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Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Titel: Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hallmann
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knapp, bevor ihm das Heck abschmieren wollte, auf dem glitschigen Untergrund der zerquetschten Pflanzen griff und weiter so ungefähr geradeaus raste. Er warf einen Blick in den Rückspiegel. Die Verfolger waren eine amorphe Masse, die allmählich zerfiel, ein paar besonders begabte Sprinter ganz vorn, das Feld fächerte etwas auf. Trotzdem erinnerte es ihn immer noch mehr an eine Flutwelle als an lebende Wesen, die einer Art Konservenfutter hinterherjagten, das nicht mal einen Bruchteil von ihnen würde sättigen können. Irgendwo in seinem Bewusstsein regte sich Empörung über die schiere Sinnlosigkeit dieser Hatz – wenn sie sie kriegten, stand die verpulverte Energie dieses außer Kontrolle geratenen bleichen Mobs in keinem Verhältnis zu dem Gewinn, den einige von ihnen dadurch haben mochten, dass sie ein paar Leute verspeisten. Und sie selbst hatten erst recht nichts von dem Deal.
    »Sieben Meter«, sagte Arris.
    »Hä?«
    »Rund sieben Meter haben wir gutgemacht.«
    Falls Argon von so präzisen Werten beeindruckt war oder sie für blanke Angeberei hielt, ließ er sich weder das eine noch das andere anmerken. »Da vorn«, sagte er über die allgemeine Frequenz. »Nova, Vorsicht. Der Fels. Die anderen kamen aus der Richtung von so einem Ding.«
    »Niedlich ist sie«, bemerkte Morbus, konnte selbst nicht glauben, was er da gesagt hatte, und heizte durch eine lange Furche, die angenehm eben war; links und rechts schleuderte es zerfetzte Blätter und Staub hinaus.
    »Was?«
    »Deine Pilotin.«
    »Fass sie nicht an«, warnte ihn Argon, und über den Rückspiegel fing Morbus einen Blick auf, aus dem plötzlicher Zorn loderte. Als hätten sie gerade nichts Besseres zu tun, als sich Hahnenkämpfe um ein Mädchen zu liefern, das ihn nicht einmal interessierte.
    Halbzeit. Bergfest. Hälfte der Strecke geschafft, Hälfte noch vor ihnen. Die Hälfte von etwas hinter sich zu haben, hatte ihm noch nie geholfen. Bei guten Dingen fiel ihm dann schmerzhaft auf, wie kurz, bei schrecklichen, wie lang die erste Hälfte gewesen war.
    Der von Argon angemahnte Fels lag bereits hinter ihnen, ohne dass etwas passiert war. Er erlaubte sich den Gedanken, dass sie es schafften.
    »O Gott«, winselte jemand übers JUST , »o Gott, o Gott, ich habe einen Sohn, o Gott, ich will nicht, ich will nicht sterben, nun fahr, fahr …«
    Vor Verblüffung hätte er fast das Ende der Furche übersehen, die Ähnlichkeit mit einer Sprungschanze hatte, mit knapper Not richtete er den Jeep noch halbwegs aus, und sie hoben ab, krachten ein Stück weiter mit ächzender Federung auf. Tief im Wagen knirschte es unheilverkündend, und irgendwas lief unrund. Egal – es lief.
    »Schnauze«, bellte die niedliche Pilotin scharf ihren Mitfahrer an, aber der Cetaner ignorierte sie, und sie brüllte über sein Wimmern hinweg: »Da ist was auf …«
    »Scheiße«, bellte Eddie zugleich.
    »… zwei Uhr.«
    » MORBUS! «
    Obwohl alles dagegen sprach, von der Wahrscheinlichkeit bis zu seinem eigenen Glauben daran, überlebten sie auch diesmal dasselbe Manöver wie zuvor und rasten wenige Sekunden später auf der rechten Seite des Froschs dahin. Ganz kurz erhaschte Morbus einen Blick ins Wageninnere, er sah kaum mehr als Schatten, die Pilotin im Profil, der Anblick berührte ihn seltsam; dann berührte ihn eher das Problem, dass einer der Reifen in ein tiefes Schlagloch geriet und der Wagen den Aufstand probte. Für einen Augenblick glaubte er zu spüren, wie er die Kontrolle verlor, und zwar endgültig – dann waren sie wieder auf Kurs, und er schluckte runter, was aus seinem Magen aufgestiegen war.
    »Lass den Scheiß«, japste Eddie. »Mann – sie kommen von beiden Seiten, und auf der anderen Seite sind sie fast …«
    Der Rest seines Satzes ging im Aufschrei aus dem anderen Fahrzeug unter, dann hämmerten Schüsse, und im nächsten Augenblick geriet der Frosch aus der Spur. Knapp zog Morbus den Jeep zur Seite, sah schon den Frosch sich überschlagend an ihnen vorbeipoltern, aber sie fingen sich wieder, sie fingen sich, Eddie brüllte etwas in seinem Ohr, und er musste es zweimal brüllen, ehe Morbus klarwurde, was er sagte. Ein kurzes Stück ebener Strecke, er traute sich, die Augen abzuwenden und einen raschen Blick zu riskieren, und es stimmte … auf dem Dach des Froschs kauerte eine Lucie, die Krallen tief ins stählerne Fleisch des fremdartigen Gegners geschlagen, und versuchte, sich durchs Metall zu beißen, und wenn er sich nicht irrte, klebte an der

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