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Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Titel: Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Plischke
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nicht was von wegen Ansteckung über die Schleimhäute gehört?«
    »Ja«, bestätigte Bruno. »Ich sagte: ›Das Virus überträgt sich über die Schleimhäute seiner Opfer, die …‹«
    »Du brauchst nicht zurückzuspulen«, fiel ihm Pollock ins Wort. Das reicht schon.«
    »Wofür?«
    »Für eine neue Theorie.« Schleimhäute, na logisch … Pollock grinste. »Was ist, wenn sich die Opfer alle an Escorts angesteckt haben? Beim Sex hat man jede Menge Schleimhautkontakt. Und wir haben gesehen, dass eines der Opfer Besuch von einem oder einer Escort hatte. Escorts, Bruno, es waren Escorts. Leute, die überall fast unsichtbar ein und aus gehen können und über die man so gut wie gar nicht redet. Die perfekten Killer.«
    Seinem Faltenschlag im Gesicht nach zu urteilen, teilte Bruno Pollocks Enthusiasmus nur sehr bedingt. »Diese Theorie hat keine Lücken, sie ist eine einzige Lücke. Richtig, wir haben eine Escort gesehen. Eine. Bei einem der Opfer. Mehr nicht.«
    »Ich gebe zu, dass wir etwas Wichtiges versäumt haben«, gestand Pollock. »Wir haben uns von Trudy keine Videos liefern lassen, auf denen die Eingangsbereiche der anderen Wohnungen zu sehen sind. Kein Vorwurf an dich. Du bist neu. Das nehme ich auf meine Kappe. Lag wahrscheinlich an dem kleinen Anschlag von heute Morgen. So was bringt mich immer aus dem Konzept. Egal. Ich garantiere dir, dass wir auf diesen Aufnahmen andere oder vielleicht sogar die gleiche Escort sehen werden wie vor dem Apartment dieses verrückten Artefaktsammlers, sobald wir sie anfordern. Und übrigens gibt es jetzt auch Sinn, wie sich Colt Nadar im Himmel aufgeführt hat und was sein komischer Satz mit den Geistern sollte. Die, die kalt sind, auch wenn man sie liebt. Es war ein Geständnis. Oder sagen wir ein Eingeständnis. Er schämte sich vor seiner toten Frau dafür, dass er ihr im Tod nicht mehr treu sein konnte. Er hatte eine Escort, die ihm das gab, was ihm seine Frau nicht mehr geben konnte. In seinem verdrehten Hirn war das wahrscheinlich weniger schlimm, als wenn er sich eine neue Partnerin gesucht hätte.«
    An Brunos Faltenmuster hatte sich nichts geändert. »Du vergisst da was. Wenn diese Escorts die Opfer angesteckt haben, müssen sie ja selbst infiziert gewesen sein. Aber uns hat keiner was davon erzählt, dass irgendwelche Escorts ausgerastet wären. Spätestens als du Trudy auf unsere Unbekannte auf dem Video angesprochen hast, hätte sie dir das doch gesagt, wenn es unter den Escorts zu ähnlichen Vorfällen gekommen wäre wie unter den Bewohnern dieser Etage. So was bleibt doch nicht geheim.«
    »Elend langer Anlauf und doch zu kurz gesprungen«, feixte Pollock. »Es gibt Escorts, die infiziert sein können, ohne dass sie austicken. Denk mal scharf nach.« Pollock schaute Bruno an und begann, stumm zu zählen. Eins. Zwei. Drei. Vier. Fü…
    »Betas!« Bruno riss die Knopfaugen auf. »Betas! Die Escorts sind Betas.«
    »Herzlichen Glückwunsch, Mister Digger!«, gratulierte Pollock. »Ein freundliches Willkommen auf der Höhe der Zeit. Und jetzt rate mal, wer sich von einer gewissen Betarechtlerin, mit der er eben essen war, einen Termin mit einem gewissen Jemand aushandeln lässt, der sich mit Beta-Escorts bestens auskennt?«
    »Miss Purrtra arrangiert für dich ein Treffen mit einem Zuhälter?« Brunos Augen wurden noch einmal größer.
    »Ah, ah, ah«, machte Pollock. »Wir wollen doch bitte auf die richtige Wortwahl achten. Es ist dir doch sonst so ein ernstes Anliegen, keine Gefühle zu verletzen. Aber ja: Cleo macht für mich ein Treffen mit einem Escort-Manager klar.«
    »Wann?«
    »Hoffentlich bald.«
    »Aber …« Brunos Schnauze zuckte. »Aber … aber … du hast doch noch gar nichts von dem Virus gewusst, als du bei ihr warst. Wie bist du dann auf die Idee gekommen, einen Beta-Manager kontaktieren zu wollen?«
    »Ach, Bruno …« Ich binde dir bestimmt nicht auf die Nase, dass ich vorhin bereit war, nach jedem Strohhalm zu greifen. Umso schöner, dass einer davon anscheinend ein Rettungsring ist. »Das hatten wir doch schon mal: Ich Meisterdetektiv, du Sidekick. So steht’s im Drehbuch. Und wo wir es gerade von den niederen Diensten haben: Was haben deine Recherchen ergeben?«
    »Ist das jetzt noch wichtig?«
    »Unbedingt.« Lächelnd schenkte sich Pollock Palmwein nach. »Ich mache nur höchst ungern denselben Fehler zweimal. Ab jetzt fahren wir in diesem Fall nicht mehr eingleisig, wenn wir die Wahl zwischen mehreren Strecken haben.«
    »Clever.«

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