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Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Titel: Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hallmann
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raschen Bewegungen das Seil über Hand und Ellbogen auf und machte am Ende einen Knoten, ohne hinzusehen, bevor er es sich über die Schulter hängte. »Mir hat er da unten wesentlich besser gefallen. Komm.«
    Sie folgte ihm. Irgendwie war er ihr im Augenblick vertrauter als Argon. Dabei hatten sie beide das mit der Kassette für sich behalten, nur nahm sie es Wolf, zumindest für den Augenblick, weniger übel.
    »Glaubst du, das geht gut?«, fragte sie ihn leise. »Diese Notgemeinschaft von Todfeinden?« Erst als sie es sagte, fiel ihr auf, dass sie Nox zitierte, und Wolf schaute sie merkwürdig an.
    »Solange beide Seiten was davon haben, vielleicht«, erwiderte er nach kurzem Überlegen.
    »Also nein.«
    »Also nein.« Er nickte und legte ihr zu ihrer Überraschung wie selbstverständlich einen Arm um die Schultern, und das Gefühl war so schön, dass sie fast geweint hätte. »Langfristig ganz sicher: nein.«
    Als sie ankamen, würdigte Argon Nova keines Blickes. »Steig ein«, sagte er nur, und sie huschte zum Frosch, glitt hinter das Steuer und legte die Hände auf das Armaturenbrett.
    In der Luft hing der Geruch nach Erbrochenem. Irritiert schnupperte sie, versuchte es auszublenden, aber der Gestank war penetrant.
    Der Motor war schon eine ganze Weile aus, der Wagen schlief tief. Der Absturz und vielleicht auch die Hitze hatten ihm zugesetzt, und sie spürte den Verschleiß, nahm wie den leichten Schmerz eines alten Blutergusses kleine Beschädigungen an der hinteren Achse wahr, registrierte die zu einem guten Drittel entleerte Batterie und die von Sprüngen durchzogene Frontscheibe, aber der gute Wille dieses Fahrzeugs erfüllte ihren Geist wie die Gegenwart eines Freundes. Jedes Fahrzeug, vor allem die mit elektronischen Steuereinheiten, hatte eine Persönlichkeit, und während der Jeep mitunter schnell beleidigt war und häufiger mal kleine Reparaturen brauchte, machte der Frosch alles mit, solange er konnte. Die Virago hingegen …
    Sie seufzte und strich über den kleinen Bildschirm. Der Frosch erwachte wie ein Hund, sofort bereit, etwas für sie zu tun. Es war schön, wenigstens eins der elektronischen Crewmitglieder lebendig wiederzuhaben. Die Virago ist tot , dachte sie, als würde sie es ihm mitteilen. Und Tina hat ihren Körper verloren und vielleicht auch noch mehr .
    Natürlich reagierte der Frosch darauf nicht. Mit Trauer konnte er nichts anfangen. Nova legte die Hand über die tiefe Beintasche ihres Overalls, ausgebeult von Tinas Speichereinheit, die darin schlummerte. Dann schaute sie nach draußen, wo sich der Jeep näherte und eine gewaltige Staubfahne hinter sich herzog.
    Argons Körperhaltung war steif und voller Abwehr, als der Jeep hielt. Hinter Nova stiegen Scar und Murrays Sohn ein, neben ihr Wolf.
    »Ach du Scheiße«, sagte Wolf und schnüffelte. »Denen leihen wir den Wagen aber nicht noch mal.« Er beugte sich vor und beäugte den Fußraum und die Seite des Beifahrersitzes. »Na, wenigstens haben sie es weggewischt – so einigermaßen.«
    »Das kann doch nicht wahr sein«, jaulte Scar auf und wollte die Tür wieder öffnen. Mit einer kurzen Berührung des Armaturenbretts ließ Nova die Fenster herunterfahren, und Scar steckte grollend die feuchte Nase hinaus.
    »Da ist ja der Kohlkopf«, sagte Wolf, als ein hochgewachsener Mann in Flecktarn aus dem Wagen stieg und auf Argon zukam.
    »Hä?«, machte Scar hinten.
    »Wegen dieses uralten Rätsels«, erklärte Nova. »Wenn du eine Ziege, einen Wolf und einen Kohlkopf über einen Fluss bringen willst, ohne dass der eine den anderen frisst, und du hast nur ein Boot …«
    »Wieso denn Fluss? Boot? Hä? Willst du mich verarschen?«
    »Das kenne ich«, sagte Murrays Sohn lebhaft. »Nur anders. Wenn du in einem Shuttle mit nur einem Frachtraum einen Gravosaurus, einen Javee-Falken und eine Parabellische Mango transportieren willst, wie …«
    »Was ist denn das für ein Scheißdreck? Fahr einfach los.«
    »Noch nicht«, sagte Wolf. »Erst wenn Argon das Okay gibt.«
    » Fuck Argon«, knurrte Scar gereizt. »Fahr los. Oder hör wenigstens auf, irgendwas von Scheißmangos und dämlichen Booten zu erzählen.«
    »Das Problem ist jedenfalls das Gleiche«, sagte Nova zu dem Jungen. »Du kannst jeweils zwei davon nicht am selben Ort lassen, und nur in deiner Gegenwart sind sie friedlich. Also …«
    » Den Gravosaurus will ich sehen, der in seiner Gegenwart friedlich ist«, wieherte die Hyäne. »Warum das denn? Der schluckt ihn runter, dann den

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