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Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Titel: Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hallmann
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Speichereinheit. »Wie ein Mädchen.«
    Keine Vibration, keine Antwort. Tina lag im Koma.
    Nova fiel auf, wie viel dunkler der Himmel geworden war – noch immer war es heiß und ganz sicher noch nicht dunkel, aber die deutliche Ahnung der hereinbrechenden Nacht lag über der Ebene, und über den Horizont flackerten seltsame Lichter, als würden riesige Taschenlampen eine bläuliche Decke anstrahlen. Die Vorbereitung, die Sprengung, all das hatte sie viel Zeit gekostet. Plötzlich wurde ihr sehr bewusst, dass sie allein in einem erbärmlich nach Erbrochenem stinkenden Wagen saß und über einen fremden, dunkelnden Planeten raste. Wenigstens würde sie am Ziel nicht Arris oder Nox oder gar beide im Frosch mitnehmen, sondern Argon und Murray. Arris und Nox fuhren mit Morbus. Sie beschloss, für Kleinigkeiten dankbar zu sein.
    Nox dort unten im Krater erinnerte Argon an einen Gladiator, der ungeduldig auf Nachschub an Gegnern wartete. Er kreiste in den dichter werdenden Schatten über die Außenhülle der Virago und spähte ringsum in die Löcher. Von hier oben sah er winzig aus. Er reagierte nicht darauf, wenn sie ihn riefen.
    Inzwischen lag ein gutes Dutzend der bleichen Biester dort unten, er jagte ihnen ein kleines Stück in die Gänge hinterher, zerrte sie heraus und machte kurzen Prozess. Er sah aus wie ein Terrier, der übergroße Ratten abschlachtete. Durch die Schnelligkeit, mit der er sie tötete, kamen sie Argon mit einem Mal nicht mehr sonderlich bedrohlich vor, er musste sich selbst ermahnen und sich ins Bewusstsein rufen, dass es ein Irrtum wäre. Er war nicht Nox, er war nicht ansatzweise so schnell, er wich nicht mit derselben traumwandlerischen Sicherheit aus, wenn etwas nach ihm schlug oder biss, dass man fast hätte meinen können, er würde auch Kugeln lächelnd aus dem Weg treten, ohne dass sie ihn auch nur streiften. Und wenn Argon ebenfalls zentimeterlange, skalpellscharfe Krallen an Händen und Füßen hatte, dann war diese anatomische Eigenheit ihm bisher vollkommen entgangen.
    Außerdem – es waren einzelne Aliens, die Nox packte und beutelte, bevor er sie von sich schleuderte. Nicht zwei oder drei auf einmal, sondern jeweils nur eins, und schon bei fünf hätte es ganz anders ausgesehen. Vielleicht dasselbe Ergebnis, aber sicher nicht mit derselben Leichtigkeit. Und dort unten, erinnerte sich Argon unbehaglich, dort unten waren Hunderte.
    Die Schatten unten am Grund des Kraters, sofern man bei diesem unregelmäßigen Gefälle von einem Grund sprechen konnte, wurden tiefer. Es sah aus, als ergössen sich Schatten wie Abwasser aus den dunklen Eingängen in den Fels. Die Frequenz der Alienbesuche erhöhte sich, und Nox hatte auf einmal mit zweien zu tun – mit einem, das er aus einem Gang zerrte, und einem zweiten, das sich ungeachtet des schwachen Rests Tageslicht aus einem höhergelegenen Loch auf ihn stürzte. Der Aufschrei hinter ihm verriet, dass Murray der Umgebung nicht wie angeordnet hundert Prozent seiner Aufmerksamkeit schenkte, aber er sagte nichts, weil ihm der Mund offen stehen blieb angesichts der Eleganz, mit der Nox mit den beiden verfuhr. Normal war das nicht. Auch nicht für einen Tiger-Beta. Auch nicht für Nox.
    Unten hüpfte Nox auf und ab und stieß ein langgezogenes Maunzen aus, das sich an den unregelmäßigen Kraterwänden brach.
    »Tollwütig«, befand Murray kopfschüttelnd. »Oder ein Gehirnwurm. Da gab es mal eine Pandemie auf Quintus, noch bevor Twilight den Planeten übernommen hat … diese ganzen Viecher sind auf einmal aggressiv geworden und hatten keinerlei Bewusstsein mehr für Gefahren. Ich wusste nicht, dass sich auch Betas infizieren können, aber er benimmt sich genauso. Möglicherweise …«
    »Er weiß, was er tut«, bemerkte Arris, der gute fünf Meter von Murray entfernt stand, trotzdem jedes Wort verstand und eher ein Auge für die Dunkelheit in den Löchern hatte als für Nox. Jetzt aber warf er einen Blick auf seinen Teamkollegen, der Argon vermuten ließ, dass er sich selbst nicht ganz so sicher war.
    Er wechselte auf die gemeinsame Frequenz, über die alle mithören konnten. »Morbus?«
    »Was?« Ein Blaffen, das verbale Äquivalent zu einem Tritt, mit dem man einen aufdringlichen Hund aus dem Weg befördert.
    Argon hob die Brauen. Die hatten es alle wirklich nötig, die armen Verratenen zu spielen … ausgerechnet. »Nox ist unten im Krater und frisst Aliens.«
    » Was? Hol ihn da raus! Es ist gleich dunkel!« In Morbus’ Stimme klang ein

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