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Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Titel: Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hallmann
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gefragt. Aber es ging nicht um uns. Es ging um die Passagiere. Nur um die Passagiere.«
    »Der Störsender«, sagte Argon. »Hat …«
    »Welcher Störsender?«
    »Der im zweiten Maschinenraum.«
    »Ich weiß nichts von einem Störsender.« Littles Verwirrung schien echt zu sein. »Ich habe nur die Kameras …«
    »Die Kameras?«
    »O scheiße, ja. Ich … es tut mir so leid!« Little holte tief Luft und straffte sich. Er war kein Feigling. »Ich habe die Kameras unten deaktiviert und die im Passagierbereich. Nicht die bei uns. Nur bei den Passagieren. Ich weiß, das war … unverzeihlich.«
    Argon wechselte einen Blick mit Wolf. Wolfs Gesicht war wie aus Granit, die Lippen schmal und blutleer. Little hatte jemanden an Bord gelassen. Das war in der Tat unverzeihlich.
    »Damit sie zu den Passagieren können«, sagte er leise, »hättest du das Schott aufgelassen. Richtig?«
    Little starrte ihn an. In seinem Gesicht dämmerte Begreifen. »Die Kameras in unserem Bereich waren noch eingeschaltet«, flüsterte er. »Ich hätte niemals …«
    »Wie sah er aus? Der dich angesprochen hat?«
    Little sah aus, als wäre er um zehn Zentimeter geschrumpft, sein Gesicht war grau. »Bisschen kleiner als du, lange Haare, so ein kantiges Gesicht … kam mir nicht vor wie der Allerhellste.«
    Wolf erwiderte Argons Blick und zuckte mit den Schultern. Toro schüttelte den Kopf. Das sagte keinem von ihnen etwas.
    »Die Bezahlung ist in meinem Quartier«, sagte Little. »Du kannst sie natürlich haben. Nicht dass das irgendwas wieder gutmacht. Das weiß ich. Wenn wir hier weg sind, siehst du mich nie wieder. Ich weiß, dass ich Mist gebaut habe, ich …«
    »Warum?«, fragte Argon. »Das wüsste ich gern. Warum?«
    »O Mann. Scheiße. Das ist …«
    Argon wartete. Little rieb sich mit beiden Händen das Gesicht. Als er Argon wieder anschaute, war sein Blick klar und resigniert.
    »Wir haben alle mitbekommen, wie es steht, Captain«, sagte er leise. »Wir alle. Puke hat überlegt, sich nach etwas anderem umzusehen. Er hat es nur nicht getan, weil Gwenni dagegen war. Aber ich … ich habe keine Lust darauf, immer nur abzuhauen. Ich weiß, was für Leute das sind, die kommen, wenn man die Raten nicht mehr zahlen kann, und die unterscheiden nicht zwischen dem, der ihnen was schuldet, und denen, die nur für ihn arbeiten. Ich will so nicht enden. Ich habe noch was vor mit meinem Leben.«
    Wie schnell oder langsam er das Messer zog, hätte Argon nicht zu sagen vermocht. Vielleicht sehr gemächlich, vielleicht aber auch so schnell, dass man hätte meinen können, es flöge wie von selbst in seine Hand. Er sah rot, wirklich und wahrhaftig rot. Das Notlicht war gelb, aber ihm kam es vor, als übergieße es Little mit Blut.
    »Scheiße, Captain«, sagte Little, als Argon die kurze Distanz zwischen ihnen mit zwei raschen Schritten überwand. Er wehrte sich nicht einmal, als Argon die lange, gezackte Klinge bis zum Anschlag in seinen Bauch versenkte, sie ein Stück nach oben zog und sie wieder herausriss, er stieß nur ein schreckliches Geräusch aus, ein gurgelndes Ächzen, klammerte sich mit beiden Händen an Argons Handgelenk fest, dann gaben seine Beine nach, und er landete zu Argons Füßen.
    Lebte noch. Blutete den Boden voll, viel Blut, sehr rot, und machte diese grauenhaften Geräusche, irgendwo zwischen Ächzen und Schreien, seine Augen waren glasig und weit aufgerissen.
    Argon wischte die Klinge des Messers ab und steckte es weg. Zog die Laserpistole, setzte Little den Fuß zwischen die Schultern und drückte ihn runter. Schoss ihm in den Nacken, nicht in den Kopf, das gäbe nur noch mehr Sauerei, und irgendwer würde es wegputzen müssen, falls Tina den Absturz nicht überstanden hatte. Sie hatten nicht genug Platz, um das einzige verbliebene Mannschaftsquartier zu einer Leichenhalle umzufunktionieren, Wolf und Toro würden bis auf Weiteres hier schlafen.
    Little lag still. Tief atmete Argon durch. Trat ein paar Zentimeter zurück, weil sich die rote Blutpfütze ausbreitete und fast seine Stiefelspitze erreicht hatte. In seinem Schädel summte es so laut, dass er wie taub war. Ein Blick auf die Uhr: Es hatte keine vier Minuten gedauert. Seltsam. Er hätte schwören mögen, dass es mindestens eine halbe Stunde gewesen war.
    »Schau nach, wie es Tina geht«, wies er Toro an. »Falls sie okay ist, soll sie hier saubermachen.«
    Toro nickte, schob sich an Wolf vorbei und eilte davon.
    In Argons Schädel pochte Schmerz, und verspätet fiel ihm

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