Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Titel: Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hallmann
Vom Netzwerk:
besorgt, es sei möglicherweise das nächste Erdbeben, das sich ankündigte.
    Eddie starrte auf die Anzeige seines JUST s. Sein Gesicht war kalkweiß. Er blinzelte, tippte aufs JUST , blinzelte noch einmal. Schaute auf, Argon direkt in die Augen. »Probleme«, sagte er heiser. Ohne hinzuschauen, sendete er ihnen, was er sah, und Argon glaubte, sich übergeben zu müssen.
    Es waren keine durchbrechenden Aliens oben. Es war auch nichts, was sich durch die zusammengeschweißten Kisten in den Katakomben arbeiten wollte. Jedenfalls nicht von außen.
    Eddies Drohne unten im Gang hatte Bewegungen erfasst und ihm gemeldet. Sie schwebte dicht unter der Decke, ihr Bild war wegen der mittelmäßigen Beleuchtung etwas unscharf. Trotzdem erkannte Argon Scar sofort – an den Ohren und den Bewegungen, denen trotz ihrer Effektivität jede Eleganz fehlte. In einer Hand hielt sie eine unangenehm vertraute Waffe, und mit der anderen zerrte sie die fest verschnürte Nova mit sich.
    Im nächsten Augenblick sah Scar die Drohne, richtete die Waffe darauf und schoss. Ein kurzer, greller Lichtblitz, und weg.
    Argon zuckte zusammen, als hätte der Schuss ihn getroffen, und sprang auf. Im Hinausstürmen zog er die Finch . Diese ganz spezielle Übelkeit hatte ihn erfasst, die aus der Ahnung entsteht, nah an der Gewissheit, dass man etwas Unwiederbringliches verloren hat. In seinem Kopf war für nichts anderes mehr Platz. Nicht mal für ein stures Nein oder einen Namen. Nur für die fiebrige, unbestimmte Hoffnung, sich zu irren. Glück gehabt zu haben. Nicht bestätigt zu finden, was er befürchtete.
    Im Quartier lag Wolf still quer über dem Feldbett, einen Arm über der Brust, der andere hing über die Kante. Argon streifte die Brille über, und aus Umrissen wurde Wirklichkeit.
    Hinter sich hörte er schwere Schritte. Sie verstummten. Niemand sagte etwas. In ihm war Stille. Betäubtes Schweigen. Er fühlte gar nichts.
    Sehr deutlich hingegen spürte er den Boden unter seinen Sohlen, als er zum Feldbett trat, sehr deutlich Wolfs noch warme Haut unter den Fingern, als er nach dem Puls tastete. Sein eigenes Herz schlug so heftig, dass er es für einen Augenblick in den Fingerspitzen fühlte. Es war eine nutzlose Handlung, aber unausweichlich. Er musste nach dem Puls fühlen, auch wenn Wolfs Augen offen standen und zur Decke schauten, auch wenn ein dunkles Loch in seiner Brust war, in dem Haut und Kleidung miteinander verschmolzen waren.
    Er drehte sich um. Hinter ihm stand Toro. Die anderen waren draußen geblieben.
    »Nova«, brachte Toro nur heraus.
    Argon wandte sich zum Gehen. Gar nichts fühlte er, nichts außer betäubendem Rauschen im Kopf und ungeheurem Druck in Brust und Bauch und jener seltsamen Beschleunigung, die die Welt manchmal erfährt, wenn es einen so weit nach draußen katapultiert. Er sah Eddie, an dem gerade die bewaffnete Drohne vorbeisauste, an sein Handgelenk greifen, und eine Übertragung kam rein, von Eddie weitergeleitet.
    »Bleibt, wo ihr seid.« Scars Stimme war kalt. »Ich weiß, dass ihr wisst, wo ich bin. Und ihr wisst auch, wen ich dabeihab. Ich hab sie in Sprengstoff eingewickelt wie ein Weihnachtspäckchen. Und im Schacht ist auch was. Genug, verlasst euch drauf. Und ein Bewegungsmelder. Probiert es ruhig aus. Das reicht sogar für euch, will ich wetten. Bleibt also gefälligst einfach, wo ihr seid.«
    Eddies bewaffnete Drohne hatte auf halber Höhe des Gangs abrupt angehalten, und jetzt öffnete er den Mund, um zu antworten, aber die Verbindung war bereits wieder tot.
    Sie starrten einander an. Argon durchzuckte ein mächtiger Impuls, er wollte nach unten hetzen, sich das Miststück schnappen, irgendwer brüllte ihm etwas hinterher, da merkte er erst, dass er sich tatsächlich in Bewegung gesetzt hatte, aber er hatte nicht völlig den Verstand verloren. Er betrat den Schacht nicht, sondern kauerte sich am Rand nieder und versuchte, etwas zu erkennen. Die Tür stand offen, ein Stück neben dem Kabelbündel baumelte das Stahlseil, mit dem Toro die Kisten gesichert hatte, falls die Transportdrohne an Kabeln oder Schachtwänden anstieß. Neben ihm tauchte Morbus auf und leuchtete hinein.
    »Sie hat die Misanthrope «, sagte Argon heiser, während er etwas zu erkennen versuchte. »Sie hat die verdammte Misanthrope . Ich dachte, die hast du?«
    »Sie war weg, als ich aufgewacht bin.« Morbus flüsterte fast, als befürchtete er, der Bewegungsmelder würde auch auf Geräusche reagieren, die allzu laut durch den

Weitere Kostenlose Bücher