexartig übers Hosenbein. »Das könnte auch noch ein Weilchen so bleiben. Wir haben Schwierigkeiten, Kaschgalejews Erben zu finden. Treibt sich irgendwo in einem finsteren Zipfel der Galaxis rum.« Sie warf einen Blick auf ihre Multibox. »Er hat noch knapp einen Monat, bevor dieses Areal neu vergeben wird. Die Leute auf den oberen Rängen der Warteliste scharren schon mit den Hufen.«
    Das Erste, was Pollock auffiel, als sich die Tür öffnete, war der Geruch. Wie altes Fett …
    »Das ist ja widerlich!« Brunos Tasthaare kräuselten sich schier, und er kramte aus der Innentasche seines Anzugs ein Taschentuch hervor, das er sich vor die Schnauze hielt. »Ist die Lüftung defekt?«
    »Nein«, sagte Trudy. »Das ist einfach nur ein hartnäckiger Gestank, der sich in allem festsetzt. Wer immer diese Bude übernimmt, schmeißt am besten alles darin weg.«
    Pollock schwankte und stützte sich am Türrahmen ab. Hermes Christus! Das beklemmende Gefühl, das ihn gestern im Chez Shih-Han befallen hatte, war zurück. Er fasste sich an die Stirn.
    Vor seinem geistigen Auge tauchte ein Korridor mit roter Notbeleuchtung auf, und er hörte eine freundliche Frauenstimme, nicht ganz so kühl wie die von Lantis’ Privatsekretärinnen-Avatar. »Grundreinigung der Anlage in vier Minuten. Bitte nutzen Sie dringend einen der ausgewiesenen Notausgänge.« Er schloss die Lider, doch das Bild blieb.
    Zwei Männer in schwerer Panzerung waren in einen Kampf verwickelt. Sie wälzten sich schreiend über den Boden. Aus einer zerfetzten Leitung an der Decke spritzte ein steter Strom einer brennenden Flüssigkeit auf die beiden herab. Trotzdem ließen sie nicht voneinander ab. Das Feuer kroch durch die Lücken in ihrer Panzerung – am Hals, an den Handgelenken, an der Hüfte. Der Bart des einen verwandelte sich in eine schaurige Maske aus Flammen. Er brüllte und schlug die Zähne in das Gesicht seines Gegners. »Weiter, weiter, nicht stehen bleiben, nicht stehen bleiben«, drängte Jost.
    »Pollock?« Jemand legte ihm die Hand auf den Arm. »Pollock?«
    Er öffnete die Augen.
    Vor ihm stand Bruno, der ihm sein Taschentuch entgegenstreckte. »Hier, atme da durch. Dann ist es gleich viel besser.«
    »Sie sind mir aber ein empfindliches Spürnäschen.« Trudys Worte troffen zwar vor Spott, doch auf ihren Zügen zeichnete sich etwas ab, das man mit etwas Interpretationsspielraum durchaus als leichte Besorgnis deuten konnte. »Brauchen Madame ein Glas Wasser oder ein bisschen Riechsalz, um bei Besinnung zu bleiben?«
    »Geht schon wieder.« Pollock schlug das angebotene Taschentuch beiseite. »Ich hatte gestern wohl nur zu viel Karpfenschaum.«
    »Es könnte auch der Alkohol gewesen sein«, warf Bruno mütterlich ein.
    Pollock ersparte sich einen Kommentar und stapfte an Trudy vorbei, hinein in Slim Kaschgalejews alles andere als spartanische Unterkunft. Scheiß auf Gambela. Ich habe im Hier und Jetzt wirklich genug um die Ohren.
    In den vorderen Bereichen des riesigen Apartments gab es für Pollock nichts Überraschendes zu sehen, denn an den schwelgerischen Luxus, der in diesen Teilen von At Lantis allgegenwärtig war, hatte sich Pollock inzwischen bereits gewöhnt. Selbstverständlich wimmelte es vor still in den Ecken stehenden Haushaltsbots jedweder Couleur, natürlich war allein das Schlafzimmer größer als ein Hardballfeld, und dass an den Wänden die Werke allerlei angesagter Kunstschaffender prangten, gehörte in den Privaträumen eines standesbewussten Atlanters schlicht und ergreifend zum guten Ton.
    Dennoch war Pollock

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