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Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Titel: Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hallmann
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ein, dass er nichts gegen die Kopfschmerzen genommen hatte, die ihn früher oder später nach einem Sprung immer überfielen.
    Wortlos trat Wolf neben ihn, beugte sich zu Little hinunter und zog seinen Kopf an den Haaren zurück. Die Augen standen offen, eins war in der Höhle verdreht.
    Es war ein Anblick, der einem jüngeren Argon wochenlang Albträume beschert hätte. Dass es inzwischen nicht mehr so war, hätte ihn vielleicht erschrecken sollen, aber er empfand nichts. Gar nichts.
    »Die Bezahlung ist in seinem Quartier«, murmelte Wolf. »Na, das nützt uns viel. Jetzt liegt das Geld da draußen im Dreck, zusammen mit Gwenni. Das war’s ja wert, du Scheißkerl. Ich wüsste gern, wie viel es war.« Er ließ Littles Kopf los, richtete sich auf und ließ sein Genick knacken. »Ist eigentlich egal, aber ich wüsste es gern. Bist du in Ordnung?«
    »Die Kassette«, sagte Argon. »Die verdammte Kassette.«
    »Unmöglich, dass es deshalb war. Vollkommen unmöglich. Und selbst wenn wir aufgeflogen wären, was, wie gesagt, nicht möglich ist, dann hätten sie uns am Raumhafen aufgehalten. Riesenaufgebot, Sicherheitstruppen, Festnahme, das ganze Programm. Nicht irgendwelche Leute, die den Koch bestechen, um aufs Schiff zu gelangen.«
    Argon betrachtete Wolfs Gesicht. Sie kannten einander fast ihr ganzes Leben lang. Er fragte sich, was er getan hätte, wenn es nicht Little gewesen wäre, sondern Wolf, aber dann schüttelte er den Gedanken ab – er war absurd.
    »Die Betas«, sagte er. Seine Lippen waren taub, ihm war ein wenig übel. »Vielleicht ihretwegen. Vielleicht sind sie illegal. Vielleicht sind sie abgehauen.«
    Wolf neigte den Kopf. »Du meinst, Tracker würden sich aufs Schiff schleichen und dann …«
    »Wir waren auf Quintus«, erinnerte ihn Argon. »Quintus liefert entlaufene Justifiers nicht aus. Jedenfalls keine Betas.«
    »Stimmt.« Ein langsames Nicken. »Das stimmt.«
    Eine Schmerzwelle rollte durch Argons Kopf, ihm war, als schwankte der Boden. Es war wirklich an der Zeit für hochdosierte Painkiller. Er wischte die rechte Hand an einer unbesudelten Stelle der Hose ab.
    Wolf trat zu seinem Spind, öffnete ihn und warf Argon eine kleine Dose zu. Darin befanden sich winzige blaue Pillen. »Eine reicht«, warnte er. »Das ist hartes Zeug.«
    Argon nahm zwei. Wolf schüttelte den Kopf, sagte aber nichts.
    »Ich ziehe mich um und schau noch mal nach Nova, ehe wir die Passagiere rausholen.«
    »Willst du mit Stray reden? Wegen eventueller Tracker?«
    Argon zuckte mit den Schultern. »Was soll er sagen? Außer dass es möglich ist? Aber ja, wir sollten ihn fragen, ob ihm Littles Beschreibung etwas sagt.«
    »Kredithaie«, sinnierte Wolf, nahm ein Handtuch aus seinem Spind und warf es auf die Blutpfütze, die über den schrägen Boden auf die Wand zulief. »Tracker. Vielleicht irgendwelche Leute, mit denen die Cetaner Ärger haben. Der Typ, dem wir die Kassette abgenommen haben – wie hieß er noch gleich?«
    »Ist doch egal. Worauf willst du hinaus?«
    »Darauf, dass es ein verdammtes Wunder ist, dass wir nicht das ganze Schiff voller Leute haben, die uns an den Kragen wollen. Eine Proviantkiste voll, das ist angesichts der Liste von Leuten, die uns möglicherweise ans Leder wollen, regelrecht harmlos.«
    Argon spürte, wie sein Mundwinkel zuckte. »Deine Mutter würde sagen: Ich wusste immer, dass sein Cousin kein Umgang für meinen Wolf ist.«
    Wolf hob die Brauen. »Deine eigene Mutter auch, mein Freund«, sagte er trocken. »Deine auch.«
    Unter der fest verschlossenen Luke, durch die vor einiger Zeit der verstörte Koch gekrochen und durch die kurz zuvor zwei Männer und ein Stier-Beta emporgeklettert waren, durchrieselte ein zarter Schimmer die Luft. Für den Bruchteil einer Sekunde zeichnete sich etwas zwischen den dunklen Rippen aus Ultrastahl ab, die den Schacht stabilisierten, und wenn die Kameras noch funktioniert hätten, dann hätten sie möglicherweise genug Daten erfasst, um dem Betrachter das Bild einer vage menschlichen Gestalt zu zeigen. Aber die Kameras funktionierten nicht mehr, und so verschmolz die Gestalt unbemerkt wieder mit der Umgebung, und das leise, gereizte Zischen hätte ebenso gut von einer defekten Leitung stammen können, aus der langsam, aber unaufhaltsam Gas entwich.
    Die Luke war zweifach gesichert. Die auch im Notstrombetrieb intakte magnetische Versiegelung hatte der Eindringling erfolgreich umgangen, aber offenbar gab es noch eine manuelle Sicherung, und gegen die war

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