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Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition)

Titel: Justifiers - Hard to Kill: Justifiers-Roman 8 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Maike Hallmann
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Dauerfeuermodus.
    »Ich müsste mal dringend pinkeln«, sagte Arris. »So richtig dringend.«
    »Mensch, Arris, dann mach das doch«, schlug Eddie gereizt vor.
    »Eigentlich muss ich nicht nur pinkeln.«
    »Ich will das gar nicht so genau wissen.«
    »Ich meine nur – soll ich … hier? Oder … gehen wir raus?« Zweifelnd schielte er zur Sonne hoch.
    »Hinten in der Höhle«, sagte Morbus. »In der kleinen Nische. Da, wo die unter uns, die eine normale Verdauung haben, schon mal waren.«
    »Ja, aber … ich muss ja nicht nur pinkeln.«
    »Da stinkt es sowieso.«
    Mit leidendem Gesicht stiefelte Arris davon.
    »Mann«, grunzte Eddie. »Dinge, die die Welt nicht wissen will.«
    Statt einer Antwort reichte ihm Morbus die Misanthrope . »Sparsam benutzen. Falls wir es mit solchen Viechern wie denen aus den Kokons zu tun bekommen, ist das die nützlichste Waffe, die wir haben. Mit der Viper kommt man bestimmt auch durch, aber es muss schon ein Glückstreffer sein, damit ein Schuss reicht. Schätze, die Knochenplatten lenken gern mal eine Kugel ab.«
    »Gefällt mir immer besser hier. Ich hab mir das Geschmodder schon angesehen. Ganz reizend.«
    »Ziemlich unangenehm, fürchte ich. Erinnerst du dich an die Schaben auf Duve?«
    »Leidlich.« Eddies Blick verriet, dass er sich sehr viel genauer erinnerte, als ihm lieb war – eins der Biester hatte ihn mehrere Stunden lang in einem Erdloch belauert und auszugraben versucht, bevor sie ihn rausgeholt hatten. Da sie dafür vorher die Schabe auseinandernehmen mussten, die direkt über ihm hockte, war er so voll Schleim gewesen, dass er sich Tage später noch welchen aus den Ohren pulte. »Aber die waren deutlich größer.«
    »Ich glaube nicht, dass die Tierchen da drüben ausgewachsen sind. Und die Knochenplatten sind ähnlich dick wie das Exoskelett der Schaben. Wirklich, die sind sehr unerfreulich. Ich hätte gern mehr Laserwaffen. Wir haben noch ein Jagdgewehr im Jeep, das müsste auch durchkommen, aber eben mit demselben Vorbehalt wie bei der Viper . Und das hat nur zehn Schuss im Magazin.«
    »Ich habe in zwei Wochen Geburtstag.«
    »Was hat das denn damit zu tun?«
    »Nichts. Ist nur typisch. Wie nennst du die Viecher?«
    »Hm?«
    »Na, immerhin hast du sie möglicherweise entdeckt. Falls das hier ein unbewohnter Planet ist und so. Wer eine neue Spezies entdeckt, darf ihr einen Namen geben, oder?«
    Morbus hob die Brauen. »Zweifelhafte Ehre.«
    Arris kam zurück. Er vermied es, sie anzuschauen, nahm kommentarlos Viper und Misanthrope entgegen und fror in wachsamer Haltung am Höhleneingang ein. Wenn er auf dem Klo gewesen war, musste er sich immer erst mal eine Weile von seiner Verlegenheit erholen, bevor er sich sozialen Kontakten wieder gewachsen fühlte.
    Für den kurzen Weg zu den Viechern brauchte Eddie alarmierend lange. Umständlich ging er vor dem ausgeweideten Ding, das bereits einen unangenehm süßlichen Geruch verströmte, in die Hocke und betrachtete es eingehend, vor allem die Zähne. »Ach Mann.«
    »Du sagst es.«
    »Und das andere da lebt noch? In der Höhle, in unserem Rücken?«
    »Die Werte sind seit gestern nahezu konstant.«
    »Nahezu«, wiederholte Eddie ausdruckslos.
    »Es steht nicht zu befürchten, dass es urplötzlich aufwacht und sich in Sekundenschnelle aus dem Kokon fräst.«
    »Wahrscheinlichkeit, dass du dich irrst?«
    »Höchstens zwei Prozent.«
    »Aha. Warum lebt es dann noch?«
    »Weil es möglich ist, dass da draußen noch mehr davon sind, und ich von dem hier lernen möchte, was man nur von ihm lernen kann.«
    »Zum Beispiel, dass es uns auffrisst, wenn es aufwacht? Ich bin ziemlich sicher, das können uns die anderen ebenso gut beibringen.«
    Morbus zuckte mit den Schultern, stellte erfreut fest, dass es seinem Rücken nach der ersten Morgensteifheit schon besser ging, und betrachtete den langen, schmalen Schädel, der aussah, als wäre er bereits eingetrocknet, weil die langen Zähne vollständig freilagen. Plötzlich erinnerte ihn das Alien an Lucea, an ihr strahlendes Lächeln, das lange, perfekte Zähne entblößte und hinter dem sie ihre Meinung über potenzielle Geschäftspartner oder zukünftige Exfreunde verbarg. Es war eine unfaire Assoziation, Lucea war selbst aus dem ungünstigen Blickwinkel eines verlassenen Exfreunds recht attraktiv, aber umso befriedigender war es natürlich. »Lucie«, sagte er.
    »Hä?«
    »Ich habe von meinem Recht Gebrauch gemacht, eine neu entdeckte Spezies zu benennen. Gestatten: Das ist eine

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