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Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Titel: Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Plischke
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besonderen Quelle war sie knapp gehalten: Bekommt der Stauer Urlaub?
    Trudy tat sich mit der Antwort schwerer, als sie erwartet hätte.

22
    29.09.3042 A.D., 08:39
    System: Sol
    Planet: Erde
    Ort: Lantis Island, Transportachse 88/6-HUB
    Zu jener Zeit, als Verbrennungsmotoren nach und nach von Elektromotoren abgelöst worden waren, hatte niemand geahnt, wie nah der Aufbruch der Menschheit zu den Sternen bevorstand und wie schnell das Ende der Knappheit fossiler Ressourcen kommen würde. Also hatte man den einfachen Leuten die Umstellung mittels triftiger und fadenscheiniger Argumente gleichermaßen schmackhaft machen müssen. Eines der Argumente pro Elektro lautete schlicht: weniger Lärm. Das war alles schön und gut, doch an diesem Morgen war Pollock selbst das flüsternde Surren aus dem Motor des kleinen Flitzers zu laut, der ihn in Begleitung von Bruno und Trudy zum Wohnareal von Slim Kaschgalejew beförderte.
    Dass Bruno bester Dinge und damit selbstverständlich in Plauderlaune war, bot seinem ausgewachsenen Kater zusätzliches Futter. Bruno richtete sein Gequassel zum Glück – zu seinem eigenen wie dem von Pollock – an die Sicherheitschefin. »Falls ich den Eindruck erwecke, von Ihnen viel zu früh erste Ergebnisse Ihrer Bemühungen zu verlangen, möchte ich schon im Vorfeld vielmals um Entschuldigung bitten, Miss Zelle. Es ist nur so, dass es mir keine Ruhe lässt, ob Sie etwas über den Mann herausgefunden haben, der sich Pollock wegen dieses interessanten Videos genähert hat. Der Verstorbene, dieser Mason Lee.«
    Trudy, die es sich nicht nehmen ließ, den Flitzer selbst zu steuern, obwohl das ein Computerprogramm ohne Murren und Knurren für sie übernommen hätte, schaute im Rückspiegel zum Beta. »Ich habe mehr über diesen Kerl herausgefunden, als mir lieb ist. Das Komischste zuerst. Er heißt – sorry, er hieß tatsächlich Lee. Zumindest mit zweitem Vornamen. Gavrilo Lee Amir. Ganz schön dämlich.«
    Oder auch nicht. Kater hin, Kater her, Pollock witterte eine Chance, in seiner kleinen Kompetenzfehde mit Trudy zu punkten. »Er hat nur zwei Risiken gegeneinander abgewogen. Wenn Leute einen falschen Namen annehmen, kommen sie oft besser mit ihrer eigenen Legende zurecht, wenn sie Teile der Wahrheit enthält. Und kluge Leute, die irgendwo unter falschem Namen agieren, wissen, dass die Gegenseite genau das möglicherweise auch weiß. Sofern die Gegenseite ihrerseits aus klugen Leuten besteht. Unser Lee hat sich nur dazu entschieden, Sie und Ihre Jungs für nicht besonders klug zu halten. Und was soll ich sagen: Er ist mit der Nummer durchgekommen.«
    »Sie reden wirres Zeug, Shermar«, kanzelte ihn Trudy ab. »Wie gut, dass wir nur einen Tatort begehen und keinen Zeugen vernehmen wollen.«
    »Sie müssen Pollock verzeihen«, bat Bruno. »Er ist ein furchtbarer Morgenmuffel.«
    Pollock zeigte Bruno den Stinkefinger.
    »Sehen Sie?« Bruno seufzte. »Was haben Sie noch über Gavrilo Lee Amir in Erfahrung bringen können?«
    »Er war in diversen Kon-Archiven jedenfalls keine Platzhalterdatei.« Trudy lenkte den Flitzer um eine Ansammlung Statuen und Blumenkübel, um in einen schmaleren Seitenkorridor abzubiegen. »Es konnte ihm zwar nie direkt ein Mord angelastet werden, aber er war bei einem halben Dutzend Anschlägen auf diverse Prominente seltsamerweise immer in unmittelbarer Nähe. Mal arbeitete er auf einer Feier für den Cateringservice, mal war er in einem der umliegenden Gebäude als Techniker beschäftigt. Alles rein zufällig.«
    »Ein Auftragskiller?«, fragte Bruno.
    »Was sonst?«
    »Wie kommen Sie an Kon-Archive?«, wollte Pollock wissen.
    »Neidisch?«, spöttelte Trudy. »Sagen wir mal so: Ich bin früher ganz schön rumgekommen, und hier und da schuldet mir der eine oder andere Mensch noch einen kleinen Gefallen. Das dürfte einer der Hauptfaktoren gewesen sein, wegen denen Lantis mich angestellt hat. Und wo ich auf Granit beiße, schmeißt Lantis einfach mit seinem Vermögen und seinem guten Ruf um sich. Vergessen Sie nicht: Nominell befinden wir uns in einer neutralen Zone mit lauter Gleichen unter Gleichen, die keine Lust darauf haben, dass sich hier fadenscheiniges Gesindel herumtreibt. Dafür ist mancher durchaus bereit, uns ein paar Informationen zu übermitteln, die sonst als vertraulich deklariert werden.«
    »Heil At Lantis und seinen tapferen Verteidigern!« Eingebildete Schnepfe. Pollock vergrub sich tiefer in seinen Sitz. »Wissen Sie auch, auf wen es Lee abgesehen

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