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Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Titel: Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hallmann
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Schwerkraft gewöhnt. Umgeben von lauter kleingewachsenen Leuten, allesamt stärker als er, weil sie hier geboren und aufgewachsen waren, hatte er sich nie ganz zu Hause gefühlt. Seltsamerweise hatte sich jedoch nach Parvulus weder seine Kraft je wieder ganz verloren noch die Art, sich zu bewegen … als sei jeder Schritt ein Kampf gegen einen Planeten, der einen unnachgiebig im Klammergriff hielt. Vielleicht zog Little aber auch den Kopf meist ein und die Schultern hoch, um kleiner zu erscheinen, weil er sich daran gewöhnt hatte, sich zu ducken … unter lauter Heavys, wie man die Bewohner solcher Planeten nannte, hatte er es nicht leicht gehabt, nicht mal mit seinen versöhnlich stimmenden Kochkünsten. Zwar war es, das fand jedenfalls Argon, hochgradig dämlich, jemanden zu verärgern, der einem das Essen zubereitete, aber die tägliche Reihenfolge der Ereignisse auf Parvulus war laut Little gewesen: auf dem Markt einkaufen, in Schwierigkeiten geraten, Prügel einstecken, in einer großen Kantine kochen, oft für dieselben Leute, die ihn kurz zuvor herumgeschubst hatten, und dann erschöpft ins Bett fallen und tiefer schlafen, als man es auf Planeten mit erdähnlicher Schwerkraft je tat.
    Als Little zwischen ihnen den Gang zu den Quartieren entlanglief, konnte sich Argon lebhaft vorstellen, wie er ausgesehen hatte, wenn ihm mal wieder ein Rudel Heavys an den Fersen hing und klar war, was ihm bevorstand. Er hatte nicht einmal gefragt, worüber sie mit ihm reden wollten. Nova ebenfalls nicht, sie hatte nur aufgeschaut, ihre Gesichter gesehen und sich verstört wieder in ihre Daten vertieft.
    Toro brauchte zwei Anläufe, um die verkantete Tür zum Quartier aufzubekommen. Er duckte sich hinein, Little folgte ihm und stieß einen unterdrückten Fluch aus. Puke lag auf Toros Bett, sie hatten ihm eine Jacke über das Gesicht gelegt, aber dass der Winkel seines Halses nicht stimmte, sah man trotzdem. Einige graue Haarsträhnen lugten unter der Jacke hervor. Argon starrte Little an, und der wich zurück, bis er mit dem Rücken gegen die Abtrennung zu Wolfs Bereich stieß.
    »Okay«, sagte er, sein Blick flackerte zu Pukes Leiche. »Okay. Ich habe Mist gebaut. Aber ich wusste doch nicht … was ist mit Gwenni?«
    »Quartier zwei ist weg.«
    »Wie, weg?«
    »Weg. Abgerissen. Wir müssen irgendwas gestreift haben, keine Ahnung, jedenfalls ist das Schiff an mehreren Stellen aufgerissen, und Quartier zwei hat es komplett erwischt.«
    »Wie, erwischt?«
    Ein Blick auf die Uhr: Knapp zehn Minuten hatten sie noch, bevor die angekündigte Stunde rum war und die Passagiere nervös wurden.
    »Ich nehme an, sie ist tot«, sagte Argon kalt. »Falls Nova inzwischen einen Umgebungsscan machen konnte, wovon ich nicht ausgehe, hat sie nichts gefunden. Wir vier und Nova und die Passagiere, wir sind übrig.«
    Das, was sich in Littles Gesicht abspielte, hätte ihm ans Herz gehen können, aber da war eine Kälte in ihm, die Little weit fortrückte, und so betrachtete er die Verzweiflung seines Kochs eher mit Interesse denn mit Mitgefühl. »Wir haben nicht viel Zeit für Ausreden. Was hast du getan? Wer war an Bord?«
    Little sank in sich zusammen. »Oh, scheiße. Scheiße ! «
    »Ich kann es aus dir rausprügeln, oder du rückst freiwillig damit raus, und zwar jetzt.«
    »Es tut mir so leid«, flüsterte Little. »Ich bin so ein Idiot. Gwenni, Mann … Puke.« Er schaute zum Bett hinüber. »Wenn ich das geahnt hätte … es tut mir so unendlich leid!«
    »Noch eine gewinselte Entschuldigung, und ich schlitze dich vom Nabel bis zur Kehle auf«, sagte Argon sehr ruhig. »Ich will wissen, was du getan hast, nicht, dass es dir leidtut. Wer ist an Bord? Und was wollen sie?«
    Littles braune Augen waren weit aufgerissen. Er starrte Argon an, sein Blick wanderte zum Messer an dessen Gürtel und wieder zu seinem Gesicht. Er schluckte. »Das ist nicht dein Ernst. Du würdest nicht …«
    Argon schwieg, und Littles Stimme erstarb. Er tastete nach der Trennwand hinter sich und lehnte sich schwer dagegen. »Okay. Die Fakten also. Auf Quintus hat mich jemand angesprochen, als ich mit Gwenni unterwegs war, wegen des Proviants. Er hat mich gefragt, ob ich einen Augenblick Zeit hätte. Sie war gerade beschäftigt. Er hat mir Geld geboten, wenn wir eine Kiste an Bord nehmen. Auf Javee sollte ich sie dann gegen eine normale Proviantkiste eintauschen.«
    »Und was war in der Kiste?«, erkundigte sich Argon.
    Littles Blick flackerte. »Ich habe nicht

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