Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)
weil ich einen verdammten Ohrwurm von diesem Burning-Rain -Scheißdreck habe, den Arris gesungen hat, weil du ihn darum gebeten hast! Was ist jetzt mit diesen verschissenen Viechern, die du gefunden hast?«
»Tja. Wird deine Laune nicht verbessern.«
Angewidert starrte Eddie ihn an, dann humpelte er zum Höhlenausgang, beugte sich neben Arris hinaus und brüllte in den Regen: »Sofort aufhören mit der Scheiße!«
Fast erwartete Morbus, der Regen würde augenblicklich gehorchen. Manchmal hatte Eddie bei so etwas ein unheimliches Timing. Aber nichts passierte.
Eddie kam zurück, ohne Arris eines Blickes zu würdigen, und stopfte grimmig einen Riegel in sich hinein. »Du siehst scheiße aus«, sagte er zu Morbus, es klang wie ein Vorwurf.
»Herzlichen Dank.«
»Leg dich schlafen.« Wenn Eddie die Brauen hob, wurden seine Augen dreieckig. Morbus hatte mal einen Hund gekannt, bei dem es ähnlich gewesen war, aber der war deutlich netter gewesen und hatte dabei gewedelt.
»Vielleicht hatte der Antrieb einfach einen Defekt«, grübelte Eddie. »Wetten, der hat ihn auf dem Schwarzmarkt gekauft? So ein Schrottteil, weißt du, irgendein Ding, das sie hätten entsorgen müssen, stattdessen haben sie es an einen dahergelaufenen Idioten verscheuert, der die Schnauze hält und nimmt, was er bezahlen kann. Wie viel kann bei diesem Job damals schon rumgekommen sein? Wenn du die Prozente für SE abziehst und einen Anteil für Toro? Hab mich schon lange gefragt, wie der Arsch es bloß geschafft hat, sich ein Raumschiff zu kaufen, mit Schubantrieb, kein halbes Jahr nachdem er weg war. Aber neidisch muss man nicht sein, jetzt liegt sein schönes Schiff da drüben im Dreck, und überhaupt …«
»Gute Idee«, brummte Morbus.
»Hä?«
»Schlafen. Schlafen ist eine gute Idee. Schau du nach Nelly.«
»Was ist denn da zu schauen?«
»Jede Stunde ganz vorsichtig bewegen, um …«
»Bist du bekloppt? Ich bewege doch niemanden mit gebrochener Hüfte, der außerdem achthundert Kilo wiegt!«
»Dreihundertfünfzig. Und es muss sein. Wegen Druckstellen. Auf dem Boden und bei ihrem Gewicht geht sonst das Gewebe kaputt, und dann fault es weg.«
Ekel stand in Eddies Gesicht. »Druckstellen, ja? Wirst du sowieso nicht verhindern können. Außerdem wird da noch ganz was anderes faulen, wenn ich an deine saubere OP denke, Doktor Morbus. Ich wälze sie bestimmt nicht in der Gegend rum, damit außen alles hübsch bleibt, während sie von innen …«
»Vergiss es«, knurrte Morbus.
»Was tust du da?«
»Ich stelle mir den Wecker auf eine Stunde.«
Schnaubend riss Eddie die Verpackung eines weiteren Riegels auf. Er hatte die Tür des Jeeps offen gelassen, Morbus kroch hinein, und das Letzte, was ihm vor Augen stand, war Eddies Gesicht mit diesen spöttischen, wütenden Augen. Dann war er weg, traumlos, ausgeknipst, und entweder kroch Eddie ihm hinterher und schaltete den Wecker an seinem JUST aus, oder er überhörte ihn, denn als er aufwachte, war es sechs Stunden später, und der Regen hatte aufgehört. Er blinzelte ins Dämmerlicht und kroch aus dem Jeep, auf dessen Rückbank er geschlafen hatte. Sein gestauchter Rücken schmerzte so übel, dass er es kaum schaffte, sich aufzurichten. Die aufgestellten Lampen waren ausgeschaltet und wieder verstaut worden, alle bis auf die eine ganz hinten in der Höhle, wo die Aliens lagen.
»Wird auch Zeit«, begrüßte ihn Eddie, der am Höhleneingang auf einem Felsbuckel hockte und aussah wie eine missgelaunte Kröte.
»Nacht vorbei?«, fragte Morbus.
»Regen vorbei, Nacht vorbei.«
»Wunderbar.« Mit kältesteifen Fingern befreite er sein Frühstück aus der Verpackung. Er zwang sich, sorgfältig zu kauen, weil er so wenigstens die Illusion pflegen konnte, etwas zu essen, statt sich einfach nur Nährstoffe zuzuführen. Zu kauen machte satter, das hatte er so oft festgestellt, dass er es nicht mehr hinterfragte. Er sah sich nach Nelly um und entdeckte Arris, der mit geschlossenen Augen neben ihr kauerte. Wenn man nicht wusste, dass Arris eigentlich nie wirklich schlief, hätte man meinen können, er wäre im Sitzen eingenickt.
»Er hat sie bewegt«, sagte Eddie hinter ihm. »Und fast geheult, weil sie jedes Mal so gestöhnt hat, als ob er ihr was bricht. Trotzdem, jede Stunde. Wofür genau folterst du sie eigentlich noch mal, bevor du sie sterben lässt?«
Morbus nahm einen zweiten Riegel und schlurfte zu Eddie. Ihm war, als hätte jemand ihn in Sirup eingeweicht und dann zwei Stunden lang
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