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Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Titel: Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hallmann
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er hier unten machtlos.
    Leise entfernte er die Drähte aus der Stromleitung knapp unterhalb der Luke, verschloss die kleine Klappe wieder und zog sich zurück in den Maschinenraum auf dem mittleren Deck, der Gwennis Arbeitsbereich gewesen war und in dem alle Kontrollen für die Lebenserhaltungssysteme zusammenliefen.
    Sämtliche Schaltpulte waren tot.
    Der Eindringling kauerte sich nieder. Geduld. Mit unsichtbaren Augen starrte er auf die Tür, als könnte er durch reine Willensanstrengung jemanden von der Crew herbeirufen. Geduld. Er würde warten. Es zählte nicht, wie lange es dauerte, wichtig war nur, dass er seinen Auftrag erfüllte.

Arbeitsanweisung II
    Proben sammeln
    Sammeln Sie von allem, was Ihnen vielversprechend erscheint, Proben (siehe hierzu auch Arbeitsanweisung 3-IV). Sichern Sie die Proben vorschriftsmäßig zur späteren weiteren Untersuchung. Verfügen Sie über das entsprechende Fachpersonal und die geeignete Ausrüstung, analysieren Sie die Proben, soweit möglich. Denken Sie daran: Funde auf einem noch nicht erschlossenen Planeten können von unschätzbarem Wert sein und helfen, einen Teil der erheblichen Kosten zu decken, die StellarExplorations durch die Mission entstanden sind!



8
    Datum: 24. Juli 3042
    System: unbekannt
    Planet: unbekannt
    Ort: Höhle
    Das kleinere der beiden Aliens erwachte nicht, als Morbus es aus seiner Hülle schnitt. Feucht glitt es aus dem zähen Gewebe, eine stinkende Pfütze breitete sich aus. Zum Glück hatte Morbus damit gerechnet und kauerte auf einer etwas höher gelegenen Stelle des leicht abschüssigen Bodens, also glibberte das Zeug von ihm weg.
    Mit dem MedScanner, den er auf unbekannte Lebensform eingestellt hatte, fuhr er über den reglosen, nassen Leib. Daten jagten über den kleinen Schirm.
    »Warum muss es immer so ekelhaft sein, wenn es um Lebewesen geht?«, fragte Arris bedrückt.
    Die Organe waren nicht mit denen irdischer Lebensformen identisch, und der Scanner lieferte überwiegend Bilder, keine Interpretationen. Aber gewisse Funktionen schienen sehr ähnlich zu sein … auf erdähnlichen Planeten gab es zwar hin und wieder Abweichungen, aber nur selten in wesentlichen Punkten. Ein großes Organ mitten im Leib pumpte sehr langsam, aber stetig, das war wohl das Herz; vier leere, schlaffe Säcke waren mit schlitzförmigen Öffnungen an der Halsseite verbunden und dienten vermutlich der Atmung, die noch nicht eingesetzt hatte.
    »Dieses ganze Geglitsche«, beschwerte sich Arris. »Und dieser Gestank. Warum kann es nicht einfach gut riechen und … ich weiß nicht. Gut aussehen? Irgendwie ordentlicher. Es ist echt unordentlich in so einem Körper.«
    »In einem Computer etwa nicht?« Vorsichtig beugte sich Morbus vor und betrachtete das Maul des Viehs im grellen Schein der kleinen Feldlampe, die er daneben aufgestellt hatte. Die Zähne lagen frei, es gab keine Lippen, Lefzen, irgendwas. Unpraktisch. Man fraß sehr viel ökonomischer, wenn Lippen oder sonstige Hautlappen und Muskeln verhinderten, dass einem Teile der Nahrung wieder aus dem Maul fielen. Entweder hatten sich die Dinger erst vor vergleichsweise kurzer Zeit entwickelt, oder ihre Nahrung war so beschaffen, dass sie keinen großen Nachteil dadurch erlitten. Manche Leute hielten Evolution für eine zielgerichtete Angelegenheit, aber das war ein Irrtum; oft setzte sich ein Merkmal nicht deshalb durch, weil es in irgendeiner Form nützlich war, sondern nur, weil es nicht ausreichend Schaden anrichtete, um seinen Träger zum Aussterben zu verurteilen.
    »Unordentlich in einem Computer?«, jaulte Arris entgeistert. »Eben nicht! Klar, Kabel und so, aber kein Geschmier! Und kein Gestank. Ich …«
    »Bei Androiden hast du sehr wohl Geschmier drinnen, und stinken tut’s auch«, brummte Morbus und maß aus Interesse die Länge der Zähne, die alle gleich lang und scharf zu sein schienen. Viereinhalb Zentimeter, leicht gebogen, rasiermesserscharfe Sägekanten an der Rückseite. Keine Reißzähne, keine Mahlzähne. Das sprach dafür, dass es Raubtiere waren. Auf der Innenseite des Kiefers fand er wie bizarre Kristallgewächse schiefstehende kleinere Zähne … jeder Zahn hatte vier oder fünf Kollegen auf der Reservebank, bereit, nachzurücken, wenn er abbrach. Die Biester kauten nicht, sie rissen ihre Nahrung in Stücke und schlangen sie herunter. Unangenehmerweise sprach das nicht dagegen, dass irgendwo weit größere Exemplare unterwegs waren, sondern eher dafür … Ab einer bestimmten Größe

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