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Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Titel: Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Plischke
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ausdrücklich vorgenommen, ab jetzt immer zweigleisig zu fahren, und dabei bleibt es. »Thorium, wissen Sie zufällig etwas darüber, ob auf dieser Etage regelmäßig Beta-Escorts ihrem Job nachgehen?«
    »Sehe ich so aus, als ob ich für Sex bezahle?«, knurrte der Heavy.
    »Nein, nein«, beteuerte Bruno. »Sie sind ein attraktiver Mann in den besten Jahren.«
    »Oder steht Ihnen der Sinn nach etwas noch Exotischerem im Bett als einem Nacktmull, Pollock?«
    »Wir sind nur Partner«, nuschelte Bruno hastig. »Keine … Partner. Also Partner wie in …«
    »Klappe!«, brachte Pollock seinen Sidekick zum Schweigen. »Hören Sie, Thorium, ich wollte Sie auf keinen Fall in Ihrem Stolz als Jäger und Sammler von Bettgefährten verletzen. Vergessen Sie’s einfach, ja?«
    Wieder machte es den Eindruck, als wäre Makutsi der hypnotischen Kraft der Bilder um ihn herum erlegen. Mit verkniffenem Gesicht studierte er die Einblendung einer Grafik, die die Zunahme an bewaffneten Konflikten in der Galaxis binnen der letzten zehn Jahre anzeigte. Dann lockerten sich seine Züge, und er seufzte. »Pollock, wir sind Kollegen. Ich weiß genau, wie das ist, wenn man … verzweifelt irgendeiner Spur hinterherläuft. Ich nehme Ihnen die Frage nicht krumm.«
    Pollock wollte erleichtert aufatmen und stellte fest, dass das unter den Bedingungen, die in Mukatsis Halle herrschten, gar nicht so einfach war. »Nicht?«
    »Nein.« Der Heavy lächelte schelmisch. »Und ich wüsste da sogar jemanden, dem Sie einen schönen Gruß von mir ausrichten können, bevor Sie sie ihr stellen.«

30
    30.09.3042 A.D., 10:34
    System: Sol
    Planet: Erde
    Ort: Lantis Island, Privatraum 16a von Wilbur Graeme Lantis
    Wilbur Lantis hatte an diesem Morgen blendende Laune, wie immer, wenn er einem Mitglied seiner unüberschaubaren Nachkommenschaft eine verbale Abreibung verpasst hatte. Besonders stolz war er auf den Satz: »Der fette Arsch deiner neuen Frau würde sicher ein größeres Apartment rechtfertigen, Tate, aber in Anbetracht der Tatsache, dass du nach wie vor keine Eier hast, sollte euch der Platz in eurer alten Bude doch eigentlich reichen.«
    Das hatte Wilbur so gutgetan, dass er sich die Zeit nahm, abermals den größten Fehlkauf seines langen Lebens zu inspizieren. Den Raum, den er dafür in der Nabe reserviert hatte, betrat er selten – vielleicht ein, zwei Mal im Jahr. Er war kein Mann, der gern an selbst verschuldete Enttäuschungen erinnert wurde.
    Das Artefakt, das auf einem Podest ruhte, hatte ungefähr die Größe eines kleinen Elektrofahrzeugs und war von grob rechteckiger Form. Sämtliche Kanten waren allerdings abgerundet, und an seinem hinteren Ende beulten sich zwei Ausstülpungen aus, die Wilbur auf unangenehme Weise an etwas Organisches erinnerten – an Euter oder Pusteln, je nachdem, in welcher Gemütslage er war. Heute waren es einwandfrei Euter – Euter aus einem schwarzen, glänzenden Material, das das Licht regelrecht anzuziehen und zu schlucken schien.
    Wilbur hatte es von einem Schmuggler erstanden, der behauptete, es illegal im Asteroidengürtel zwischen Mars und Jupiter gefunden zu haben. Der Mann hatte beteuert, keinen blassen Schimmer zu haben, worum es sich bei diesem Artefakt handelte und welchem Zweck es einmal den Angehörigen der fremden Kultur gedient hatte, von denen es erschaffen wurde. Wilbur trat an das Objekt heran und streichelte seine Oberfläche. Es tat, was es immer tat, wenn man es berührte: Es gab ein Summen am alleruntersten Rand des menschlichen Hörspektrums von sich, begleitet von der Ahnung eines Vibrierens. Ich hätte den schmierigen Typen damals doch ordentlich verhören lassen und es nicht bei einem Standardlügendetektortest belassen sollen.
    Wilbur hatte eine ausgesprochen klare Vorstellung davon, warum ihn das Artefakt nicht losließ: Er hasste Dinge, für die er keinen Verwendungszweck erkennen konnte.
    Er wandte sich mit einer Frage an Themis, die er ihr schon oft gestellt hatte. »Du weißt wirklich nicht, was das ist?«
    »Nein«, kam die ernüchternde Antwort. »Es sei denn, du schließt dich endlich meiner Analyse an. Es ist mit hoher Wahrscheinlichkeit ein reiner Kunstgegenstand. Diese Annahme wird durch ähnliche Funde gestützt, die vor und nach deinem Erwerb dieses Objekts im gesamten Asteroidengürtel gemacht wurden.« Themis projizierte Aufnahmen von ähnlichen Relikten an die nächste Wand. »Der Gegenstand ganz links, der weiße, der deinem bis auf die Farbe exakt entspricht, wurde

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