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Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition)

Titel: Justifiers - Autopilot: Justifiers-Roman 7 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thomas Plischke
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bereits 2996 von Susan Michaels, einer ausgewiesenen Expertin auf dem Gebiet ahumaner Kunst, als basalinteraktive Skulptur identifiziert. Ich bedaure, es so hart formulieren zu müssen, mein Lieber, aber du solltest dich damit abfinden, ein Stück galaktischen Kitsch oder kosmischen Tand vor dir zu haben.«
    Wilbur tätschelte die Flanke des rätselhaften Objekts. »Hör nicht auf sie. Sie ist nur eifersüchtig.« Er zwang sich, seine Gedanken auf ein Projekt zu richten, das bessere Erfolgschancen hatte, als doch noch erfahren zu dürfen, dass er ein kleines Vermögen für die Entsprechung eines Handschmeichlers zum Fenster hinausgeworfen hatte. »Gibt es was Neues von Pollock?«
    »Er war heute Morgen bei Thorium Makutsi«, sagte Themis. »Falls Makutsi nicht etwas weiß, von dem wir nichts wissen, weicht Pollock momentan von der Spur ab, auf die ich ihn geführt habe.«
    »Und das schmeckt dir nicht.«
    »Nein, das stößt mir sogar übel auf, um in deinem falschen Bild zu bleiben.«
    »Entschuldige bitte.«
    »Nichts für ungut.«
    »Wie weit bist du mit seinem Spielzeug?«, fragte Wilbur.
    »Die Übertragungen sind ausgezeichnet verschlüsselt. Auf militärischem Niveau. Dafür brauche sogar ich meine Zeit. Ich schätze aber, dass ich in spätestens achtundvierzig Stunden so weit bin, solange keine unerwarteten Schwankungen in der Rechenleistung auftreten.«
    »Macht es dir Spaß?«
    Themis ließ sich Zeit mit einer Antwort. »Es ist eine willkommene Abwechslung.«
    »Du warst noch nie leicht zu unterhalten«, stellte Wilbur fest.
    »Ich bin eine anspruchsvolle Persönlichkeit«, erwiderte Themis.
    »Das warst du von Anfang an«, bestätigte Wilbur. »Und es ist einer der Gründe, warum ich nie verlernt habe, dich zu lieben.«
    Sie schwiegen eine Weile, in der Wilbur in einem weiten Kreis um seinen Fehlkauf herumschritt.
    »Wilbur?«, fragte sie schließlich.
    »Ja?«
    »Was passiert, wenn Pollock die Wahrheit über mich herausfindet?«
    Ja, was dann? Wilbur war an der Stelle angelangt, an der die Ausstülpungen aus dem Artefakt wuchsen, und plötzlich war er überzeugt davon, dass sie am Ende doch nichts als Pusteln darstellen konnten. »Falls es so weit kommt, müssen wir beide Pollock entweder schweren Herzens vertrauen oder ihn leider umbringen.«

31
    30.09.3042 A.D., 12:07
    System: Sol
    Planet: Erde
    Ort: Lantis Island, an Bord des Serviceliners Pleasant Surprise
    »Dein Gleiter ist da«, gurrte Dove.
    Sie hatte den Kopf durch den Türspalt gestreckt und blinzelte Manolete aufmunternd zu.
    »Danke.« Ist es schon so weit? Manolete schaute auf die Uhr. Tatsache.
    Er nahm sich Zeit, das letzte Öl auf seinen Hörnern gründlich einzumassieren. Noch vor ein paar Tagen hätte er sich beeilt, sobald ihn jemand dazu gedrängt hätte, einen Termin wahrzunehmen. Bullenbetas waren generell nicht für ihre geduldige Art bekannt. Inzwischen war er in solchen Momenten jedoch die Ruhe selbst. Manolete hatte sogar eine Erklärung für die Veränderung, die in ihm vorgegangen war: das Gespräch mit dieser blöden Tippse vom Howl of Freedom . Wie hieß sie noch gleich? Prissy. Ja, Prissy. Letzten Endes hatte sie mit ihrer albernen Nummer wahrscheinlich genau das Gegenteil dessen erreicht, was sie eigentlich beabsichtigt hatte. Manolete fühlte sich von seinen Klienten und Klientinnen kein Stück ausgenutzt und erniedrigt. Er war eine Nutte, völlig richtig, aber kein Sklave. Es gab nichts, wofür er sich zu schämen brauchte. Ihm war etwas unfassbar Wichtiges bewusst geworden: Er hatte die Kontrolle. Er war denen, die seine Dienste in Anspruch nahmen, körperlich weit überlegen, und mit dieser Überlegenheit war Macht verbunden. Die Macht über Leben und Tod. Wenn er es nur wollte, konnte er so mühelos Schädel einschlagen und Leiber aufspießen, wie sich andere Leute die Schnürsenkel banden. Er war eine Naturgewalt, und er wurde nicht gebändigt, nein. Ich bändige mich selbst. Weil ich es so will.
    Als das Öl schön eingezogen war, schlüpfte Manolete in das Outfit, in dem die Frau, die den Gleiter geschickt hatte, ihn am liebsten sah. Eine schwarze Lederweste, die sich eng um seinen muskelbepackten Brustkorb spannte, dazu eine schwarze Lederhose, im Schritt so eng wie eine zweite Haut. Abgerundet wurde das Ensemble durch ein Paar Stiefel mit stumpfen Sporen und ein rotes Halstuch.
    Dove begleitete ihn zum Gleiterlandeplatz auf dem Oberdeck, weil ihr offenbar wie immer nach einem Plausch war. Sie plapperte allerlei

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