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Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Titel: Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hallmann
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getan.
    »Allein?«, fragte Morbus. Es war ein Wunder, dass er nicht schon längst von irgendwem totgeschlagen worden war – allerdings, versucht hatten es einige. Er hatte offenbar keine Ahnung, wann man die Schnauze hielt, sondern starrte Eddie an und schüttelte den Kopf. »Spinnst du? Die geht doch nicht allein rüber – zu Fuß und ohne Rückendeckung da runter und dann zur Bodenstation, wo irgendwer ist oder gar keiner, mit einer Gefangenen, die sie behindert … um ein Shuttle zu kapern, von dem sie nicht weiß, wie man es fliegt?«
    »Ich spinne nicht«, sagte Eddie. »Aber sie. Sie spinnt. Und ja, genau deshalb wird sie es genau so machen. Ich hätte mich auch nicht in die Grube mit Viechern gestürzt, um ein bisschen Gladiator zu spielen, aber Nox hat exakt das getan.«
    »Das Blut.« Morbus sah erschüttert aus. »Scheiße. Sie ist noch immer auf irgendeinem Trip. Das hält eine Weile an. Oder …«
    »Schaff ihn weg«, sagte Eddie und hielt ganz still. »Schaff ihn mir vom Hals.«
    Argon kannte den Blick, die Körperhaltung, und selbst Morbus nahm wahr, dass es eng wurde, vielleicht ging ihm auch auf, dass es eilig war. Jedenfalls zog er sich hastig zurück, und sie ließen Eddie dort sitzen mit seinem Kasten und dem Sprengstoff, eilten an der stummen Drohne vorbei und schlossen die Tür des Besprechungsraums von innen.
    Schatten. Überall Schatten. Sie krochen über den Gang, sie nisteten in den leeren Augenhöhlen der Pilotin, sie waberten durch die Luft, hauchfeine Schleier, die den Atem dämpften, sich in der Lunge absetzten, das Sichtfeld begrenzten. Sie hatten sie vergiftet, das wusste Scar, und sie wusste auch, dass sie von hier fortmusste. Irgendwohin, wo man ihr helfen konnte. Raus aus der Enge der Anlage. Runter von dieser Dreckskugel von einem Planeten, auf dem es nichts gab außer Blut und Toten.
    Die Wände waren viel zu nah. Sie sehnte sich nach einem Bad, einem Meer, einem Haus mit Garten, einer Bar. Sie sehnte sich nach Leben. Hier gab es keins. Hier gab es gierige, bleiche Gerippe, die nicht starben, wenn man sie mit Kugeln vollpumpte, und es gab Tote, die nicht einsehen wollten, dass sie gestorben waren, und Lebende für tot erklärten. Sie wusste, dass sie die einzigen Überlebenden des Absturzes gewesen waren – sie und Stray. Die Toten sahen es nur nicht ein. Und sie wollten sie nicht fortlassen.
    Die tote Pilotin sah zu, wie sie den Sprengstoff an den Kisten befestigte, und sie tat, als würde sie weinen. Sie wusste ja nicht, dass Scar längst klar sah. Dass Stray ihr das Geheimnis verraten hatte, mit seinem letzten Atemzug. Lass es sie nicht merken , hatte er geflüstert, lass sie nicht merken, dass du Bescheid weißt. Solange sie es nicht wissen, werden sie weiter so tun, als wäre alles in Ordnung. Spiel mit und warte auf eine Gelegenheit, abzuhauen .
    »Das Schlimmste ist«, sagte Scar zu der weinenden Toten, während sie die Zünder befestigte, »dass der Tod keine Option mehr ist. Nicht hier.«
    Die Pilotin keuchte, riss die leeren Augenhöhlen weit auf und tat, als ob sie nicht verstand.
    Scar lächelte ihr zu. »Ich werde keine von euch«, versprach sie. »Ich schaffe es von hier weg. Und dich nehme ich mit.« Wie sie sich ihrer entledigte, wenn sie erst einmal dort draußen waren, raus aus dem Orbit, würde sie sehen. Möglich, dass sie dann einfach starb, dass die seltsamen Schwaden es nicht aus dem Orbit rausschafften, dass sie dort oben einfach nur noch eine Tote sein würde. Egal. Wenn Scar erst einmal hier weg war, würde sie sehen. Sie konnte das Shuttle weder starten noch landen, aber sie war durchaus in der Lage, einen Notruf abzusetzen, und dann würde sich zeigen, wer sie fand. Wenn es die Falschen waren, würde man sie zurückschleifen und ein Exempel an ihr statuieren. Diese schlimmste aller Optionen hatte ihren Schrecken verloren. Solange sie nur liegen blieb, wenn sie sie umbrachten, sollte es ihr recht sein. Solange sie diese Seuche nicht mitnahm und sie ins Universum hinaustrug. Sie dachte an Stray, der auch nicht zu einem der ihren geworden war, aber sie bezweifelte, dass sie seine Stärke besaß.
    »Lass dir helfen«, sagte die Pilotin, schwarze Tränen rollten aus ihren Augenhöhlen. »Lass dir doch bitte helfen. Du bist krank. Du kannst nichts dafür, du bist krank, ich sage es ihnen, und sie werden dir nichts tun. Sie werden dir helfen.«
    Scar steckte den letzten Zünder ein, ging zurück zur Pilotin, die auf dem Boden kauerte und bei ihrem

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