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Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Titel: Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hallmann
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Näherkommen versuchte, auf die Füße zu kommen. Sie packte sie am Arm, riss sie hoch und stieß ihr den Ellbogen ins Gesicht. Ob sie nur so tat, als machte es ihr etwas aus, oder ob auch die Toten etwas spürten, wusste Scar nicht. Aber entweder konnte sie ihnen wehtun, oder die Pilotin war der Meinung, dass es sich noch lohnte, die Farce fortzusetzen.
    »Hör auf zu heulen«, sagte sie zu ihr und schleifte sie mit sich, fort von den Kisten und dem Sprengstoff. Es würde keine große Sprengung sein, aber besser, man war nicht im Weg.
    Die Tote heulte weiter und biss nach ihr, trat und kreischte. »Bitte«, flehte sie, und dann schrie sie sie auf einmal an, sie habe Wolf getötet, und Scar wusste, die Farce war wirklich noch nicht vorbei. Sie schleifte sie ins Büro, stieß sie in eine Ecke und schüttelte den Kopf. »Ich weiß doch genauso gut wie du, dass er nicht wirklich tot ist«, sagte sie leise und vertraulich, als wäre das ein Geheimnis nur zwischen ihnen. »Inzwischen ist er längst wieder aufgestanden.« Sie lachte. »Glaub nicht, es hätte mir etwas ausgemacht, ihn wirklich zu töten, wenn ich nur gewusst hätte, wie. Vielleicht verbrennen? Oder sprengen? Vielleicht tu ich das bei dir, wenn du auch außerhalb des Orbits nicht stirbst. Dann tu ich es mit uns beiden. Dann weiß ich ja, dass ich es auch in mir trage.«
    Da schwieg die Pilotin, das Gesicht wie eine große Wunde vor Entsetzen, dass sie Bescheid wusste. Fast empfand Scar Mitleid. »Es ist nicht so schlimm, tot zu sein, wenn man es dann einfach gut sein lässt«, tröstete sie und zündete die Sprengsätze.
    Die Explosion klang fern und schwach. Ganz sicher war Morbus nicht, tatsächlich etwas gehört zu haben, aber auch die anderen schauten auf. Zwischen ihnen schimmerte geisterhaft das Holo von Station I, die nicht sehr zahlreichen Zugangsmöglichkeiten waren rot hervorgehoben. Sie hatten nicht vor, der sprengwütigen Hyäne direkt zu folgen, aber sie versuchten einzuschätzen, bis wann sie es frühestens bis zur Bodenstation schaffen würde – wie viel Zeit ihnen also blieb, um hier rauszukommen und sie entweder abzufangen oder die Station aufzuräumen, von deren Besatzung sie nichts wussten, und dort auf sie zu warten.
    »Das war weit weg«, sagte Morbus.
    Toro, der sich über den Tisch gebeugt hatte, richtete sich auf, neben ihm sah Argon erstaunlich zierlich aus. »Nah genug.«
    Wenn Eddie noch am Leben war und Morbus ihn anfunkte, während er gerade mit seinem kleinen Kasten und dem Bewegungsmelder herumexperimentierte, war er einen Kopf kürzer, das war ihm klar. Also ging er zur Tür, schaute hinaus und kniff die Augen zusammen, um das Dämmerlicht der ovalen Halle zu durchdringen und die Dunkelheit des kurzen Gangs dahinter. Er sah rein gar nichts, dort hinten hätten sich drei Elefanten, vier Lucies und eine ganze Teeparty befinden können … solange nichts davon im Dunkeln leuchtete, hätte es sich seinem Blick entzogen. »Eddie?«, fragte er leise.
    Arris trat neben ihn, schaute ebenfalls hinaus und seufzte erleichtert auf. »Er ist da. Was war das eben?«
    Morbus schob ihn zurück und zog die Tür wieder zu. »Ich nehme an, sie hat sich den Weg unten freigesprengt.«
    Am Kartentisch warfen sich Argon und Toro einen langen Blick zu. In den Augen beider Männer lag etwas, das Morbus wünschen ließ, er würde nicht dabei sein, wenn sie die Hyänen-Beta in die Finger bekamen. Für die Rachenummer hatte er nichts übrig, er bevorzugte es, sich für einen im Grunde friedlichen Menschen zu halten.
    Argon schaute wieder auf das Holo hinunter. Seine Stimme war kalt und präzise, das Gesicht kalkweiß und vollkommen ausdruckslos, wenn man nicht den Fehler machte, ihm in die zornesdunklen Augen zu schauen. »Hier. Hier muss sie raus. Und wenn sie sich auch nur ansatzweise gemerkt hat, wie das Plateau aussieht, und auch nur im Entferntesten etwas vom Klettern versteht, dann geht sie hier runter.«
    »Warum da?«, fragte Toro verunsichert, der offenbar nichts mit Klettern am Hut hatte. »Kann man das so genau sagen?«
    »Weil die ganzen überhängenden Felsen links davon es notwendig machen würden, ständig neue Haken einzuschlagen. Auf der anderen Seite dürfte eine Menge Schlamm runtergegangen sein«, erklärte Argon. »Außerdem gibt es dort unten einen Fluss, der fast bis zur Bodenstation führt. Würde mich wundern, wenn sie freiwillig auf eine solche Orientierungshilfe verzichtet.« Mit einem ungeduldigen Ruck ließ er seinen

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